Iran verurteilt Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi

    Ein Jahr Haft für Mohammadi:Iran verurteilt Friedensnobelpreisträgerin

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    Die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi muss ins Gefängnis. Das hat ein iranisches Gericht entschieden. Die Aktivistin wurde wegen "Propaganda gegen den Staat" verurteilt.

    Narges Mohammadi
    Die Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi wirft dem iranischen Regime einen "Krieg gegen Frauen" vor.
    Quelle: AFP

    Ein iranisches Gericht hat die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi zu einem Jahr Gefängnis wegen "Propaganda gegen den Staat" verurteilt. Mohammadi müsse wegen "Propaganda gegen das System" für ein Jahr ins Gefängnis, teilte ihr Anwalt Mostafa Nili am Dienstag im Onlinedienst X mit.
    Das Urteil sei mit Mohammadis Aufrufen zum Boykott von Parlamentswahlen, Briefen an schwedische und norwegische Abgeordnete und "Kommentaren über Frau Dina Ghalibaf" begründet worden.
    Friedensnobelpreis ins Gefängnis
    Im vergangenen Jahr war der Friedensnobelpreis an die Aktivistin Mohammadi gegangen. Schon damals saß sie im Gefängnis.10.12.2023 | 2:50 min

    Fall um Studentin Dina Ghalibaf

    Die Journalistin und Studentin Dina Ghalibaf war nach Angaben von Menschenrechtsgruppen festgenommen worden, nachdem sie Sicherheitskräften auf Online-Plattformen vorgeworfen hatte, ihr bei einer früheren Festnahme in einer U-Bahn-Station Handschellen angelegt und sie sexuell angegriffen zu haben. Ghalibaf wurde später wieder freigelassen.
    Die iranischen Justizbehörden erklärten am 22. April auf ihrer Website Misan-Online, Ghalibaf sei "nicht vergewaltigt" worden und werde wegen "Falschaussage" angeklagt.
    25.07.2023, Iran, Teheran: Frauen mit und ohne Kopftuch gehen eine Straße in der iranischen Hauptstadt entlang.
    Seit September protestieren viele Frauen in Iran gegen die Kopftuchpflicht. Jetzt sind wieder vermehrt Mädchen und Frauen bei Kopftuchkontrollen festgenommen worden.27.04.2024 | 1:37 min

    Mohammadi sprach vom "Krieg gegen Frauen"

    Die Menschenrechtsaktivistin Mohammadi, die für ihr Engagement im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, hatte im März vom Gefängnis aus eine Audiobotschaft versandt, in der sie einen "großangelegten Krieg gegen Frauen" in der Islamischen Republik Iran anprangerte. Anfang Juni weigerte sie sich, an der Anhörung zu dem Gerichtsverfahren gegen sie wegen "Propaganda gegen den Staat" vor dem Revolutionsgericht in der Hauptstadt Teheran teilzunehmen.
    Im vergangenen Monat wurde Mohammadi von ihrer Familie mit der Forderung zitiert, bei ihrem Prozess die Öffentlichkeit zuzulassen, sodass "Zeugen und Überlebende die sexuellen Angriffe des Islamischen Regimes gegen Frauen bezeugen" könnten. Mohammadi rief betroffene Frauen auch auf, ihre Erfahrungen mit Festnahmen und sexuellen Übergriffen durch Staatsbedienstete öffentlich zu machen.

    Iran unterdrückt Frauen systematisch

    Die 52-jährige Mohammadi ist seit November 2021 im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert und hat ihren Mann und ihre beiden Kinder seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen. Sie spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Kopftuchzwang sowie gegen die Todesstrafe im Iran.
    Die Behörden im Iran haben in den vergangenen Monaten ihr Vorgehen gegen Frauen verschärft, die sie dazu zwingen wollen, den seit der Islamischen Revolution von 1979 geltenden strikten islamischen Regeln des Landes etwa bei den Kleidervorschriften und beim Tragen des Kopftuchs zu folgen. Dabei kommt auch Video-Überwachung zum Einsatz.
    Islamische Revolution - das geschah im Frühjahr 1979:
    Dezember 1978: Massendemonstration in Teheran 1978.
    Januar 1979: Gipfelkonferenz in Guadeloupe mit Helmut Schmidt, Jimmy Carter, Valery Giscard D'Estaing und James Callaghan.
    Januar 1979: Schah Reza Pahlawi und seine Frau Farah Diba in Marokko
    Archiv: Schah Mohammad Reza Pahlavi und Kaiserin Farah gehen über das Rollfeld des Mehrabad Airport zu einem Flugzeug, um das Land zu verlassen, aufgenommen am 16.01.1979 in Teheran, Iran.
    Februar 1979: Ajatolla Chomeini kehrt aus französischem Exil zurück.
    Februar 1979: Chomeini ernennt Mehdi Bazargan zum Überganzgspremier.
    Februar 1979: Chomeini gründet die islamisch-republikanische Partei
    Februar 1979: Öffentliche Ordnung im Iran bricht zusammen / Verhaftungen und Hinrichtungen ehemaliger Politiker folgen
    November 1979: Geiselnahme von Teheran 4. November 1979 , Zusammenbruch der amerikanisch-iranischen Beziehungen

    Am Vorabend der Islamischen Revolution

    Ab September 1978 kommt es in Teheran regelmäßig zu Massendemonstration gegen das Schah-Regime. Am 8. September, dem sogenannten "schwarzen Freitag", sterben bei einer Demo 88 Menschen.

    Quelle: ap


    Quelle: AFP
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