Hessen-Wahl: SPD kommt auf schlechtestes Wahlergebnis

    Analyse

    Bei Landtagswahl in Hessen:SPD kommt auf schlechtestes Wahlergebnis

    von Forschungsgruppe Wahlen
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    Bei der Landtagswahl in Hessen profitiert die CDU von geräuschlosem Regieren mit den Grünen und starkem Gegenwind für Parteien der Ampel. Die Analyse der Forschungsgruppe Wahlen.

    Innenministerin Nancy Faeser
    Die SPD mit Spitzenkandidatin Nancy Faeser kommt auf ihr schlechtestes Wahlergebnis in Hessen. (Archivbild)
    Quelle: AFP

    Bei der Landtagswahl in Hessen wird die CDU mit großem Abstand stärkste Partei. Grüne, SPD und FDP haben im Vergleich zu 2018 Verluste. Die AfD legt zu und kommt auf ihr bestes Ergebnis im Westen. Die Linke schafft den erneuten Einzug nicht und wird künftig in keinem westdeutschen Flächenland auf Landesebene mehr vertreten sein, die Freien Wähler scheitern ebenfalls an der Fünf-Prozent-Hürde.

    Wahlergebnis: CDU und AfD gewinnen

    Die CDU kann einen großen Teil ihrer starken Verluste von vor fünf Jahren jetzt wieder gut machen. Die Grünen schaffen trotz Verlusten ihr zweitbestes Ergebnis bei einer Landtagswahl in Hessen, hatten sich aber noch vor nicht allzu langer Zeit deutlich mehr erhofft.
    Amtliches Endergebnis
    Amtliches Endergebnis
    Amtliches Endergebnis
    Gewinne und Verluste
    Sitzverteilung
    Mögliche Koalitionen
    Wahlbeteiligung
    Wahlen in Hessen seit 1946
    Wen hätten Sie lieber als  Ministerpräsidenten/in ...
    Wen hätten Sie lieber als Ministerpräsidenten ...
    Ministerpräsident Boris Rhein macht  seine Sache eher ...
    Boris Rhein und Nancy Faeser: Wer ...
    Boris Rhein und Tarek Al-Wazir: Wer ...
    Bewertung Spitzenkandidat/in
    Bewertung von Regierung und Opposition
    Eine Koalition aus ... finden:
    Die wichtigsten Probleme
    Parteikompetenzen im Bereich ...
    Wichtiger für meine Wahlentscheidung: Politik im ...
    Wie ist Hessen auf die Zukunft vorbereitet, eher ...
    Mit einem/r anderen Spitzenkandidaten/in als Nancy Faeser wäre das Ergebnis der SPD ...
    "Ohne die Probleme im Bund würden die Grünen besser abschneiden."
    Kann Hessen die vielen Flüchtlinge verkraften?
    Wen wählten die ...
    Wen wählten die ...
    Wer wählte die CDU
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte die AfD
    Wer wählte die FDP
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die Freien Wähler
    Wer wählte die CDU
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte die AfD
    Wer wählte die FDP
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die Freien Wähler
    Wer wählte die CDU
    Wer wählte die Grünen
    Wer wählte die SPD
    Wer wählte die AfD
    Wer wählte die FDP
    Wer wählte die Linke
    Wer wählte die Freien Wähler
    Woher kommen die Wähler der CDU? Von den Wählern der CDU heute haben 2018 gewählt:
    Die SPD kommt auf ihr schlechtestes Wahlergebnis in Hessen. Sie leidet wie die Grünen auch unter dem negativen Image der Berliner Ampel-Parteien, was durch die sehr schlechten Popularitätswerte für Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) noch verstärkt wird. Von der Unzufriedenheit mit den Ampelparteien und der nicht wirklich überzeugenden Performance der CDU im Bund kann vor allem die AfD profitieren.
    Ohne Amtsbonus und mit einem vergleichsweise bescheidenen Popularitätswert profitiert der amtierende Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) auch von der Schwäche seiner Konkurrenten. Bei einer Wahl mit abermals relativ großem bundespolitischen Einfluss gibt es aus Berlin diesmal für Grüne, SPD und FDP einen starken Gegenwind: Die Arbeit der Bundesregierung wird mit minus 1,0 sehr negativ bewertet. Dabei sind für viele Wähler*innen (40 Prozent) bundespolitische Themen für ihre Wahlentscheidung wichtiger als landespolitische (55 Prozent).

    Regierung und Opposition: Mäßige Bewertungen

    Landtagswahl Hessen, Bewertung von Regierung und Opposition
    Quelle: ZDF

    An die gut bewertete Kabinettsarbeit der ersten gemeinsamen Legislaturperiode (2018: 1,2) können CDU und Grüne jetzt nicht anknüpfen: Bei mäßiger Leistungsbilanz (0,6) wird die Regierungsarbeit der CDU (0,9) klar positiver wahrgenommen als die der Grünen (minus 0,3). Doch auch alle Oppositionsparteien finden sich im Negativbereich: SPD (minus 0,3), AfD (minus 2,7), FDP (minus 0,7) und Linke (minus 1,8).

    Kandidaten: Blasser Ministerpräsident trifft auf völlig indisponierte Herausforderin

    Neben einer mäßigen Bilanz im Ministerpräsidentenvergleich (gute Arbeit: 61 Prozent) erreicht Rhein beim Ansehen auf der +5/-5-Skala für einen Amtsinhaber nur relativ schwache 1,5. Aber auch die anderen Kandidaten können nicht überzeugen: Der hessische Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir (Grüne) kommt nur noch auf 0,8 (2018: 1,6).
    Landtagswahl Hessen, Bewertung von Spitzenkandidaten
    Quelle: ZDF

    Faeser landet weit im Negativbereich mit minus 1,3 - dem schlechtesten SPD-Kandidaten-Image überhaupt bei einer Landtagswahl. So sprechen sich die Hessen bei der Frage nach dem gewünschten Ministerpräsidenten deutlich für den Amtsinhaber aus: Im direkten Vergleich wollen 50 Prozent Rhein und 31 Prozent Al-Wazir, bzw. 61 Prozent Rhein und nur 21 Prozent Faeser.

    Themen: kaum Top-Themen

    In den Bereichen "Flüchtlinge/Asyl" und "Bildung/Schule" - den wichtigsten Themen in Hessen - wird der CDU die höchste Kompetenz zugeschrieben. Bei "Energiepolitik" liegen CDU und Grüne praktisch gleichauf. Selbst bei "Sozialer Gerechtigkeit" haben sich SPD und CDU angeglichen.
    Landtagswahl Hessen, Parteikompetenzen
    Quelle: ZDF

    Der AfD werden nennenswerte Kompetenzen lediglich bei "Flüchtlinge/Asyl" zugeschrieben. Ein Thema, das aktuell sowohl im Bund als auch in Hessen weit häufiger gesehen wird als bei der letzten Wahl: Für 53 Prozent kann Hessen die vielen Flüchtlinge nicht verkraften (2018: 27 Prozent).

    Wer wählte wen: Starkes Altersgefälle

    Die CDU ist in der relativ beteiligungsstarken Gruppe der Wähler*innen ab 60 Jahren besonders erfolgreich und doppelt so stark wie bei den unter 30-Jährigen. Die SPD liegt ausschließlich bei den ab 60-Jährigen über dem Schnitt. Umgekehrt liegen Grüne und AfD hier unter dem Schnitt.
    Bei den unter 30-Jährigen fallen die Grünen hinter CDU und AfD zurück. Deutlich sind außerdem starke Bildungseffekte: Die Grünen haben wie gewohnt mehr Zuspruch mit Ansteigen des formalen Bildungsniveaus der Wähler/innen, bei der AfD ist dies gerade umgekehrt.

    Koalitionen: Fortführung von Schwarz-Grün möglich

    Landtagswahl Hessen, Koalitionen
    Quelle: ZDF

    Bei einer Wahl mit relativ großem bundespolitischem Einfluss fehlt es an überzeugenden Alternativen, was die Regierungsbildung angeht, auch wenn eine schwarz-grüne Neuauflage weniger häufig abgelehnt wird als sämtliche anderen denkbaren Koalitionen.
    Die Zahlen basieren auf einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen unter 1.258 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Hessen in der Woche vor der Wahl (telefonisch und online) sowie auf der Befragung von 16.973 Wähler*innen am Wahltag.

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