Ärztepräsident fordert Schutz vor Abtreibungsgegnern

Gegen radikale Abtreibungsgegner:Ärztepräsident fordert Schutz von Medizinern

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Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt, dass Mediziner, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, Drangsalierungen, Bedrohungen und Angriffen ausgesetzt seien.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt spricht beim 127. Deutschen Ärztetag über KI in der Medizin
Der Präsident der Bundesärztekammer sprach im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland über die Proteste von radikalen Abtreibungsgegnern.
Quelle: dpa

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat einen besseren Schutz von Medizinern vor radikalen Abtreibungsgegnern gefordert.
Diejenigen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, müssten wirksam vor Drangsalierungen, Bedrohungen und Angriffen bewahrt werden, sagte Reinhardt im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Ärztepräsident: Proteste gehen über Meinungsfreiheit hinaus

Die Kolleginnen und Kollegen hätten es mit teilweise radikal auftretenden Aktivisten zu tun, die in der Nähe von Praxen wochenlang demonstrierten. Sie bekämen Mails mit Beleidigungen, aber auch mit expliziten Bedrohungen.
Diese Proteste müssten klar von politischen Demonstrationen abgegrenzt werden.

Denn das, was einige Kolleginnen und Kollegen erleben, geht über das Recht auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung weit hinaus.

Klaus Reinhardt, Ärztepräsident

Kommission will Schwangerschaftsabbruch entkriminalisieren

Dem RND zufolge soll eine bis Ende März von der Regierung eingesetzte Kommission Empfehlungen zur Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs vorlegen.
Die Kommission soll auch Empfehlungen zum Thema Eizellspende vorlegen. Reinhardt sagte dazu, das Embryonenschutzgesetz sei völlig veraltet.

Es ist nicht mehr zu rechtfertigen, warum die Samenspende erlaubt ist, die Eizellspende aber nicht.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt

Das Verbot sei damals mit der Sorge begründet worden, dass junge Menschen Schwierigkeiten haben könnten zu verarbeiten, dass sie eine genetische Mutter haben sowie eine, die sie ausgetragen hat.
Mittlerweile gebe es aber aus Ländern, in denen die Eizellspende zugelassen ist, Studien mit gegenteiligen Erkenntnissen.
Quelle: dpa

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