Weltklimakonferenz: Rund 20 Staaten wollen mehr Atomkraft

    Weltklimakonferenz in Dubai:Rund 20 Staaten wollen Ausbau der Atomkraft

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    Auf der UN-Klimakonferenz haben rund 20 Staaten den Ausbau der Atomkraft gefordert - darunter Frankreich, Japan und die USA. Sonst sei Klimaneutralität bis 2050 nicht zu erreichen.

    Wasserdampf steigt aus dem Kühltum des Kernkraftwerks Isar 2.
    In Deutschland abgeschaltet, auf der Weltklimakonferenz gefordert: die Nutzung von Atomkraft.
    Quelle: dpa

    Eine Gruppe von etwa 20 Staaten hat auf der UN-Klimakonferenz in Dubai zum Ausbau der Atomkraft aufgerufen. Beteiligt an der gemeinsamen Erklärung sind unter anderem die USA, Frankreich, Großbritannien und das Gastgeberland Vereinigte Arabische Emirate.
    Ziel sei es, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

    Forderung: Akw-Leistung bis 2050 verdreifachen

    Die Staatengruppe verlangt, die installierte Leistung der Akw weltweit bis 2050 zu verdreifachen - verglichen mit dem Stand von 2020. Verbreitet wurde die Erklärung durch den US-Klimabeauftragten John Kerry. Zu den Unterzeichnern zählen auch Belgien, Finnland, Japan, Polen, Schweden und die Ukraine, nicht aber Russland und China, die ebenfalls über eine größere Zahl von Atomkraftwerken verfügen.
    Kerry verwies auf Aussagen aus der Wissenschaft, wonach Klimaneutralität bis 2050 ohne Atomkraft "nicht erreichbar ist". Demnach sollen internationale Finanzinstitutionen den Ausbau der Atomkraft fördern. Zurzeit ist dies teilweise in deren Statuten ausgeschlossen. Kritiker verweisen auf die mit der Atomkraft verbundenen Risiken, ungeklärte Entsorgungsfragen sowie hohe Kosten.
    Grafik: Harald Lesch umgeben von Windrädern, E-Auto, Einstürzendem AKW und Solarzellen
    Ist der Atomausstieg überfällig? Sind wir vorbereitet? Wie können wir Wärme und Energie in Zukunft sichern? Der Ausstieg könnte Raum für Zukunftstechnologien schaffen.11.04.2023 | 27:47 min

    IAEA: Mehr Investitionen in Kernkraft

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, forderte ebenfalls weitere Investitionen in die Kernkraft. Es wäre ein "Fehler", die Atomenergie aufgrund von Problemen bei einigen Projekten abzulehnen, sagte er am Rande der UN-Klimakonferenz in Dubai. Hürden bei der Finanzierung von Atomkraftwerken müssten überwunden werden.
    "Es gibt Statuten bei einigen internationalen Kreditgebern, die die Finanzierung von Kernenergie ausschließen", sagte Grossi. So hat die Weltbank seit 1959 kein Akw mehr finanziert. "Ich denke, das ist völlig überholt. Es entspricht keinen wissenschaftlichen oder technologischen Kriterien", fügte der IAEA-Chef hinzu.

    Erneuerbare Energien sollen ausgebaut werden

    Auf der Klimakonferenz steht der Ausbau Erneuerbarer Energien im Fokus. Am Freitag hatten sich mehr als 110 Staaten hinter das auch von Deutschland unterstützte Ziel gestellt, deren Leistung bis 2030 zu verdreifachen und zugleich die Energieeffizienz bis dahin zu verdoppeln.
    Die EU hatte sich bereits im Frühjahr für diese Ziele ausgesprochen. "Ich rufe alle auf, diese Ziele in die Abschlusserklärung der Klimakonferenz aufzunehmen", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Während es für den Ausbau der Erneuerbaren in Dubai breite Zustimmung gibt, sind die Positionen zum Abschied von fossilen Energieträgern, der damit einhergehen soll, unterschiedlich - ebenso wie auch zur Atomkraft.
    Deutschland hatte im April die Nutzung der Atomkraft zur Energieerzeugung beendet. Deren Anteil an der weltweiten Stromerzeugung beträgt derzeit knapp zehn Prozent. Der Höchststand hatte 1996 bei 17,5 Prozent gelegen.
    Quelle: AFP

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