Economist: Demokratien auf Rückzug - Deutschland Platz 12
Deutschland belegt Platz 12:Demokratie-Index: Länder werden autoritärer
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Fast die Hälfte aller Menschen weltweit lebt offiziell in einer Demokratie. Noch - denn viele der Länder zeigen immer stärker autoritäre Züge, wie eine neue Studie belegt.
Auch in Ländern Südamerikas polarisiert sich die Gesellschaft, bekommt die Demokratie autokratische Züge.
Quelle: dpa
Der Zustand der Demokratie auf der Welt hat sich einer Studie zufolge verschlechtert. "Das zunehmende Auftreten gewaltsamer Konflikte hat den globalen Demokratiewert stark beeinträchtigt", teilte die "Economist Intelligence Unit" der britischen "Economist"-Gruppe am Donnerstag mit.
Zwar lebt fast die Hälfte der Weltbevölkerung (45,7 Prozent) in einer Form der Demokratie, wie aus dem EIU-Demokratie-Index hervorgeht. Doch nur 7,8 Prozent davon befinden sich in einer "vollständigen Demokratie", mehr als ein Drittel (39,4 Prozent) unter autoritärer Herrschaft.
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Deutschland auf Platz 12, Afghanistan ist Schlusslicht
Auf den Top-Plätzen lagen Norwegen, Neuseeland und Island. Deutschland kletterte um zwei Plätze auf Rang 12 von 167 Ländern. Das liege aber an der Verschlechterung bei anderen, hieß es. Schlusslichter waren Nordkorea, Myanmar und Afghanistan.
Der Abzug aus Afghanistan wird für den Westen zur Demütigung. Nur wenige Helfer können in Sicherheit gebracht werden. Das Land versinkt im Chaos. 03.10.2021 | 49:35 min
Die Studien bewertete fünf Kategorien mit Punkten von 1 bis 10: Wahlverfahren und Pluralismus, Funktionsweise der Regierung, politische Beteiligung, politische Kultur und bürgerliche Freiheiten. Der globale Durchschnittswert sei von 5,29 im Vorjahr auf einen Tiefstand von 5,23 gesunken.
Diese weltweite Verschlechterung des Zustands der Demokratie wurde insbesondere durch negative Entwicklungen in Nicht-Demokratien verursacht, beispielsweise durch den dortigen Anstieg gewaltsamer Konflikte und autoritärer Übergriffe.
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Studie "Economist Intelligence Unit"
"Autoritäre Regime" hätten sich weiter verfestigt und Länder, die als "hybride Regime" eingestuft wurden, täten sich schwer, sich zu demokratisieren. Deutschland erzielte den besten Wert bei Wahlverfahren und Pluralismus. Das spiegele die Offenheit, Transparenz und das Funktionieren des Wahlsystems und der Machtübergabe wider, hieß es.
Auch bei den bürgerlichen Freiheiten schneide das Land sehr gut ab. Schlechter lief es im Bereich Funktionieren der Regierung. 2023 habe die Ampel-Koalition Schwierigkeiten gehabt, eine Einigung über Maßnahmen zu erzielen, sodass die öffentlichen Zustimmungsraten gesunken seien. Bei der politischen Kultur stehe Deutschland mit der steigenden Unterstützung für die AfD vor den größten Herausforderungen.
Im Demokratie-Index 2023 belegt Deutschland Platz 12.
Norwegen
Neuseeland
Island
Schweden
Finnland
Dänemark
Irland
Schweiz
Niederlande
Taiwan
Luxemburg
Deutschland
Quelle: Economist Intelligence Unit, Economist
Zunehmende Polarisierung in Amerika und Europa
Zwar verbesserte sich der Durchschnittswert für Westeuropa leicht. Doch habe sich die politische Landschaft in Amerika und Europa insgesamt weiter polarisiert, urteilte die Studie.
In immer mehr Ländern sinkt das Vertrauen in die etablierten politischen Parteien und ihre Regierungen.
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Studie "Economist Intelligence Unit"
Es gebe "Kulturkriege" wie in den USA, hieß es. "Westeuropa leidet unter dem geringen Vertrauen in die Regierung und ist in der Frage der Einwanderung polarisiert." Auch in Ländern Lateinamerikas sehe man eine politische Polarisierung.
"Die zunehmenden Gewaltverbrechen haben die Wähler dazu veranlasst, eine Aushöhlung demokratischer Normen und bürgerlicher Freiheiten hinzunehmen und im Gegenzug die Sicherheit autoritär geführter Regierungen zu akzeptieren", hieß es. Ein Beispiel sei El Salvador. Dort nutze Präsident Nayib Bukele seinen Erfolg bei der Reduzierung der Kriminalität, um seine autoritäre Macht auszubauen.
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