US-Wahlkampf: Obama bezeichnet Trump als "verrückt"

US-Wahlkampf :Obama bezeichnet Trump als "verrückt"

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Ex-Präsident Barack Obama richtet einen klaren Appell an schwarze Männer und bezeichnet Trump als "verrückt". Donald Trump sorgt derweil mit einem Vergleich für Empörung.

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama spricht, während er am 10. Oktober 2024 in Pittsburgh, Pennsylvania, für die US-Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris wirbt.
Der frühere US-Präsident Barack Obama richtet sich mit einem ungewöhnlich direkten Appell an schwarze Männer.
Quelle: AFP

Der frühere US-Präsident Barack Obama hat bei seinem Einstieg in den Wahlkampf der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris den republikanischen Rivalen Donald Trump als "verrückt" bezeichnet. Er könne nicht verstehen, "warum irgendjemand glaubt, dass Donald Trump die Dinge verändern wird", sagte Obama am Donnerstag bei einer Kundgebung in Pittsburgh, Pennsylvania. Zudem richtete er einen Appell an schwarze Männer in den USA.

Vergleich mit Fidel Castro

Trumps Geschäft mit dem Bibelverkauf nannte Barack Obama ebenso "verrückt" wie die Hinwendung des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers zu Verschwörungstheorien. Die langen Reden des Republikaners verglich Obama mit denen des 2013 verstorbenen kubanischen Staatsführers Fidel Castro.
Obama wandte sich besonders an männliche, schwarze Wähler, die sich von Trumps Macho-Verhalten angezogen fühlen könnten. Kamala Harris sei "so gut auf die Aufgabe vorbereitet, wie es ein Präsidentschaftskandidat nur sein kann", sagte Obama über seine Parteikollegin.

Es tut mir leid, meine Herren, ich habe das bemerkt, besonders bei einigen Männern, die zu denken scheinen, dass Trumps Verhalten, das Mobbing und das Heruntermachen von Menschen ein Zeichen von Stärke ist.

Barack Obama, früherer US-Präsident

Die Umfragen zeigen, dass Kamala Harris es schwer hat, die Unterstützung schwarzer Männer zu bekommen. Bislang liefern sich Harris und Trump in den Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Der 63-jährige Barack Obama genießt in der Demokratischen Partei nach wie vor hohes Ansehen und viel Einfluss. Obama, der 2008 zum ersten schwarzen Präsidenten in der Geschichte der USA gewählt wurde, könnte mit seinen Auftritten vor allem schwarze und junge Wähler für die Demokratische Partei mobilisieren.
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Trump sorgt mit Vergleich für Empörung

Am Donnerstag hatte Donald Trump in einer Rede vor dem Detroit Economic Club, die sich an die Autoindustrie richtete, mit einem Vergleich die größte Stadt des Bundesstaats Michigan beleidigt. Er sagte, falls seine demokratische Rivalin Kamala Harris die Wahl am 5. November gewinnen würde und das Weiße Haus somit in demokratischer Hand bliebe, dann würden die USA so werden wie Detroit.

Unser ganzes Land wird enden wie Detroit, wenn sie Ihre Präsidentin wird.

Donald Trump, republikanischer Präsidentschaftskandidat

Trump fügte widersprüchlich hinzu, dass Detroit eine Stadt sei, die sich entwickle.
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Bürgermeister betont Rückgang der Kriminalität

Demokraten aus Michigan warteten nicht lange mit ihrer Kritik an Trumps Auftritt. Der Detroiter Bürgermeister Mike Duggan etwa verwies auf den jüngsten Rückgang der Kriminalität in seiner Stadt und das Bevölkerungswachstum. Der Kongressabgeordnete Shri Thanedar schrieb in sozialen Medien, Trump solle "Detroit und unsere Leute" nicht in den Mund nehmen.

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Quelle: dpa

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Quelle: AFP, AP

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