Nationale Luftfahrtkonferenz:Bund hilft Airlines bei Klimaneutralität
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Politik und Luftfahrtbranche sind sich einig: Bis 2045 soll Fliegen klimaneutral werden. Das soll die Airlines aber nicht zu sehr belasten, weshalb die Regierung helfen will.
Heute beginnt in Hamburg die 3. Nationale Luftfahrtkonferenz. Unter dem Motto "innovativ und klimaneutral" geht es um das Fliegen in der Zukunft. Denn globales Reisen ohne Flugzeug ist mittlerweile undenkbar.25.09.2023 | 1:49 min
Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden - und die Luftfahrt ist davon nicht ausgenommen. In einer gemeinsamen Erklärung haben sich Vertreter aus Politik, Luftfahrt und seitens der Gewerkschaften bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Hamburg zu dem Ziel bekannt, dass Fliegen bis 2045 klimaneutral wird, wie das Bundesverkehrsministerium und das Bundeswirtschaftsministerium mitteilten.
Die Luftverkehrsbranche werde sich ganz grundlegend verändern, so Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Klimaneutrales Fliegen solle aber nicht zulasten europäischer und deutscher Flughäfen und Airlines gehen.
Bundesregierung unterstützt bei E-Fuels
Die Luftfahrt sei laut Scholz verantwortlich für knapp drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. "Es ist klar, dass das noch weniger werden soll." Bei klimafreundlichen Technologien stehe die deutsche Luftfahrtindustrie schon jetzt an der Weltspitze. Der Kanzler sagte weiter, perspektivisch sei sicherlich der Wasserstoffantrieb auch in Serienflugzeugen möglich. Dafür will die Bundesregierung laut Scholz Tempo machen beim Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur.
Die deutsche Luftfahrt müsse in der aktuell "herausfordernden Zeit" gestärkt und zukunftssicher aufgestellt werden, erklärte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Die Branche werde etwa mit Investitionen in E-Fuels und andere nachhaltige Flugkraftstoffe unterstützt.
Flugzeuge sollen nachgerüstet werden
Der von Wirtschafts- und Verkehrsministerium im vergangenen Jahr eingeführte Arbeitskreis klimaneutrale Luftfahrt mit Vertretern aus Industrie und Zivilgesellschaft stellte unter anderem ein "100-Flüge-Programm" vor - dabei sollen auf 100 regulär geplanten Flügen besonders klimasensitive Zonen umflogen werden.
Außerdem geht es bei den präsentierten Maßnahmen etwa um die Nachrüstung von Bestandsflotten sowie um mehr Planungssicherheit.
Umweltorganisation kritisiert Luftfahrt-Maßnahmen
Von der am Arbeitskreis beteiligten Umweltorganisation Germanwatch kam hingegen deutliche Kritik an der "geringen Handlungsbereitschaft" von Bundesregierung und Flugwirtschaft. Die bisher erarbeiteten Ergebnisse seien "zu dürftig". So reiche etwa die "wichtige Umstellung auf strombasiertes Kerosin allein nicht aus". Es brauche auch eine konstruktive Diskussion darüber, wie sich das massiv klimaschädliche starke Wachstum des Flugverkehrs eindämmen lässt.
So könne zum Beispiel der Flugverkehr innerhalb Europas nach entsprechenden Investitionen zum Großteil auf die Schiene verlagert werden, fuhr Germanwatch fort. Die Organisation forderte außerdem, dass bei einer Fortsetzung des Formats mehr Akteure der Umweltseite beteiligt werden.