Melania Trump wohl gegen Abtreibungspolitik ihres Mannes

    Im Gegensatz zu Ehemann Donald:Melania Trump spricht sich für Abtreibung aus

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    Donald Trumps Frau Melania spricht sich laut der britischen Zeitung "The Guardian" für das Recht auf Abtreibung aus. Die ehemalige First Lady sorgt so für politischen Zündstoff.

    Donald und Melania Trump in Palm Beach, Florida, bei einer Spendengala der Republikaner.
    Am 8. Oktober soll das Buch "Melania" erscheinen. Die ehemalige First Lady soll sich darin klar für das Recht auf Abtreibung aussprechen.
    Quelle: dpa

    Die ehemalige First Lady der USA, Melania Trump, spricht sich in ihrem bald erscheinenden Buch einem Bericht zufolge klar für das Recht auf Abtreibung aus. Wie der "Guardian" berichtete, schreibt die Frau des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, Frauen müssten das Recht haben, über ihren Kinderwunsch "auf der Grundlage ihrer eigenen Überzeugungen und frei von jeglicher Einmischung oder Druck seitens der Regierung zu entscheiden".
    Aus dem am kommenden Dienstag erscheinenden Buch "Melania" zitiert die Zeitung:

    Warum sollte jemand anderes als die Frau selbst, die Macht haben, zu entscheiden, was sie mit ihrem eigenen Körper macht?

    Das Grundrecht einer Frau auf individuelle Freiheit und auf ihr eigenes Leben gebe ihr die Berechtigung, ihre Schwangerschaft abzubrechen, wenn sie dies wünscht, schreibt Melania Trump demnach in ihren Memoiren. Diese Äußerungen stehen in einem deutlichen Widerspruch zur Haltung ihres Mannes bei diesem wichtigen Wahlkampfthema.
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    Der Demokrat Walz und der Republikaner Vance sind bei den US-Wahlen im TV-Duell der Vizekandidaten aufeinander getroffen. Sie sprachen unter anderem über das Recht auf Abtreibung.02.10.2024 | 0:23 min

    Melania Trump vertritt ähnliche Position wie Kamala Harris

    Ex-Präsident Donald Trump erinnert erzkonservative Anhänger vor der US-Wahl immer wieder daran, dass die von ihm vorgenommene Nominierung dreier konservativer Richter für den Obersten Gerichtshof nach 50 Jahren die Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung in den USA herbeiführte. Nun will er die diesbezüglichen Regelungen den einzelnen US-Bundesstaaten überlassen. Viele davon haben nach der Supreme-Court-Entscheidung das Abtreibungsrecht erheblich verschärft.
    Trumps Frau vertritt beim Abtreibungsrecht dagegen offenbar eine ganz ähnliche Position wie dessen Rivalin Kamala Harris. Die Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ist eine entschiedene Verfechterin des Rechts auf Abtreibung und setzt sich vehement dafür ein, dass die Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung durch den Supreme Court wieder rückgängig gemacht wird.
    Amerikanische Flagge vor einem Gebäude und das gelbe aj-a
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    Liefert das Thema den Demokraten neue Angriffspunkte?

    Melania Trump schreibt laut "Guardian": "Das Recht einer Frau einzuschränken, eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden, ist dasselbe, wie ihr die Kontrolle über ihren eigenen Körper zu verweigern." Dieser Überzeugung sei sie schon ihr ganzes Erwachsenenleben lang.
    Politische Beobachter sehen in der Entwicklung eine mögliche Herausforderung für Donald Trumps Wahlkampfstrategie. Die Diskrepanz zwischen den Positionen des Ehepaars Trump könnte die Glaubwürdigkeit des republikanischen Kandidaten infrage stellen und den Demokraten neue Angriffspunkte liefern.
    Quelle: AFP, reuters

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