Schweigegeld-Prozess: Trump-Anwalt verhört Michael Cohen

    Schweigegeld-Prozess:Trump-Anwalt nimmt Cohen ins Kreuzverhör

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    Im Schweigegeld-Prozess gegen Donald Trump versucht die Verteidigung, den Kronzeugen Michael Cohen als rachsüchtigen Lügner darzustellen. Das Kreuzverhör wird zum Schlagabtausch.

    Michael Cohen wird vom Verteidiger Todd Blanche ins Kreuzverhör genommen, während Donald Trump zusieht, aufgenommen am 14.05.2024 in New York
    Schweigegeld-Prozess gegen Donald Trump: Kronzeuge Michael Cohen im Kreuzverhör. (Gerichtszeichnung)
    Quelle: Reuters

    "Herr Cohen, mein Name ist Todd Blanche", begann Donald Trumps Anwalt die Befragung vor Gericht und stellte sofort die erste konfrontative Frage:

    Sie haben mich auf Tiktok einen weinenden kleinen Mistkerl genannt, kurz bevor dieser Prozess begann?

    Todd Blanche, Anwalt von Donald Trump

    Cohen entgegnete: "Klingt nach etwas, das ich sagen würde". Später räumte Cohen zudem ein, er wolle Trump hinter Gittern sehen, wie im New Yorker Gericht anwesende Journalisten übereinstimmend berichteten.
    Michael Cohen verlässt sein Wohnhaus auf dem Weg zum Strafgericht in Manhattan, Montag, 13. Mai 2024, in New York.
    Im Schweigegeldprozess gegen Trump hat ihn sein ehemaliger Anwalt Cohen schwer belastet.14.05.2024 | 0:24 min

    Kronzeuge Cohen gilt als problematischer Zeuge

    Der Kronzeuge hatte bei seiner vorherigen Befragung durch die Anklage eine direkte Verbindung zwischen Trump und einer Zahlung an Pornostar Stormy Daniels hergestellt, die der Republikaner unrechtmäßig verbucht haben soll.
    Cohen gilt wegen wiederholter Lügen in seiner Vergangenheit als problematischer Zeuge. Bekannt wurde er als Trumps "Ausputzer" mit enger Beziehung und direktem Zugang zu seinem Chef, für den er juristische Scherereien abräumte. Einst sagte Cohen, er würde gar eine Kugel für Trump abfangen.



    US-Kommentatoren: Kreuzverhör misslungen

    Blanche konfrontierte Cohen immer wieder mit dessen scharfen Angriffen auf Donald Trump. Er zeichnete das Bild eines Mannes, der von Rachegedanken gegen seinen früheren Boss besessen ist, seitdem dieser ihn fallen ließ. Auf Blanches Fragen dazu, dass die Staatsanwaltschaft Cohen in mehreren Gesprächen dazu aufgefordert hatte, sich nicht in TV-Shows zu dem Fall zu äußern, antwortete Cohen, er könne sich an mehrere Gespräche zu diesem Thema nicht erinnern. Diese angebliche Gedächtnislücke nahm Blanche zum Anlass, Cohens detaillierte Erinnerungen an Telefonate mit Trump vor acht Jahren infrage zu stellen.
    Einige US-Kommentatoren vertraten die Meinung, dass es Anwalt Blanche zumindest im ersten Teil des Kreuzverhörs nicht gelungen sei, Cohens Vorwürfe zu diskreditieren. Teils sei er während der Befragung so schnell von einem Thema zum nächsten gesprungen, dass es nicht leicht gewesen sei, ihm zu folgen.
    Die teilweise sehr unverblümten Antworten Cohens, der mehrmals "Klingt nach etwas, das ich sagen würde" antwortete, hätten amüsant gewirkt. Die "New York Times" bemerkte, die Geschworenen seine offensichtlich belustigt gewesen.

    Cohen ist letzter Zeuge der Staatsanwaltschaft

    Das Kreuzverhör soll am Donnerstag weitergehen, am Mittwoch pausiert der Prozess. Die Staatsanwaltschaft ließ wissen, dass Cohen ihr letzter Zeuge gewesen sei. Trumps Anwälte könnten bereits am Donnerstag mit dem Kreuzverhör fertig sein.
    Eine Gerichtszeichnung der ehemaligen Trump-Beraterin Hope Hicks, die am 3. Mai über den chaotischen Wahlkampf 2016 aussagt.
    Im Prozess gegen Trump um die mutmaßliche Vertuschung einer Schweigegeldzahlung hat Stormy Daniels ausgesagt.08.05.2024 | 2:14 min
    Danach wäre es an der Verteidigung, entlastende Zeugen aufzurufen, bevor es zu den Schlussplädoyers kommt. Die zwölf Geschworenen müssen in der Folge eine einstimmige Entscheidung treffen. Richter Juan Merchan würde im Falle einer Verurteilung das Strafmaß festlegen.
    Quelle: dpa

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