Kanzler Scholz ist besorgt über Parlamentswahl in Frankreich

    Parlamentswahl in Frankreich:Scholz wechselt täglich SMS mit Macron

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    Bundeskanzler halten sich eigentlich aus demokratischen Wahlen in verbündeten Ländern heraus. Bei Frankreich macht Olaf Scholz eine Ausnahme.

    Emmanuel Macron und Olaf Scholz im Schloss Meseberg.
    Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich besorgt über die politische Situation in Frankreich geäußert.
    Quelle: epa

    Vor der entscheidenden Runde der Parlamentswahl in Frankreich am Sonntag hat Bundeskanzler Olaf Scholz dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron den Rücken gestärkt.
    Im Augenblick schreibe er sich täglich SMS mit Macron, sagte Scholz am Dienstag beim Sommerfest der Parlamentarischen Linken der SPD in Berlin.

    Wir diskutieren über die Situation, die ja auch wirklich bedrückend ist.

    Olaf Scholz, Bundeskanzler

    ronja-kemplin
    In der ersten Runde der Parlamentswahl in Frankreich liegt der extrem rechte Rassemblement National (RN) vorne. "Die Partei ist in den Wahlkreisen stark verankert", so Frankreich-Expertin Ronja Kempin (SWP).01.07.2024 | 4:17 min

    Entscheidene Wahlrunde am Sonntag

    Macron hatte nach der verlorenen Europawahl eine Neuwahl des Parlaments herbeigeführt. In der ersten Runde war das rechte Rassemblement National von Marine Le Pen stärkste Kraft geworden, vor einem neuen Linksbündnis und dem Mitte-Lager von Präsident Macron auf Platz drei.
    Erst in der entscheidenden zweiten Wahlrunde am kommenden Sonntag entscheidet sich aber die Zusammensetzung der Nationalversammlung.
    Vor den Wahlen in Frankreich
    Nach dem Triumph der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National von Marine Le Pen bei der Europawahl hat Frankreichs Präsident Macron Neuwahlen für die Nationalversammlung ausgerufen. Mima-Reporterin Anne Arend berichtet über die politische Stimmung. 20.06.2024 | 4:44 min

    Scholz bezieht klare Position

    Obwohl sich Bundeskanzler eigentlich aus demokratischen Wahlen anderer Länder heraushalten, bezog Scholz klar Position für den zweiten Wahlgang:
    "Ich jedenfalls drücke die Daumen, dass es den Franzosen, die ich so liebe und schätze, dem Land, das mir so viel bedeutet, gelingt zu verhindern, dass es dort eine Regierung gibt, die von einer rechtspopulistischen Partei geführt wird", sagte Scholz.
    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verlässt die Wahlkabine, bevor er am 30. Juni 2024 in einem Wahllokal in Le Touquet, Nordfrankreich, seine Stimme in der ersten Runde der Parlamentswahlen abgibt.
    Am Sonntag steht die zweite Wahlrunde in Frankreich an. Die Linken und das Macron-Bündnis kündigten an, jeweils nur einen Kandidaten zu stellen, um ihre Stimmen zu bündeln.02.07.2024 | 0:26 min

    Scholz: Deutschland muss "ein Anker der Stabilität in Europa" sein

    Zugleich forderte der Kanzler, dass Deutschland nun "ein Anker der Stabilität in Europa" sein müsse. Eine politische Verunsicherung habe alle europäischen Länder erfasst, fügte der Kanzler hinzu und verwies auf Wahlergebnisse in Skandinavien und den Niederlanden, wo rechtspopulistische Parteien bereits an Regierungen beteiligt seien. Scholz nannte zudem Belgien, Spanien, Portugal und Österreich.
    Neue Regierung Niederlande
    Sieben Monate nach der Wahl haben die Niederlande eine neue Regierung.02.07.2024 | 1:42 min
    "Hier sind es die AfD und auch die im selben Trüben fischende BSW", fügte er hinzu. Die Gefahr sei, dass diese Gruppierungen immer neue Feinde ausmachten im Inneren oder Äußeren.
    "Wenn es einmal losgeht, findet man immer wieder neue, um den Hass untereinander zu schüren", warnte Scholz. Man müsse deshalb eine Alternative anbieten.
    Quelle: dpa, Reuters

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