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Bis zu zehn Jahre Haft drohen:Offizier gibt Russland-Spionage teilweise zu
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In Düsseldorf wird einem Bundeswehr-Offizier und AfD-Mitglied der Prozess wegen schwerer Spionage gemacht. Der Angeklagte gab einige Punkte zu, zeigte Reue.
Wegen Spionage-Vorwürfen vor Gericht: Der Angeklagte (l. vorne) steht neben seinem Anwalt.
Quelle: dpa
Ein AfD-naher Offizier der Bundeswehr hat gestanden, sich Russland mit militärischen Informationen als Spion angedient zu haben. Die Angst vor einer nuklearen Eskalation des Ukraine-Kriegs habe ihn getrieben, sagte der 54-Jährige am Düsseldorfer Oberlandesgericht aus.
Etwa im gleichen Zeitraum habe er Kontakt zur AfD aufgenommen und seine Mitgliedschaft beantragt. Nach Angaben des Gerichts wurde sein Aufnahmeantrag im Juli 2023 genehmigt. Der Angeklagte sagte aus, zuvor auch Kontakt zur Partei Die Linke aufgenommen zu haben. Deren grundsätzliche Ablehnung der Bundeswehr habe ihn aber abgestoßen.
Russland-Spion in der Bundeswehr: Wollte nur meine Familie schützen
Eine Nachricht "vermutlich auf Tiktok" habe bei ihm den Impuls ausgelöst, sich im Mai 2023 an das russische Konsulat zu wenden. Der Hauptmann räumte ein, damals bei Tiktok einem prorussischen, AfD-nahen Influencer gefolgt zu sein. Welche Nachricht es genau gewesen sei, erinnere er aber nicht.
Es sei ihm darum gegangen, seine Familie noch rechtzeitig in Sicherheit bringen zu können. Für die rechtzeitige Information, "wann es knallt", habe er Kontakt zur russischen Seite gesucht. Er sei vom baldigen Einsatz taktischer Atomwaffen ausgegangen.
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Angeklagter räumt Fehler ein: "Ich hatte mein Leben nicht im Griff"
Heute bedauere er dies und sehe es rückblickend als Fehler. Er sei damals in einer sehr schlechten psychischen Verfassung gewesen: "Ich war am Allerwertesten." Er habe 18 Kilogramm abgenommen, kaum geschlafen und sei von Ängsten geplagt gewesen.
Der Vorsitzende Richter sagte, für ihn sei die genannte Motivation "sehr schwer nachvollziehbar". Es sei für den Angeklagten offenbar leichter gewesen, sein Land zu verraten, als zum Arzt zu gehen. Rückblickend sei dies für ihn auch nicht nachvollziehbar, sagte der 54-Jährige.
Die Anklagevorwürfe der Bundesanwaltschaft räumte er überwiegend ein. "Das meiste stimmt", sagte er. Allerdings bestritt er, eine CD mit heruntergeladenen Dateien aus einem Bundeswehr-Laufwerk an das russische Konsulat weitergegeben zu haben.
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Anklage lautet schwere Spionage
Der Berufssoldat steht wegen besonders schwerer Spionage zugunsten Russlands vor Gericht. Sein Ziel sei laut Anklage gewesen, "den russischen Streitkräften vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage einen Vorteil zu verschaffen". Von einem Laufwerk der Bundeswehr habe er Informationen auf eine CD geladen und diese in den Briefkasten des russischen Konsulats geworfen, so die Bundesanwaltschaft. Mit seinem Handy habe er zudem Ausbildungsunterlagen der Luftwaffe fotografiert.
Mehrfach habe der Hauptmann dann von sich aus ab Mai 2023 dem russischen Konsulat in Bonn und der russischen Botschaft in Berlin vertrauliche Informationen zukommen lassen mit dem Zusatz: "gerne mehr". Obwohl er keine Reaktion erhalten habe, habe er es immer wieder versucht: per Posteinwurf, per E-Mail, mit Telefonanrufen aus dem Internet und von einem Münztelefon.
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Soldat drohen bis zu zehn Jahre Haft
Mit den Worten, das Wissen, dass er zur Verfügung stellen könne, würde "ein beträchtliches Plus für die russischen Streitkräfte und die Russische Föderation bedeuten", habe er für sich als Agenten geworben. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Quelle: dpa
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