Zweiter Versuch gescheitert:Spionagesatellit: Nordkorea gibt Fehlstart zu
Auch der zweite Versuch Nordkoreas, einen Spionagesatelliten ins All zu bringen, ist nach Angaben des Landes gescheitert. Im Oktober soll es einen neuen Versuch geben.
Die selbst ernannte Atommacht
Nordkorea ist nach eigenen Angaben mit ihrem zweiten Versuch gescheitert, einen Satelliten für militärische Zwecke ins All zu bringen. Die Trägerrakete mit dem Aufklärungssatelliten "Malligyong-1" sei in der Nacht zum Donnerstag von einem Raketenstartplatz in der Provinz Nord-Pyongan abgehoben, berichteten die staatlich kontrollierten Medien.
Nordkorea: Problem mit Raketenantrieb
Danach habe es jedoch ein technisches Problem mit dem Antriebssystem der dritten Raketenstufe gegeben, weshalb der geplante Flug ins All gescheitert sei. Japan hatte zuvor mitgeteilt, die Rakete sei über den Süden Japans hinweg Richtung Pazifik abgefeuert worden.
Nordkorea zählt zu den isoliertesten Staaten der Welt. Einem BBC-Team ist es jetzt gelungen, neue Einblicke über die verzweifelte Lage im Land zu gewinnen.25.07.2023 | 6:32 min
Nordkorea ist das am meisten isolierte Land - nur wenige Informationen dringen nach außen:
Pjöngjang hatte zuletzt am 31. Mai vergeblich versucht, einen Aufklärungssatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Im Oktober sei nun ein dritter Versuch geplant, hieß es. Der neue Fehlschlag gilt als Dämpfer für die Ambitionen von Machthaber Kim Jong Un, der die Aktivitäten Südkoreas und der
USA aus dem All genauer beobachten will.
UN-Resolutionen verbieten Pjöngjang Start ballistischer Raketen
Die Technologie von Weltraumraketen und militärischen Langstreckenraketen unterscheidet sich kaum. Die
USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan hatten den im Mai gescheiterten Raketenstart verurteilt. Sie warfen der Führung in Nordkorea vor, Technologie zu verwenden, die in direktem Zusammenhang mit ihrem Programm für ballistische Raketen stehe.
UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Start ballistischer Raketen jeder Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart mit Atomsprengköpfen bestückt werden.
Die USA, Japan und Südkorea weiten ihre Zusammenarbeit aus und wollen ein "noch nie da gewesenes Niveau" erreichen. Eine eindeutige Botschaft, gerichtet an China und an Nordkorea.
von Elmar Theveßen
Quelle: dpa, AP