Mehr als 362 Millionen Menschen sind aktuell auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Quelle: Aktion Deutschland Hilft e.V./Bundesverband Rettungshunde/obs
Außenministerin
Annalena Baerbock hat die Arbeit von humanitären Helfern und Helferinnen gewürdigt, die unter herausfordernden Bedingungen Menschen in Not unterstützen. Mehr als 362 Millionen Menschen seien aktuell auf solche Hilfe angewiesen. "Das sind mehr als viermal so viele Menschen als alleine in Deutschland leben", hieß es in einer Mitteilung der Grünen-Politikerin.
Baerbock unterstrich, dass die Unterstützung von humanitären Projekten auch ein wichtiger Teil der deutschen Außenpolitik sei. Deshalb stelle das Auswärtige Amt in diesem Jahr 2,7 Milliarden Euro an humanitärer Hilfe zur Verfügung.
Zwischen Grenzerfahrung und Nächstenliebe: Helfen im Krisengebiet
Es ist ein Sprung ins kalte Wasser: Ärzte und Pflegekräfte, die aus der friedlichen Heimat in ein Krisengebiet reisen, um dort zu helfen, wo es am nötigsten ist.08.11.2022 | 29:07 min
Baerbock: Menschlichkeit gegenüber Schwächsten
Deutschland ist seit vielen Jahren zweitgrößter Geber von humanitärer Hilfe. "Ich bin dankbar, in einem Land zu leben, für das Menschlichkeit gegenüber den Schwächsten der Welt zählt", erklärte die Außenministerin. "Zugleich ist dieses humanitäre Engagement auch ein wichtiger geostrategischer Teil unserer Außenpolitik."
Baerbock wies darauf hin, dass Russlands
Angriffskrieg gegen die Ukraine für viele Menschen in der ganzen Welt die Not nochmals verschärft habe. 60 Millionen Menschen mehr seien weltweit seit Beginn des Krieges akut von Hunger betroffen.
Welttag erinnert an Anschlag auf UN-Hauptquartier
Der Welttag der humanitären Hilfe findet immer am 19. August statt, um das Bewusstsein für die Arbeit von humanitären Organisationen zu schaffen und diejenigen zu ehren, die ihr Leben riskieren, um anderen zu helfen. Er soll an den Selbstmordanschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad im Jahr 2003 erinnern, bei dem 22 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen getötet und 150 verletzt worden waren.
Im Sudan sind immer mehr Menschen auf der Flucht:
Laut der Datenbank "Aid Worker Security Database" kamen seit Beginn des Jahres weltweit 62 Helfende ums Leben. 89 weitere wurden demnach verletzt. Mit bisher 22 Toten ist der Südsudan das gefährlichste Land. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 116 Helfende getötet.
UN: Zu wenig Mittel für Flüchtlingshilfe
Laut der UN ist die weltweite Flüchtlingshilfe dramatisch unterfinanziert. Tausende Helfer weltweit engagierten sich für
Menschen auf der Flucht und riskierten dabei oft ihr eigenes Leben, erklärten UN-Organisationen am Freitag. Fehlende politische Lösungen für Konflikte ließen den Bedarf steigen.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat nach eigenen Angaben allein 2022 35 Notsituationen ausgerufen und damit rund alle zehn Tage auf eine neue Krise reagiert. Der Finanzbedarf sei auf knapp 10,8 Milliarden US-Dollar gestiegen. Bis Ende Mai habe der UNHCR nur 32 Prozent seines Gesamtbudgets von Unternehmen und Geberländern zur Verfügung gestellt bekommen.
Auch das UN-Kinderhilfswerk Unicef sprach von einem steigenden Finanzbedarf. Bisher seien viele Programme nur zu wenigen Teilen finanziert. Das Hilfswerk benötigt mit Stand Juni noch immer knapp elf Milliarden US-Dollar für die weltweite Nothilfe.
Quelle: epd, KNA