Iran: 16-Jährige im Koma - auch Mutter festgenommen
Streit mit Irans Sittenpolizei:16-Jährige im Koma - auch Mutter festgenommen
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Ein Mädchen wird in Teheran von der U-Bahn aus ins Krankenhaus gebracht, fällt ins Koma. Offenbar nach einem Streit mit Irans Sittenwächtern. Nun wird auch die Mutter festgesetzt.
U-Bahn Station in Teheran (Symbolbild).
Quelle: Imago
Die Mutter einer 16 Jahre alten Iranerin, die nach einer Auseinandersetzung mit Sittenwächtern im Koma liegen soll, ist laut der Menschenrechtsorganisation Hengaw festgenommen worden. Das berichtete die Organisation mit Sitz in Norwegen auf der Online-Plattform X. Staatsmedien des Iran wiesen den Vorwurf einer Festnahme zurück.
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Armita Garawand wurde nach Berichten von Menschenrechtsorganisationen am Sonntag in ein Krankenhaus eingeliefert, weil es in einer Teheraner U-Bahn zu einem Zwischenfall mit den berüchtigten Sittenwächtern in dem Land gekommen sein soll.
Irans: Staatsmedien Mädchen mit Kopf gegen Zugkante geschlagen
Staatsmedien sprachen hingegen von einem Unfall. Das Mädchen habe aufgrund eines Blutdruck-Abfalls in der U-Bahn ihr Gleichgewicht verloren und sei mit dem Kopf gegen eine Zugkante geschlagen.
Das Krankenhaus, in dem sich Garawand befinde, werde streng bewacht, berichtete Hengaw unter Berufung auf Quellen im Land. Sicherheitskräfte hätten die Telefone von Garawands Angehörigen konfisziert.
Ali Hosseini Khamenei – Irans allmächtiger Staatschef und Revolutionär. Ein Mann mit einem klaren Plan für sein Land, gewillt, ihn mit brutaler Härte durchzusetzen.02.06.2023 | 15:39 min
Fall ähnelt dem von Mahsa Amini
In sozialen Medien schrieben Nutzer, sie fühlten sich an den Fall der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini erinnert. Die 22-Jährige war im September 2022 ins Koma gefallen und anschließend gestorben, nachdem sie wegen angeblichen Verstoßes gegen die islamische Kleiderordnung von der Sittenpolizei festgenommen worden war.
Außenministerin Annalena Baerbock kommentierte den neuen Vorfall am Mittwoch auf X.
Die Ministerin nannte die Situation "unerträglich".
Monatelang gingen die Menschen in Iran gegen ihre Regierung auf die Straße. Das Regime reagierte mit brutaler Gewalt. Mittlerweile ist wieder Ruhe eingekehrt. Doch die Wut bleibt.