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Finanzminister bei "illner":Lindner: "Die Belastung muss runter"
von Torben Schröder
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FDP-Chef Lindner und die Grünen-Co-Vorsitzende Lang demonstrieren, wie grundverschieden die Vorhaben ihrer Parteien sind. Und versichern, gemeinsam weiter regieren zu wollen.
Sehen Sie hier die Sendung "maybrit illner" vom 22.02.2024.22.02.2024 | 63:08 min
Demonstrativ stellen FDP-Chef Christian Lindner und die grüne Co-Vorsitzende Ricarda Lang ihren Willen heraus, weiter zusammenzuarbeiten. Und machen zugleich in der ZDF-Sendung "maybrit illner" an mehreren Punkten deutlich, warum es in der Ampel-Koalition unentwegt knirscht.
Nicht nur beim gänzlich unterschiedlich beurteilten Lieferkettengesetz. Das Bemerkenswerte: Dabei streiten sie nicht einmal. Nacheinander geben Lindner und Lang ihre Standpunkte ab. Und Haken dran.
Durch das neue Lieferkettengesetz der EU sollen sich Firmen auch im Ausland an Menschenrechte halten. Doch die FDP blockiert das Vorhaben.09.02.2024 | 1:30 min
Thema: Äußere Sicherheit
Ein Antrag der Ampel zur Lieferung "weitreichender Waffensysteme" an die Ukraine wurde angenommen - ein Unionsantrag zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern hingegen abgelehnt.22.02.2024 | 3:08 min
Lang wäre für ein Sondervermögen. Sicherheit nach außen dürfe nicht gegen soziale Sicherheit im Inneren ausgespielt werden. Erstere könne sich nicht im Haushalt abbilden.
Wesentlich mehr für die Wehrhaftigkeit Deutschlands zu tun, bezeichnet Finanzminister Lindner als Existenzfrage. Doch die Sicherheit nach außen müsse im Rahmen der regulären Staatsfinanzen funktionieren, schließlich handele es sich um eine Aufgabe für Jahrzehnte.
Nach Ukrainekrieg und Nahost-Konflikten wächst die Sorge vor einem möglichen Krieg in Deutschland. Verteidigungsminister Pistoris fordert Wehrhaftigkeit.02.11.2023 | 2:00 min
Die Frage der Staatsfinanzen
Womit die Debatte bei der Frage der Staatsfinanzen ankam. Die Schuldenbremse zu reformieren, um dem Staat mehr Spielraum für Ausgaben zu verschaffen und mehr Investitionen möglich zu machen, ist Langs Plan.
Sein Plan: mehr Bürgergeldbezieher in Arbeit bringen, die illegale Migration in den Sozialstaat beenden. Und nicht: immer neue Subventionen, Sozialausgaben, Standards. Das wiederum, findet Lang, reicht allein nicht. Lindner legt nach:
Lang würde lieber Investitionsanreize schaffen und sieht für Steuersenkungen keinen Spielraum.
Bei den Haushaltsberatungen wird der schwere Spagat zwischen Schuldenbremse und hohen Ausgaben deutlich. Was das für kommende Haushalte bedeutet, weiß Shakuntala Banerjee.30.01.2024 | 1:23 min
Uneinigkeit beim Thema Soli
Klar, dass die beiden auch beim Thema Soli über Kreuz liegen. Lindner würde ein zumindest schrittweises Wegfallen dieser einst im Zuge der Deutschen Einheit eingeführten Abgabe begrüßen. Lang wiederum könne sich nicht vorstellen, wie das mit der gegenwärtigen Schuldenbremse und ohne Streichung von Sozialleistungen funktionieren soll.
Der SPD-Parteivorsitzende Lars Klingbeil erklärt: "Ich glaube nicht, dass [die Abschaffung des Soli] einen positiven Effekt auf die Wirtschaft hier hat. Es geht um andere Dinge."07.02.2024 | 7:40 min
Prognose von Volkswirt Fuest
"Wir werden Einbußen haben", hält Volkswirt Clemens Fuest (ifo Instituts) fest. "Mehr produzieren ist der einzige Weg heraus." Fuests Prognose:
Doch schwarz zu malen, sei nicht angemessen: "Wir haben eine Investitionszurückhaltung, das ist eine ernste Situation. Aber es ist auch nicht so, dass die Unternehmen massenhaft davon laufen." Es brauche ein Maßnahmenbündel aus Bürokratieabbau, Steuerpolitik und Arbeitsanreizen.
Kawlath: Technologieoffenheit und bessere Standortbedingungen
"Es gibt sehr oft gute Anstrengung", attestiert Bertram Kawlath, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, der Politik, "aber was bei uns ankommt, bleibt oft im Regulierungswust oder im Zwist der Parteien stecken". Technologieoffenheit und bessere Standortbedingungen statt Subventionswettlauf, wäre sein Credo.
Die Regulierungswut zu verringern, koste kein Geld. Da nicken sogar Lang und Lindner. "Wir müssen es zusammen hinbekommen und ich bin überzeugt, wir werden es zusammen hinbekommen", sagt die Grüne. "Ich bin tatendurstig", pflichtet der Liberale bei.
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