Bartsch im ZDF-moma: "Die Linke ist doch nicht tot"

    Politiker im ZDF-Morgenmagazin:Bartsch: "Die Linke ist doch nicht tot"

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    Nach dem angekündigten Rückzug der Fraktionsspitze der Linken ist die Zukunft der Partei weiter offen. Noch-Fraktionsvorsitzender Dietmar Bartsch ruft zur Geschlossenheit auf.

    Bartsch: "Die Linke ist nicht tot"
    Die Situation sei "eine Krisensituation", aber "wir werden es schaffen", plädiert Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken.04.09.2023 | 8:30 min
    Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Dietmar Bartsch, hat sich trotz einer drohenden Spaltung seiner Partei optimistisch und kämpferisch geäußert. "Ich habe die Totenglöckchen schon mehrfach in meiner politischen Laufbahn klingeln gehört, da wurde immer gesagt, der Laden ist am Ende", sagte Bartsch im ZDF-Morgenmagazin.
    Er sei 1990 zur Vorgängerpartei PDS gegangen und damals hätten schon alle gefragt, ob er wahnsinnig sei. "Und wir haben es geschafft. Ich sage Ihnen: Wir werden es wieder schaffen."
    Der 65-Jährige forderte mehr Einigkeit von seiner Partei. "Wir sollten aufhören mit Streiten, sondern uns auf die politischen Konkurrenten fokussieren". Es brauche auch in Zukunft eine linke Oppositionsarbeit: "Das ist unser Job."

    Die Linke ist doch nicht tot, wir müssen zurück zur Politik.

    Dietmar Bartsch, Linke

    Linksfraktion im Bundestag ohne neue Spitze

    Bartsch hatte - wie auch die Ko-Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali - angekündigt, dass er nicht erneut für die Fraktionsspitze im Bundestag kandidieren wolle. "Nach acht Jahren finde ich, sollte man auch mal einen Wechsel vornehmen", betonte Bartsch.
    Die Linke ist seitdem auf der Suche nach aussichtsreichen Kandidaten, doch mehrheitsfähige Nachfolger für Bartsch und Mohamed Ali, die beide nicht mehr antreten wollen, wurden angesichts der ungewissen Situation bisher in der 39-köpfigen Fraktion nicht gefunden. Die für diesen Montag geplante Wahl wurde verschoben.

    Zukunft mit oder ohne Sahra Wagenknecht?

    Nach einer Serie von Wahlniederlagen steckt die Linke in einem Richtungsstreit mit der Abgeordneten Sahra Wagenknecht, die die Gründung einer Konkurrenzpartei erwägt. Noch-Fraktionschef Bartsch äußerte sich diesbezüglich kämpferisch.

    Ich werde dafür kämpfen, dass die Fraktion Fraktion bleibt.

    Dietmar Bartsch, Linke

    Wenn aber eine andere Entscheidung getroffen werde, sei das doch wahrhaftig nicht das Ende der Linken, so Bartsch.
    Quelle: dpa, AFP

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