McCarthy offen für Rückkehr als Repräsentantenhaus-Sprecher

    Nach historischer Abwahl:McCarthy offen für erneute Kandidatur

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    Nach historischer Abwahl: Kevin McCarthy erwägt eine erneute Kandidatur als Repräsentantenhaus-Sprecher. Die Republikaner planen interne Gespräche für die Wahl seines Nachfolgers.

    Ehemaliger Speaker Kevin McCarthy
    Kevin McCarthy, ehemaliger Sprecher des US-Repräsentantenhauses, denkt über eine erneute Kandidatur nach.
    Quelle: Getty Images via AFP

    Der vergangene Woche abgesetzte Sprecher des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy schließt eine erneute Kandidatur um den Posten nicht mehr aus. "Ich werde tun, was immer die Abgeordneten wollen", sagte der Republikaner am Montag in der Radio-Talkshow von Moderator Hugh Hewitt. McCarthy sagte weiter:

    Ich denke, wir müssen stark sein. Ich denke, wir werden vereint auftreten müssen.

    Kevin McCarthy, Republikaner

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    Historische Abwahl im US-Repräsentantenhaus

    Der 58-Jährige war vergangenen Dienstag als Vorsitzender des Repräsentantenhauses abgewählt worden. Bei einer Abstimmung sprachen sich neben den Demokraten auch acht Abgeordnete der Republikaner für seine Absetzung aus.
    Es war das erste Mal in der US-Geschichte, dass jemand auf dieser Position abgesetzt wurde. Danach hatte McCarthy angekündigt, nicht noch einmal zur Verfügung zu stehen.

    Es ist das erste derartige Votum im Plenum der Kammer seit 1910. Ein Antrag auf Absetzung des Vorsitzenden ist extrem selten im US-Repräsentantenhaus. In der Geschichte der Kongresskammer wurden bislang nur drei Mal solche Anträge vorgebracht. Nur ein Mal kam es bisher zu einer Abstimmung im Plenum der Kammer darüber. Noch nie hat ein Vorsitzender sein Amt auf diesem Weg verloren.

    Abstimmung für neuen Repräsentantenhausvorsitz geplant

    Die Republikaner planen für diesen Montagabend (Ortszeit) erste interne Gespräche hinter verschlossenen Türen, eine Kandidatenrunde am Dienstagnachmittag und eine interne Abstimmung Mittwochvormittag.
    Für die Abstimmung im Repräsentantenhaus unter allen Abgeordneten gibt es noch keinen Termin. Nach McCarthys Abwahl hatten vergangene Woche der extreme Parteirechte Jim Jordan und der etwas gemäßigtere Steve Scalise ihre Kandidaturen angekündigt.

    Enge Mehrheitsverhältnisse erschweren Wahl

    Um in das nach Präsident und Vize drittwichtigste Amt in der US-Regierung gewählt zu werden, braucht es eine absolute Mehrheit unter den anwesenden Abgeordneten des Repräsentantenhauses.
    Die Republikaner haben nur eine sehr knappe Mehrheit in der Kammer, so dass eine Hand voll Abweichler reicht, um eine Kandidatur zu blockieren. Bei seiner Wahl im Januar hatte McCarthy erst im 15. Wahlgang eine solche Mehrheit hinter sich vereinigen können.
    Quelle: dpa

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