Prozess gegen Trump:Stormy Daniels weist Geldgier-Vorwurf zurück
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Im Schweigegeld-Prozess gegen Donald Trump hat sich die Pornodarstellerin Stormy Daniels gegen die Anwältin des Ex-Präsidenten gewehrt. Diese hatte ihr Geldgier vorgeworfen.
Quelle: dpa
Im Schweigegeld-Prozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump hat die Pornodarstellerin Stormy Daniels am Donnerstag erneut ausgesagt. Trumps Anwältin befragte Daniels zu einer Zahlung von 130.000 Dollar, die sie nach eigenen Angaben erhielt, damit sie nicht öffentlich über eine sexuelle Begegnung mit ihm sprach.
Die Verteidigung versucht, die Pornodarstellerin als Lügnerin und Erpresserin darzustellen, die Trump zu Fall bringen will, nachdem sie mit ihrer Geschichte zu Geld und Ruhm kam. Daniels habe den Sex mit Trump aus Geltungssucht und Gier erfunden, so Trumps Anwältin Susan Necheles. Mit Blick auf Daniels' Karriere als Darstellerin, Autorin und Regisseurin von pornografischen Filmen fragte Necheles die Zeugin:
Daraufhin erklärte Daniels, der Sex in den Filmen sei echt, genau wie es der mit Trump gewesen sei.
Trump bestreitet Sex mit Daniels
Daniels hatte bereits am Dienstag ihr erstes Treffen mit Trump im Jahr 2006 geschildert und von einer späteren sexuellen Begegnung berichtet. Sie sagte, sie habe sich weder körperlich noch verbal bedroht gefühlt, allerdings habe sie ein Machtgefälle gespürt, denn Trump sei größer gewesen und habe ihr den Weg versperrt. Der Ex-Präsident bestreitet, mit Daniels geschlafen zu haben.
Im New Yorker Prozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump um die mutmaßliche Vertuschung einer Schweigegeldzahlung hat die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels ihre angebliche Sexaffäre mit dem Angeklagten geschildert.08.05.2024 | 2:14 min
Auf die Frage, ob sie sich gezwungen gefühlt habe, mit Trump Sex zu haben, wiederholte Daniels am Donnerstag, dass er sie nicht unter Drogen gesetzt oder körperlich bedroht habe. Aber sie sagte: "Meine eigenen Unsicherheiten hielten mich in diesem Moment davon ab, Nein zu sagen." Als Necheles Daniels' Aussage mit früheren Interviews verglich, beharrte die Zeugin darauf, dass ihre Aussage sich nicht geändert habe. "Sie versuchen, mich dazu zu bringen, zu sagen, dass sie sich geändert hat, aber sie hat sich überhaupt nicht geändert", sagte sie.
Trump will Redeverbot aufheben lassen
Daniels sagte aus, sie habe während des Präsidentschaftswahlkampfs eine Schweigevereinbarung mit Trumps damaligem Anwalt Michael Cohen ausgehandelt, aber gleichzeitig auch mit Journalisten gesprochen. Sie nannte das einen Backup-Plan. Ihr sei es hauptsächlich darum gegangen, ihre Geschichte zu erzählen und die Sicherheit ihrer Familie zu garantieren.
Trumps Anwälte bemühten sich unterdessen, eine Anordnung des Gerichts aufheben zu lassen, wonach der Angeklagte nicht über den Richter, die Staatsanwälte, Zeugen und andere Prozessbeteiligte sprechen darf. Sie strebten eine schnelle Entscheidung des Berufungsgerichts an und beantragten die Erlaubnis, das höchste Gericht des Staates New York einzuschalten, sollte die Anordnung Bestand haben.
Was Trump vorgeworfen wird
Die Anklage in New York wirft Trump vor, er habe seine Chancen auf einen Sieg bei der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld an Daniels verbessern wollen. Die Transaktion selbst war zwar nicht illegal, bei der Rückerstattung des Geldes an seinen Anwalt Michael Cohen habe Trump jedoch Geschäftsunterlagen gefälscht, um den eigentlichen Zweck zu verschleiern.
Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der US-Geschichte. Trump drohen mehrere Jahre Haft, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnten, oder eine Geldstrafe. Der Fall könnte den US-Wahlkampf beeinflussen. Trump will im November erneut zum Präsidenten gewählt werden. Er hat auf nicht schuldig plädiert - und wiederholt bestritten, überhaupt Sex mit Daniels gehabt zu haben.
Quelle: AP, AFP
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