Große Mehrheit für Parteichef:CSU versammelt sich vor Wahl hinter Söder
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Rückhalt für den Wahlkampf-Endspurt: Markus Söder wird mit 96,6 Prozent der Stimmen als CSU-Chef wiedergewählt. Die Umfragewerte aber sind durchwachsen.
Markus Söder schießt scharf gegen die Ampel in Berlin und macht deutlich: Die guten Umfragewerte der Freien Wähler beeindrucken ihn nicht.24.09.2023 | 3:08 min
Zwei Wochen vor der bayerischen Landtagswahl ist CSU-Chef Markus Söder mit einem persönlichen Rekordergebnis wiedergewählt worden. Auf dem CSU-Parteitag in München stimmten 96,56 Prozent der Delegierten für ihn - bei seiner letzten Wahl hatte er 87,6 Prozent bekommen. Gegenkandidaten gab es keine. "Es ist echt großartig", sagte Söder zu dem Wahlergebnis.
CSU vor Wahltag nervös - und verunsichert
Söder holt sich damit "den Rückhalt, den er für den Wahlkampf-Endspurt braucht", berichtet ZDF-Korrespondent Stefan Leifert aus München. Die CSU sei vor dem Wahltag "nervös und die Basis verunsichert wie lange nicht". Seit der Aiwanger-Affäre braute sich in Umfragen ein historisches Tief zusammen - die CSU unterbietet dort sogar das historisch schlechte Wahlergebnis von 2018. Damals waren es 37,2 Prozent.
Vorerst habe der CSU-Chef die Partei hinter sich versammelt, resümiert Leifert - wie viel der Treuschwur aber wert ist, werde sich erst nach dem Wahltag am 8. Oktober zeigen.
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Weit entfernt von "Kraftprotz-Rhetorik"
In seiner Rede auf dem Parteitag hatte Söder die Erwartungen gezielt nach unten geschraubt: "Ich verspreche Euch kein Wahlergebnis", aber eine "stabile Regierung für Bayern". Das sei weit entfernt von der "Kraftprotz-Rhetorik" vergangener Zeiten, so Leifert.
Söder rief seine Partei in München zum Endspurt im Wahlkampf auf. "Unser Land ist in guter Hand durch die CSU", sagte er auf dem Parteitag in München und hob hervor: "Überall gehört Bayern zur Spitze in Deutschland." Als Beispiele nannte der Ministerpräsident des Freistaates etwa den Ausbau erneuerbarer Energien und den Kampf gegen Arbeitslosigkeit.
Ein klarer Sieg der CSU bei der Abstimmung am 8. Oktober sei eine wichtige Weichenstellung für Bayern, aber auch ein starkes Signal in Richtung Berlin, so Söder. Scharfe Kritik übte er an der Arbeit der Berliner Ampel-Koalition. "Diese Bundesregierung ist wohl die schlechteste Regierung, die Deutschland jemals hatte", sagte er.
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Umfragen: CSU sackte ab, Freie Wähler legten zu
Über die Freien Wähler, die nach der Flugblatt-Affäre um ihren Vorsitzenden Hubert Aiwanger aktuell einen Höhenflug in Umfragen erleben, sagte Söder: "Ich bin mir nicht ganz sicher, ob dem einen oder anderen Umfragen etwas zu Kopf gestiegen sind." An der Fortsetzung ihrer Koalition auch nach der Wahl hatten aber weder CSU noch Freie Wähler Zweifel gelassen.
Seit der Flugblatt-Affäre befinden sich Hubert Aiwanger und seine Freien Wähler im Aufwind. Was ist da los in Bayern?23.09.2023 | 15:14 min
Gleichwohl wird mit Spannung erwartet, ob und wie sich eventuell die Kräfteverhältnisse verschieben. Söder muss deshalb alles daransetzen, dass es auf den letzten Metern noch einmal einige Prozentpunkte nach oben geht.
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Standpunkte - die ganze Sendung zum CSU-Parteitag: