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Umstrittenes Wahlergebnis:Venezuela zieht Diplomaten ab, Proteste im Land
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Das Ergebnis der Präsidentenwahl in Venezuela wird kritisch aufgenommen. Die Regierung unter Maduro reagiert mit dem Abzug von Diplomaten. Die Menschen im Land protestieren.
Beide Lager beanspruchen nach der Präsidentenwahl in Venezuela den Sieg für sich. Amtsinhaber Maduro wird zum offiziellen Sieger ernannt, die Opposition wirft ihm Wahlbetrug vor.29.07.2024 | 1:38 min
Venezuela hat wegen Kritik an der mit Fälschungsvorwürfen begleiteten Präsidentenwahl angekündigt, sein gesamtes diplomatisches Personal aus mehreren lateinamerikanischen Ländern abzuziehen. Venezuela weise "die Einmischung und die Erklärungen einer Gruppe rechter Regierungen" auf das Schärfste zurück, teilte Venezuelas Außenminister Yvan Gil auf der Plattform X mit.
Bei den Ländern handelt es sich um Argentinien, Chile, Costa Rica, Peru, Panama, die Dominikanischen Republik und Uruguay. Dies sind größtenteils die Staaten, die zuvor eine Dringlichkeitssitzung des Ständigen Rates der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) beantragt haben, um eine Resolution zu erreichen. Venezuela verlangt außerdem von diesen Regierungen den sofortigen Abzug ihrer Vertreter auf venezolanischem Staatsgebiet.
Der Druck auf Maduro "dürfte steigen", erklärt ZDF-Korrespondent Christoph Röckerath.29.07.2024 | 2:14 min
Maduro zum Wahlsieger erklärt - Zweifel am Wahlergebnis
Die weitgehend regierungstreue Wahlbehörde hatte Amtsinhaber Maduro offiziell zum Wahlsieger erklärt. Nach offiziellen Angaben kam Maduro bei der Abstimmung am Sonntag auf 51,2 Prozent der Stimmen. Der Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia erhielt demnach 44,2 Prozent.
Aber: Die Opposition erkannte das offizielle Ergebnis nicht an und reklamierte den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Sie warf der Regierung Wahlbetrug vor. Auch die US-Regierung und weitere Staaten meldeten Zweifel an dem Wahlergebnis an. Vor der Wahl am Sonntag hatten mehrere Umfragen einen Sieg der Opposition prognostiziert. Beobachter gingen allerdings schon vor der Abstimmung nicht davon aus, dass die Wahl frei und fair ablaufen würde.
Nach der Präsidentschaftswahl in Venezuela gibt es Uneinigkeit über den Ausgang der Wahl. 29.07.2024 | 1:28 min
Demonstrationen in weiten Teilen des Landes
Seit der Bekanntgabe des vermeintlichen Wahlergebnisses gingen in der Hauptstadt Caracas mehrere Tausend Menschen auf die Straße. Auch in anderen Städten kam es zu Unruhen, gegen die teilweise mit Tränengas vorgegangen wird. Laut ZDF-Korrespondent Christoph Röckerath gibt es erste Berichte, dass einige Demonstranten zum Präsidentenpalast gehen wollen. Dort hätten sich bereits Sicherheitskräfte und Paramilitärs auf mögliche Proteste vorbereitet.
In Petaré im Osten von Caracas riefen die Menschen "Freiheit, Freiheit" und "Diese Regierung wird stürzen". Zudem rissen sie Wahlplakate von Maduro ab und verbrannten sie. "Wir haben unsere Geschäfte geschlossen, um uns dem Protest anzuschließen. Wir waren enttäuscht", sagt etwa die 21-jährige Carolina Rojas. Das Ergebnis spiegele nicht die Realität wider. Zahlreiche Demonstranten schlugen auf Töpfe und Pfannen.
ZDF-Korrespondent: Viele Protestler aus armen Stadtvierteln
ZDF-Korrespondent Röckerath und Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, dass die spontanen Proteste vor allem in ärmeren Teilen der Stadt stattfinden. "Das ist in soweit wichtig, dass gerade die Ärmsten von der sozialistischen Regierung das Versprechen bekommen haben, dass sie eben ihre Lebenssiutation verbessern wird", so Röckerath.
Nach der Präsidentschaftswahl in Venezuela beanspruchen Amtsinhaber und Opposition den Wahlsieg für sich. ZDF-Korrespondent Christoph Röckerath ordnet die Lage vor Ort ein.29.07.2024 | 1:00 min
Wie weiter in Venezuela?
Die Opposition hat noch am Abend die Menschen dazu aufgerufen, "nur gewaltfrei zu protestieren", so Röckerath. Der Opposition bleibe jedoch auch nicht viel anderes übrig, als auf der Straße Druck auszuüben. Aber: Auch für die "Maduro-Regierung dürfte es nicht einfacher werden, zu regieren", erklärt Röckerath.
Ein Grund sei, dass viele Venezuelaner trotz aller Probleme "noch ein gewisses Vertrauen, ja sogar einen bisschen Stolz in das Funktionieren dieser Demokratie hatten".
Das gepaart mit wachsender Armut und wachsender Frustration sei "eine durchaus auch gefährliche Mischung für die Regierung".
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, AFP, ZDF
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