Russische Truppen und Panzer sind in der Region Charkiw vorgerückt. Selenskyj sprach von heftigen Kämpfen. Bereits in der Nacht wurden Drohnenangriffe gemeldet.10.05.2024 | 1:38 min
Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben einen großen Angriff in der Grenzregion bei der Stadt Charkiw begonnen.
Am Morgen seien nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums feindliche Bodentruppen im Schutz von Panzerfahrzeugen vorgerückt, um die Verteidigungslinien zu durchbrechen. Ziel der Angriffe war demnach die ukrainische Stadt Wowtschansk, die etwa 40 Kilometer nordöstlich von Charkiw dicht an der Grenze liegt.
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Ukraine: Erste russische Angriffe abgewehrt
Die ersten Angriffsversuche seien abgewehrt worden, die ukrainischen Streitkräfte hätten "selbstbewusst ihre Stellungen gehalten und keinen einzigen Meter verloren".
Russland habe nicht die Mittel, um auf die Stadt Charkiw vorzurücken, erklärt Oleh Synehubow, der zuständige Gouverneur der Region auf Telegram. Die Aktionen der russischen Truppen an der Grenze seien eine "Provokation".
Die
Ukraine entsandte nach Angaben ihres Verteidigungsministeriums militärische Verstärkung in das Grenzgebiet. Damit sollen die dortigen Truppen dabei unterstützt werden, russische Angriffe abzuwehren, begründet das Ministerium die Maßnahmen. Es gebe Kämpfe "in unterschiedlicher Intensität".
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Der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj sprach in einer Pressekonferenz von einem "heftigen Kampf" in der Region. "Russland hat eine neue Welle von Gegenoffensivaktionen gestartet. Die Ukraine begegnete ihnen dort mit unseren Truppen, Brigaden und Artillerie", so Selenskyj.
Spekulationen um Charkiw
Über eine mögliche russische Offensive bei Charkiw wird seit Wochen spekuliert. Es gibt Berichte, dass die russischen Truppen dort mehrere Zehntausend Mann zusammengezogen hätten.
Für den Ernst der Lage spricht, dass das Verteidigungsministerium in Kiew sich dazu äußerte, nicht wie sonst der Generalstab. "Zur Verstärkung der Verteidigung an diesem Frontabschnitt werden Reserven herangeführt", teilte das Ministerium mit.
Charkiw ist eine der am schwersten betroffenen Städte in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seit mehreren Monaten wird Charkiw praktisch täglich mit Raketen und Drohnen attackiert.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: Reuters, AFP, dpa