Tessa Ganserer will nicht mehr für den Bundestag kandidieren

    Trans-Politikerin der Grünen:Ganserer will nicht erneut in den Bundestag

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    Die Grünen-Politikerin Tessa Ganserer will bei der Bundestagswahl 2025 nicht erneut antreten. Sie wolle sich "aus der aktiven Politik" zurückziehen. Ein Grund: Hass gegen sie.

    Tessa Ganserer
    Die Grünen-Politikerin Tessa Ganserer bei einer Rede im Bundestag.
    Quelle: dpa

    Die Grünen-Abgeordnete Tessa Ganserer, eine der bekanntesten Trans-Politikerinnen in Deutschland, will bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr kandidieren. In einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung schrieb sie:

    Der menschenverachtende Hass, der mir nicht wegen meiner politischen Inhalte, sondern aufgrund meines Seins entgegen gebracht wurde, ist mir gewaltig an die Nieren gegangen.

    Tessa Ganserer, Grünen-Politikerin

    Für sie sei es "an der Zeit, meinem Leben nochmal eine andere Richtung zu geben, mir andere Aufgaben und Wirkstätten zu suchen".

    Tessa Ganserer auf Instagram

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    Benjamin und Christophe tragen beide graue T-Shirts und halten sich in den Armen und lächeln sich an. Das Foto ist schwarz-weiß.
    Immer mehr Menschen bekennen sich dazu, dass sie anders lieben, als es althergebrachte Normen vorgeben. Die Doku "Mein Körper, meine Liebe" mit Tessa Ganserer.13.08.2021 | 44:11 min

    Ganserer seit 2021 im Bundestag

    Ihre Entscheidung sei "kein Weglaufen vor denen, die mich seit Jahren verspotten, beleidigen und bedrohen", betonte Ganserer. Die Arbeit als Abgeordnete habe sie "menschlich enorm bereichert". Weiter schrieb Ganserer: "Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele mir gesagt haben, dass ich ihnen mit meiner politischen Arbeit Mut mache." Eine "höhere Anerkennung" für ihre Arbeit könne sie sich nicht vorstellen.
    Ganserer war 2021 für die Grünen in den Bundestag eingezogen. Damit war sie - gemeinsam mit der ebenfalls 2021 gewählten Nyke Slawik - die erste transsexuelle Abgeordnete im Bundestag.
    12.04.24, Berlin: Nyke Slawik von den Grünen spricht im Bundestag.
    Geschlechtseinträge können künftig einfacher geändert werden. Das ermöglicht das neue Selbstbestimmungsgesetz. Es ersetzt ab November das umstrittene Transsexuellengesetz. 12.04.2024 | 2:26 min

    Ganserer wurde Ziel von Abwertung durch AfD

    Zuvor saß Ganserer seit 2013 im Landtag in Bayern. 2018 war sie noch unter ihrem ursprünglichen Vornamen ein zweites Mal in den Landtag eingezogen. Anfang 2019 outete sie sich als transgeschlechtlich und wurde seitdem auch im Parlament als Tessa Ganserer angesprochen.
    Im Plenum des Bundestags wurde Ganserer häufig zum Ziel abfälliger Bemerkungen aus der Fraktion der AfD. Wegen solcher Äußerungen verhängte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) im Juni ein Ordnungsgeld gegen die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP

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