Russland löst Sacharow-Zentrum in Moskau auf

    Vorgehen gegen Menschenrechtler:Russland löst Sacharow-Zentrum in Moskau auf

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    Es gehörte zu den wenigen Organisationen, die die Sichtweise des Kreml in Frage stellten: das Sacharow-Zentrum in Moskau. Nun haben es russische Behörden offiziell aufgelöst.

    Sacharow-Zentrum in Moskau
    Wegen einer Gesetzesverschärfung muss das nach Nobelpreisträger Andrej Sacharow benannte Museum schließen. Es war ein Treffpunkt des liberalen Moskaus. 29.03.2023 | 2:14 min
    Im Zuge zunehmender Repressionen gegen Regierungskritiker haben russische Behörden das renommierte Sacharow-Menschenrechtszentrum in Moskau aufgelöst. Offiziell begründet wurde der Schritt unter anderem mit angeblichen nicht genehmigten Veranstaltungen, die das Sacharow-Zentrum organisiert habe.
    Ein Gericht in der Hauptstadt Moskau setzte damit am Freitag eine entsprechende Forderung des russischen Justizministeriums um, wie die Agentur Interfax meldete.

    Menschenrechtlern wurden schon im Januar alle Räumlichkeiten in Moskau entzogen

    Das nach dem Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989) benannte Zentrum, das sich mehr als 30 Jahre lang unter anderem für die Stärkung der russischen Zivilgesellschaft einsetzte, war zuvor bereits als "ausländischer Agent" gebrandmarkt worden. Bereits im Frühjahr dieses Jahres war das Zentrum unter Verweis auf das Gesetz zu "ausländischen Agenten" gezwungen worden, seine Räumlichkeiten in Moskau zu verlassen.
    Das Sacharow-Zentrum erklärte damals, der russische Machtapparat arbeite im eigenen Land an der Zerstörung unabhängiger Organisationen.
    Es gehörte zu den wenigen Organisationen, die die Sichtweise des Kreml in Frage stellten - auch im Hinblick auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

    Menschenrechtsorganisationen in Russland systematisch unterdrückt

    Das Gericht in Moskau, das nun die Auflösung des Sacharow-Zentrums anordnete, hatte im Januar bereits das Verbot der Moskauer Helsinki-Gruppe verfügt, der ältesten Menschenrechtsorganisation in Russland.
    Im April wurde das Sowa-Zentrum aufgelöst, das sich auf die Untersuchung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit spezialisiert hatte.
    Die Menschenrechtsorganisation Memorial, die sich als wichtiger Pfeiler der Zivilgesellschaft etabliert hatte, war bereits Ende 2021 von den russischen Behörden aufgelöst worden - wenige Monate bevor Kreml-Chef Wladimir Putin Truppen in das Nachbarland Ukraine schickte.
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    Quelle: dpa, AFP
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