Deutlich mehr Geflüchtete erreichen die Kanarischen Inseln

    Flucht auf spanische Inseln:Deutlich mehr Geflüchtete erreichen Kanaren

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    80 Prozent mehr als noch im Vorjahr: Die Kanarischen Inseln verzeichnen in den vergangenen Wochen einen Anstieg der Schutzsuchenden. Ein Grund: Die Instabilität im Westen Afrikas.

    Ein Holzboot, mit dem Flüchtlinge aus Marokko über den Atlantischen Ozean gefahren sind, liegt an der Küste der Kanarischen Inseln.
    Aktuell kommen besonders viele Geflüchtete auf die Kanaren (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Auf den Kanarischen Inseln kommen zunehmend Boote mit Geflüchteten an. Mindestens 8.561 Migranten haben in den vergangenen zwei Wochen die Inselgruppe erreicht, wie aus Daten des spanischen Innenministeriums vom Montag hervorgeht. Innerhalb von nur 14 Tagen wurden also ein Drittel aller in diesem Jahr registrierten Geflüchteten auf den Kanaren registriert.
    Zwischen dem 1. Januar und dem 15. Oktober 2023 haben die Kanarischen Inseln 23.537 Migranten aufgenommen - 80 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum im Vorjahr.

    Politische Lage in Afrika ein Grund für die Flucht

    Die sieben Inseln im Atlantik sind zum Hauptziel für Migranten aus dem Senegal und anderen afrikanischen Ländern geworden, die Spanien zu erreichen versuchen. Andere Flüchtlinge probieren, über das Mittelmeer nach Europa und auf das spanische Festland zu gelangen.
    Milderes Wetter und ein ruhigeres Meer im September, Oktober und manchmal auch im November führen in der Regel zu einem Anstieg der Ankünfte. Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex war die politische Instabilität im Senegal ebenfalls ein "Push-Faktor", der die Menschen dazu brachte, das Land über die westafrikanische Route zu verlassen.

    Route für Geflüchtete zu den Kanaren besonders gefährlich

    Spanien hat sich besorgt über den Anstieg der irregulären Migration in diesem Jahr geäußert. Das Land hat bereits erklärt, dass es die Situation ohne die Hilfe der Europäischen Union nicht bewältigen könne. Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska teilte mit, dass das Land zwei zusätzliche Flugzeuge zur Überwachung der Migrationsrouten einsetzen werde.
    Die atlantische Migrationsroute zu den Kanarischen Inseln, die in der Regel von afrikanischen Migranten aus Ländern südlich der Sahara genutzt wird, ist eine der tödlichsten der Welt.
    Quelle: Reuters

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