Betrugsprozess: Richter verärgert über Trumps Aussage

    Betrugsprozess:Richter verärgert über Trumps Ausschweifungen

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    Beim Betrugsprozess gegen Donald Trump in New York ist es zu Spannungen mit dem Richter gekommen. Dieser warf dem Angeklagten Trump vor, "langatmige Reden" zu halten.

     Donald J. Trump sitzt im Gerichtssaal, bevor er im laufenden Zivilprozess wegen Betrugs vor dem Obersten Gerichtshof des Staates New York am 06.11.2023 aussagt.
    Trump, seine erwachsenen Söhne und das Unternehmen der Familie Trump sind mit einer Klage des Staates New York konfrontiert.
    Quelle: epa

    Aussagen Donald Trumps im Betrugsprozess gegen ihn haben zu Spannungen mit dem Gericht geführt. Richter Arthur Engoron wies Trump am Montag im Gerichtssaal mehrmals an, keine "Reden" zu halten:

    Das ist keine politische Kundgebung, das ist ein Gerichtssaal.

    Richter Arthur Engoron

    Trump sei lediglich da, um Fragen zu beantworten. "Ich möchte nicht alles hören, was dieser Zeuge auch zu sagen hat", so der Richter.

    Längliche Antworten verärgern Gericht

    Engorons zunehmender Ärger entzündete sich an langatmigen Antworten Trumps. Der 77-jährige Ex-Präsident nutzte diese unter Eid dafür, den Demokraten vorzuwerfen, die Justiz als Waffe gegen ihn zu benutzen. Die Gerichte und Staatsanwaltschaften seien ihm gegenüber voreingenommen.
    Trump will kommendes Jahr erneut für die Republikaner zum US-Präsidenten gewählt werden. An einer Stelle sagte er: "Das ist ein sehr unfairer Prozess. Ich hoffe, die Öffentlichkeit schaut zu."
    Donald Trump steht unter anderem auch in Georgia wegen Wahlbetrugs vor Gericht:
    Die Staatsanwaltschaft wirft Trump, seinen Söhnen und seinen Mitarbeitern vor, den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen.
    Richter Arthur Engoron hatte dies vor dem Prozess bereits bestätigt - in dem Verfahren geht es nun vor allem um die Festlegung möglicher Strafen sowie mehrere weitere Anklagepunkte.
    Donald Trump ist auch wegen Verschwörung angeklagt, es ist die dritte strafrechtliche Anklage.

    Trump attackiert Staatsanwältin: "Die Betrügerin ist sie"

    Trump bestritt - wie erwartet - die Vorwürfe, er habe den Wert seiner Grundstücke und Geschäfte manipuliert. Zudem gebe es keinen Schaden. Die Banken hätten die gegebenen Kredite zurückerhalten: "Jeder bekam sein Geld vollständig zurück", sagte Trump. Der Ex-US-Präsident war kurz vor zehn Uhr Ostküstenzeit mit dunklem Anzug, blauer Krawatte und ernster Miene im Gerichtssaal in Manhattan erschienen.
    Außerdem attackierte er die Anklägerin scharf: "Ich bin der Meinung, das ist eine politische Hexenjagd und sie sollte sich schämen", sagte Trump über Bezirksstaatsanwältin Letitia James. "Das ist das Gegenteil von Betrug. Die Betrügerin ist sie." James blickte bei dieser Aussage ohne erkennbare Reaktion geradeaus.
    Die New Yorker Staatsanwaltschaft unter der Demokratin James hatte Trump vor Gericht gebracht, weil er das eigene Vermögen und das seiner Trump Organization in Finanzdokumenten deutlich zu hoch angegeben haben soll, um damit bei Krediten und Versicherungen günstigere Konditionen zu bekommen.
    Engoron sagte mehrmals zu Trumps Verteidiger Christopher Kise, er solle seinen Mandanten "unter Kontrolle" bringen. Ansonsten würde dies negative Auswirkungen auf seine Wertung der Aussage habe. Als Trumps Verteidiger Gegenvorschläge machten, herrschte Engoron diese an, sich hinzusetzen.
    Donals Trump
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    Folgenreiches Verfahren für Trump?

    Eine Gefängnisstrafe oder direkte Auswirkungen auf seine Bewerbung um das Präsidentenamt drohen Trump in der Verhandlung zwar nicht, doch geschäftlich könnte ihm eine Verurteilung großen Schaden zufügen. New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James will erreichen, dass Trump 250 Millionen US-Dollar (rund 239 Millionen Euro) zahlen muss und in New York keine Geschäfte mehr machen darf. Unklar ist, ob er bei einer Verurteilung auch Immobilien wie seinen berühmten New Yorker Trump Tower abgeben müsste.
    Zuletzt hatten bereits mehrere Kinder Trumps ausgesagt. Donald Jr. und Eric wiesen vor Gericht aber jegliche Vorwürfe zurück und sagten aus, sie hätten mit der Buchhaltung und den Abrechnungen der Trump Organization nichts zu tun gehabt.

    Trump im Prozess bereits zuvor gemaßregelt

    Wegen zahlreicher verbaler Entgleisungen Trumps, der bereits mehrfach persönlich in dem Prozess anwesend war, hatte Richter Engoron ihm bereits zuvor mit ernsthaften Konsequenzen gedroht, kleinere Geldstrafen und ein Verbot der Verunglimpfung von Gerichtsangestellten verhängt.
    Trump ist der aussichtsreichste Bewerber auf die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl in einem Jahr. Den Prozess nutzt er nach Einschätzung vieler Beobachter als Wahlwerbung und behauptet immer wieder, die Verhandlung sei Teil einer politischen Kampagne gegen ihn.

    McCarthy, Pence und Co.
    :Wie US-Republikaner auf die Anklage reagieren

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    Quelle: dpa

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