Lauterbach: Keine neue Krise bei Arznei-Versorgung

    Versorgung mit Medikamenten:Lauterbach: Keine neue Arznei-Krise

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    Die Erkältungssaison naht, Kinderärzte befürchten bereits neue Lieferprobleme bei Arzneimitteln. Gesundheitsminister Lauterbach warnt davor, Panik zu schüren.

    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich im Kampf gegen Lieferengpässe bei bestimmten Medikamenten in diesem Winter zuversichtlich geäußert. Mit Blick auf den vergangenen Winter sagte er der ARD:

    Wir werden deutlich besser dastehen.

    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

    "Die Hersteller arbeiten 24/7, die Produktion wird deutlich größer sein." Man sei seit Monaten mit den Produzenten in Kontakt.

    Arzneimittelproduktion soll zurück nach Deutschland

    Im vergangenen Winter hatten sich nach einer Infektionswelle die Lieferprobleme bei Kindermedikamenten verschärft - unter anderem bei Fieber- und Hustensäften. Um die Versorgung besonders für Kinder besser abzusichern, war Ende Juli ein Anti-Engpass-Gesetz in Kraft getreten.
    Lauterbach warb um Geduld. Es brauche ein bisschen Zeit, bis solch ein Gesetz greife. "Der Hauptmechanismus ist ja, die Produktion zurück nach Deutschland zu bringen." Der Bau eines neuen Werkes dauere allerdings ein wenig.

    Lauterbach warnt vor Hamsterkäufen

    Weiter mahnte der Gesundheitsminister zu Besonnenheit und warnte vor Hamsterkäufen. "Ich kann nur davon abraten, immer wieder Panik zu schüren".

    Eine Krise wird es nicht geben.

    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

    Der Verband der Kinderärzte hatte jüngst vor neuen Lieferengpässen bei Medikamenten in der kalten Jahreszeit gewarnt. Das Gesetz gegen die Engpässe gehe zwar in die richtige Richtung, "wird uns aber definitiv nicht durch diesen Winter helfen und springt womöglich auch auf Dauer zu kurz", sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
    Lauterbach rief vor einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern von Ärzten, Apotheken und Pharmabranche am Donnerstag in Berlin zu konstruktiver Zusammenarbeit auf. Der Minister warnte zudem davor, Honorarkämpfe von Seiten der Apotheker mit der Verbesserung der Versorgung zu vermischen.

    Lieferengpässe vermeiden
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    von Katharina Schuster
    Auf einem Tisch stehen Fieber- und Hustenbsaft für Kinder aufgenommen am 28.04.2022
    FAQ
    Quelle: AFP, dpa