Eine deutsche Firma will 4.000 KI-gesteuerte Angriffsdrohnen an die Ukraine liefern (Symbolbild)
Quelle: imago/SOPA Images
Immer wieder hatte die
Ukraine um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern gebeten, die Bundesregierung hatte das
stets abgelehnt. Nun bereitet Berlin die Lieferung von Drohnen vor - die angeblich ähnliche Eigenschaften wie der Taurus haben. 4.000 bewaffnete Drohnen will Deutschland in die Ukraine schicken, wie ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Montag bestätigte.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung handelt es sich dabei um Angriffsdrohnen, die nicht von Menschen, sondern von
Künstlicher Intelligenz gesteuert werden mit dem Spitznamen "Mini-Taurus". Konkret sind es offenbar sogenannte Strike-Drohnen vom Typ "HX-2 Karma" des deutschen Software-Unternehmens Helsing in München. Laut "Bild" hätten diese Hightech-Drohnen eine bis zu vier Mal höhere Reichweite als herkömmliche Kamikaze-Drohnen der ukrainischen Armee.
Der Ministeriumssprecher wollte diese Angaben nicht dementieren, lehnte genauere Angaben zu den Drohen für die Ukraine mit Verweis auf die "militärische Sicherheit" zunächst aber ab.
Die USA haben der Ukraine den Einsatz von US-Waffen auf russische Ziele erlaubt. Konkret geht es um die Grenzregion Kursk, wo Russland nordkoreanische Truppen stationiert hatte.18.11.2024 | 1:45 min
Medienbericht: Vertrag bereits abgeschlossen
Im September habe die Firma laut "Bild" einen Vertrag über 4.000 Drohnen mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium abgeschlossen. Finanziert werde das Projekt durch die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung.
Verteidigungsminister
Boris Pistorius (
SPD) hatte im Juni die Lieferung Tausender Kampfdrohnen an die Ukraine angekündigt, ohne weitere Details zu nennen.
Russland hat in der Nacht den größten Luftangriff auf die Ukraine seit August gestartet. 120 Raketen und 90 Drohnen seien eingesetzt worden. Es gab Tote und Verletzte.17.11.2024 | 2:16 min
Trefferquote wohl deutlich höher als bei manuell gesteuerten Drohnen
Laut "Bild" verfügen die Helsing-Drohnen über eine Software, die sie gegen Störsender und ähnliche Maßnahmen weitgehend unanfällig macht. Die Drohne könne "auch bei widrigen Wetterbedingungen oder in zerbombten Gebieten weiter Kurs" halten, zitierte die Zeitung einen Rüstungsexperten. Demnach können die Drohnen sogar dann noch Ziele anfliegen, "wenn die Funkverbindung gestört wird". Dadurch sei ihre Trefferquote deutlich höher als "bei rein manuell gesteuerten Kampfdrohnen".
Die Drohnen hätten eine bis zu viermal höhere Reichweite als herkömmliche Kamikaze-Drohnen der ukrainischen Armee, berichtete die "Bild" weiter. Aktuell werden demnach mehrere der Drohnen im Osten der Ukraine "unter Realbedingungen im Einsatz weiterentwickelt". Ab Dezember sollen dann mehrere hundert Exemplare pro Monate geliefert werden.
Erklärvideo zu den Modellen, Aufgaben und Schwächen von Drohnen. Die Ukraine und Russland setzen so viele unbemannte Fluggeräte ein wie nie zuvor in einem anderen Krieg der Welt.07.12.2023 | 2:01 min
Die Zeitung zitierte Pistorius, wonach die ukrainischen Streitkräfte die Strike-Drohnen gegen "russische militärische Hochwertziele wirken" könnten, "zum Beispiel russische Gefechtsstände oder logistische Einrichtungen". Er sei angesichts der massiven russischen Luftangriffe "sehr froh, dass gerade jetzt die Auslieferung dieser KI-gestützten Strike-Drohnen beginnt".
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: AFP, ZDF