Nach Trumps Forderung: Chef des Panamakanals warnt vor Chaos
Nach Trumps Forderung:Chef des Panamakanals warnt vor Chaos
|
"Ungerecht" nennt Donald Trump die Durchfahrtgebühren am Panamakanal. Der Chef der zuständigen Behörde lehnt eine Vorzugsbehandlung von US-Schiffen jedoch ab: "Regeln sind Regeln."
Der Panamakanal ist eine wichtige Wasserstraße in Zentralamerika.
Quelle: dpa
Eine Vorzugsbehandlung von US-Frachtern am Panamakanal, wie sie der künftige US-Präsident Donald Trump fordert, würde nach Angaben des Chefs der zuständigen Behörde für Chaos sorgen. "Regeln sind Regeln und es gibt keine Ausnahmen", sagte der Leiter der Panamakanal-Behörde, Ricuarte Vásquez Morales, dem "Wall Street Journal".
Wir können weder die Chinesen noch die Amerikaner noch sonst jemanden diskriminieren. Dies würde gegen den Neutralitätsvertrag und das internationale Recht verstoßen und zu Chaos führen.
„
Ricuarte Vásquez Morales, Leiter der Panamakanal-Behörde
Der Rechtspopulist Trump kritisiert die Höhe der Gebühren, die für die Durchfahrt von Schiffen verlangt werden, und wirft den Betreibern vor, dass in Wahrheit China die Wasserstraße kontrolliere. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag schloss Trump selbst ein militärisches Vorgehen nicht aus, um die Kontrolle über den Kanal zurückzuerlangen.
„Mit Maximalforderungen und einem Schuss Drohungen“ glaube Trump, „den besten Deal erzielen“ zu können, sagt ZDF-Korrespondent Theveßen zu den Forderungen Trumps an die Nato.08.01.2025 | 2:44 min
Panama weist Behauptungen zu China zurück
Der von den USA gebaute Kanal wurde im Jahr 1914 eröffnet. 1977 unterzeichnete der damalige US-Präsident Jimmy Carter ein Abkommen zur Übergabe des Kanals an Panama, 1999 übernahm der zentralamerikanische Staat die Kontrolle über die Wasserstraße.
Vásquez Morales bezeichnete Trumps Vorwurf, China kontrolliere den Kanal, als unbegründet.
China ist in keiner Weise an unseren Aktivitäten beteiligt.
„
Ricuarte Vásquez Morales, Leiter der Panamakanal-Behörde
Nach Informationen der Zeitung betreibt ein chinesisches Unternehmen zwei Häfen an beiden Enden des Kanals, während der Kanal selbst von der Panamakanal-Behörde verwaltet wird.
Trumps Drohungen folgen der Logik von “Make America Great Again”, sagt Boris Vormann, Politikwissenschaftler vom Bard College Berlin. Aber eben eines Amerikas des 19. Jahrhunderts.08.01.2025 | 13:40 min
Auch in Mexiko stößt ein Vorschlag Trumps auf wenig Gegenliebe. Nachdem er forderte, den Golf von Mexiko in Golf von Amerika umzubenennen, schlägt das Nachbarland zurück. Der Süden der USA könne doch wie auf den Weltkarten des 17. Jahrhunderts wieder "America Mexicana" heißen, schlug die mexikanische Präsidentin, Claudia Sheinbaum, vor.
Warum nennen wir es nicht mexikanisches Amerika? Klingt gut, nicht wahr?
„
Claudia Sheinbaum, Mexikos Präsidentin
Am Vortag hatte Trump in einer Pressekonferenz gesagt, der von ihm vorgeschlagene Name Golf von Amerika habe "einen wunderschönen Klang".
Bis zum mexikanisch-amerikanischen Krieg im 19. Jahrhundert waren heutige US-Bundesstaaten wie Kalifornien, Arizona und Texas Teil von Mexiko. Der Name des Golfs von Mexiko an der Südküste der USA ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba.
Eine Umbenennung würde also diplomatische Verhandlungen mit diesen Staaten erfordern, und außerdem bedeutende Anpassungen in Kartenwerken, internationalen Verträgen und wissenschaftlichen Dokumenten nach sich ziehen.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.