Wie geht es 2024 im Ukraine-Krieg weiter, Herr Ramms?
Interview
Ex-Nato-General zur Ukraine:Wie geht es 2024 im Krieg weiter, Herr Ramms?
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Militärhilfen aus dem Westen werden laut dem Militärexperten Ramms für die Ukraine 2024 wichtiger denn je. Einen Vorteil sieht er in der Moral der ukrainischen Bevölkerung.
Die ukrainische Gegenoffensive gilt vorerst als gescheitert. Zuletzt übernahm Russland die Initiative im Krieg in der Ukraine. Doch wie geht es im kommenden Jahr weiter? Antworten auf die wichtigsten Fragen gibt Ex-Nato-General Egon Ramms.
Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Egon Ramms ...
... zum aktuellen Kriegsgeschehen in der Ukraine
Die Ukraine meldete kürzlich einen Erfolg: Die Zerstörung eines Kriegsschiffs der russischen Schwarzmeerflotte. Ramms sieht darin einen Rückschlag für Russland. Das Land könne militärische Güter nun nicht mehr so einfach transportieren und keine Seelandungen mehr durchführen.
"Die Ukraine hat es erneut geschafft, die russische Schwarzmeerflotte zu treffen", so ZDF-Reporterin Alica Jung.27.12.2023 | 3:25 min
Laut Ramms ist das einer von vielen kleinen Erfolgen der Ukraine. Insgesamt habe es 2023 jedoch keinen großen Durchbruch der ukrainischen Gegenoffensive gegeben.
Der Durchbruch, den man sich möglicherweise erhofft hat, ist nirgendwo passiert.
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Egon Ramms, Ex-Nato-General
... zur Notwendigkeit der Militärhilfe aus dem Westen
Als Grund für die stockenden Erfolge der ukrainischen Streitkräfte sieht Ramms unter anderem die abnehmende Militärhilfe aus dem Westen: Die EU etwa habe eine Million Schuss Munition bis zum Jahresende zugesagt, bislang jedoch nur 300.000 bis 400.000 geschickt.
Die westlichen Staaten haben zu wenig geliefert, und sie haben oft auch zu spät geliefert.
Laut des Ex-Nato-Generals ist die Militärhilfe jedoch essenziell für die Sicherheit des Westens: "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Freiheit - auch der Bundesrepublik Deutschland und der westlichen Demokratien - zurzeit durch ukrainische Soldaten und die ukrainische Bevölkerung in der Ukraine verteidigt wird."
... zur deutschen Unterstützung für die Ukraine
Auch Deutschland könne mehr tun, meint Ramms. Um beispielsweise Produktionskapazitäten für die dringend benötigte Munition hochzufahren, könne er sich eine "deutsche Kriegswirtschaft" vorstellen. Gesetze, die etwa die Ausweitung von Arbeitszeiten ermöglichten, könnten helfen, mehr Munition herzustellen und diese der Ukraine bereitzustellen.
Militärexperte Ramms geht davon aus, dass die Ukraine neue Truppen zusammenstellen wird. Die Bundesregierung unterstütze dabei die Ausbildung von 10.000 ukrainischen Soldaten bis zum Jahresende - diese Zahl könne auch gehalten werden, so Ramms.
Zwar habe die Ukraine im vergangenen Jahr deutlich weniger Verluste als die russische Seite erfahren. Dennoch benötige das Land neue Soldaten. Eine Möglichkeit wäre, das Wehrpflichtigen-Alter auszudehnen, sodass auch jüngere Menschen, etwa ab 18 oder 25 Jahren sowie ältere Menschen, etwa bis 60 Jahren, kämpfen könnten.
Ein großer Vorteil der Ukraine im kommenden Jahr ist laut Ramms, dass die Moral der Soldaten weiterhin hoch sei. Gleiches gelte für die Unterstützung für den Krieg aus der Bevölkerung, so Ramms. Diese würde eine Abtretung der besetzen Gebiete mehrheitlich ablehnen.
Das ist ein Pfund, mit dem die ukrainische Regierung wuchern kann.
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Egon Ramms, Ex-Nato-General
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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