Mallorca: Tausende protestieren gegen Massentourismus

    Tausende Menschen versammelt:Mallorca: Proteste gegen Massentourismus

    |

    Wohnungsmangel und die "Zerstörung" der Insel - dafür machen tausende Menschen auf Mallorca den Massentourismus verantwortlich. Am Samstag gab es eine Großdemonstration.

    Proteste auf Mallorca gegen Massentourismus
    Demonstranten halten ein Banner mit der Aufschrift "Mallorca ist nicht zu verkaufen"
    Quelle: AFP

    Tausende haben auf Mallorca gegen Massentourismus protestiert: Unter dem Motto "Sagen wir basta!" versammelten sich die Menschen am Samstagabend im Zentrum der Inselhauptstadt Palma. Die Polizei sprach von 10.000 Demonstranten.
    Die Zahl der Teilnehmer habe die Erwartungen bei weitem übertroffen, schrieb die Zeitung "Diario de Mallorca". Die Menschen seien aus allen Teilen der Insel gekommen, hieß es.
    Protestanten treffen auf Polizisten in Venedig.
    Auch die beliebte italienische Lagunenstadt Venedig leidet schon länger unter dem Massentourismus. Fünf Euro Eintritt sollen diesen nun bändigen.25.04.2024 | 1:27 min

    Protest: "Mallorca steht nicht zum Verkauf!"

    Ein anderes Motto des Protestes lautete "Mallorca steht nicht zum Verkauf!". Zur Kundgebung rief die Organisation "Banc de Temps de Sencelles", die die immer größer werdende Zahl der Besucher und der Ferienwohnungen für die Wohnungsnot auf Mallorca und für die "Zerstörung" der Mittelmeerinsel in Spanien verantwortlich macht.
    Die Demonstranten, darunter auch viele Familien mit Kindern, Schüler und Studenten sowie Rentner, skandierten beim Marsch über die Flaniermeile Passeig del Born Slogans wie:

    Wer Mallorca liebt, zerstört es nicht.

    Protestlogan

    Es waren auch viele Plakate mit Aufschriften wie "Wenn sie uns ein Dach verweigern, verweigern sie uns die Zukunft". Dem Protestmarsch schlossen sich Gewerkschaften, Umweltschutzgruppen und verschiedene Bürgerinitiativen an.
    Zehntausende demonstrieren auf Kanaren gegen Massentourismus
    Im April hatten Zehntausende auf den Kanaren gegen Massentourismus protestiert.23.04.2024 | 3:15 min

    Einsturz von Gebäude am Donnerstag - vier Tote

    Die Kundgebung stand unter dem Eindruck des Restaurant-Einsturzes am Donnerstagabend am Ballermann. Bei dem Unglück starben vier Menschen, darunter zwei junge Frauen aus Deutschland. Bewohner der vor allem von deutschen Touristen besuchten Playa de Palma sind überzeugt, viele Gebäude des Gebiets seien nicht geeignet für den Massentourismus.
    Für die Wirtschaft der Insel ist Tourismus unverzichtbar. Die Branche steht für 45 Prozent der Wirtschaftsleistung Mallorcas. Inzwischen gibt es aber kaum jemand, der die Notwendigkeit einer Begrenzung der Besucherzahlen infrage stellt.
    Spanien, Palma: Feuerwehrleute arbeiten nach dem Einsturz am Gebäude des Medusa Beach Club. Zwei deutsche Frauen und zwei weitere Personen sind beim Einsturz des Restaurants an der Playa de Palma auf Mallorca ums Leben gekommen
    Am Ballermann ist der erste Stock eines voll besetzten Restaurants bis zum Keller abgestürzt. Dabei sind vier Menschen, darunter auch zwei Deutsche, ums Leben gekommen.24.05.2024 | 1:23 min
    Quelle: dpa

    Mehr zu Mallorca