USA setzen Strafzölle gegen Mexiko und Kanada aus

    Handel mit Kanada und Mexiko:USA setzen Strafzölle weitgehend aus

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    Im Handelsstreit mit Kanada und Mexiko hat US-Präsident Trump die Zölle auf die meisten Waren vorübergehend ausgesetzt. Bis Anfang April soll es keine Strafabgaben geben.

    US-Zölle
    Die Zölle, die der US-Präsident gegen Kanada und Mexiko verhängt hat, versetzen auch die europäische Wirtschaft in Aufruhr. Als Handelspartner sind die USA für viele nicht mehr zuverlässig genug.07.03.2025 | 2:28 min
    US-Präsident Donald Trump hat vorerst Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko weitgehend ausgesetzt. Für alle Einfuhren aus den beiden Nachbarländern, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA fallen, sollen demnach bis zum 2. April keine Strafabgaben gelten.
    Die Folgen für die Nachbarn sind unterschiedlich: Nach Angaben des Weißen Hauses fallen etwa 50 Prozent der Einfuhren aus Mexiko unter das Abkommen, aber nur 38 Prozent der Waren aus Kanada.
    Beim USMCA handelt es sich um das Nordamerika-Freihandelsabkommen, das die USA, Mexiko und Kanada während Trumps erster Amtszeit unterzeichnet hatten. Trump hatte bereits am Mittwoch einen einmonatigen Aufschub für US-Autohersteller gewährt. Das Weiße Haus teilte mit, dass die Hersteller für Produkte, die über das USMCA aus Mexiko oder Kanada kommen, in der Zeit keine Strafabgaben zahlen müssen.

    Trump: Gute Beziehung zu Mexiko

    Trump schrieb, er habe mit Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum telefoniert. Er habe den Aufschub aus "Respekt und Entgegenkommen" gewährt, erklärte der Republikaner. Die Beziehung zu Mexiko sei gut, argumentierte Trump. Man arbeite nun gemeinsam hart daran, Migranten am illegalen Grenzübertritt in die Vereinigten Staaten zu hindern und den Schmuggel mit der chemischen Droge Fentanyl zu stoppen.
    Mit Autos beladener Truck passiert Grenze von USA nach Kanada.
    Die USA hatten Kanada, China und Mexiko mit Zöllen belegt. Alle drei Länder kündigten an, mit Gegenmaßnahmen zu reagieren. 04.03.2025 | 1:38 min
    Sheinbaum dankte Trump für ein "ausgezeichnetes und respektvolles Gespräch". Sie seien sich einig, dass die Kooperation unter Achtung der Souveränität zu guten Ergebnissen geführt habe, schrieb sie in dem Onlinedienst X.

    Wir werden unsere Zusammenarbeit fortsetzen, insbesondere in Fragen der Migration und der Sicherheit, einschließlich der Eindämmung der illegalen Einfuhr von Fentanyl in die Vereinigten Staaten und von Waffen nach Mexiko.

    Claudia Sheinbaum, Präsidentin von Mexiko

    Kanada hält an Gegenzöllen fest

    In der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) waren Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko in Kraft getreten, die in die USA importiert werden. Trump hatte die Strafabgaben in Höhe von 25 Prozent unter anderem damit begründet, dass die beiden Länder nicht genug gegen den grenzüberschreitenden Drogenhandel täten.
    Lastwagen überqueren die Ambassador Bridge zwischen Windsor, Kanada, und Detroit, Michigan, am ersten Tag der neuen 25 %igen Zölle von Präsident Donald Trump auf Waren aus Kanada und Mexiko am 4. März 2025 in Windsor, Kanada.
    Die Reaktion kam prompt: Nach dem Inkrafttreten der US-Zölle gegen Kanada ordnete der kanadische Premier Trudeau Gegenzölle von 25 Prozent auf amerikanische Importe an.04.03.2025 | 2:30 min
    Kanada hatte mit Gegenzöllen in gleicher Höhe reagiert. Diese Vergeltungszölle werden auch nach der Aussetzung von US-Zöllen gegen das Land in Kraft bleiben, wie am Donnerstag aus kanadischen Regierungskreisen verlautete.
    Auch Mexiko hatte direkt Gegenmaßnahmen in Aussicht gestellt, die genauen Details zunächst aber noch offen gelassen. Die USA wiederum hatten sich vorbehalten, darauf ihrerseits mit einer Ausweitung der eigenen Zölle zu antworten.

    Zölle schon einmal aufgeschoben

    Anfang Februar war ein nordamerikanischer Handelskrieg schon einmal kurzfristig abgewendet worden. Trump ließ sich nur wenige Stunden, bevor die angedrohten Strafzölle auf Waren aus Kanada und Mexiko ursprünglich greifen sollten, auf Zugeständnisse vor allem zur Grenzsicherung ein. Dafür schob er die Handelsbeschränkungen für 30 Tage auf - machte nach Ablauf der Frist am Ende aber doch Ernst mit den Zöllen.
    Nordrhein-Westfahlen, Essen: Fertig produzierte Aluminiumstangen stehen zum Abtransport in einem Lager der Trimet Aluminium SE.
    Die USA erheben Strafzölle von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte aus EU-Ländern. Die Zölle verschärfen die angespannte Lage in der Stahlbranche.21.02.2025 | 1:09 min
    Trump nutzt Zolldrohungen regelmäßig als Verhandlungstaktik, um Zugeständnisse in anderen Bereichen zu erzwingen. Das war bereits in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) so.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa, AFP

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