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Bundeswehr hat ihren UN-Einsatz im westafrikanischen Mali nach mehr als einem Jahrzehnt beendet. Die Soldaten der Friedensmission Minusma verließen Camp Castor am Rande des Flughafens der Stadt Gao am Dienstag. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums gegenüber ZDFheute.
Die etwa 140 Soldaten und Soldatinnen wurden mit zwei Transportflugzeugen vom Typ A400M nach Dakar im Senegal gebracht. Mit ihrer Rückkehr nach Deutschland wird am 15. Dezember gerechnet. Lediglich vier Mitglieder der Bundeswehr blieben im Minisma-Hauptquartier in Bamako zurück. Auch sie werden noch vor Weihnachten nach Hause fliegen.
In Mali endet damit nach Afghanistan der zweite große Einsatz der Bundeswehr außerhalb Europas. Der Auftrag in
Westafrika galt zuletzt als gefährlichster Einsatz. Im Jahr 2017 starben zwei deutsche Piloten, als ihr Kampfhubschrauber vom Typ Tiger in Mali abstürzte. Zudem wurden bei einem Selbstmordanschlag 2021 insgesamt zwölf deutsche Soldaten verwundet. Insgesamt waren nach Bundeswehrangaben über die Jahre addiert rund 20.000 deutsche Blauhelme in dem UN-Einsatz.
Feldlager an Mali übergeben
Das Feldlager wurde am Dienstag vor dem Abflug an den Gouverneur von Gao übergeben. Es war in den vergangenen Jahren Zentrum des deutschen Beitrags zu den UN-Truppen. Im bisherigen Hauptquartier der Minusma in Bamako hatte die UN-Friedensmission am Montag schon eine formale Abschlusszeremonie abgehalten. UN-Angaben zufolge waren Blauhelme aus 53 Staaten an der Mission beteiligt.
Malis Militärregierung hatte Mitte Juni den Abzug aller rund 12.000 UN-Friedenssoldaten gefordert und zuvor verstärkt die Zusammenarbeit mit Russland ausgebaut. Außenminister Abdoulaye Diop beschuldigte die Blauhelme, "Teil des Problems" geworden zu sein, anstatt ausreichend auf die Sicherheitslage reagiert zu haben.
In einem im Mai veröffentlichten UN-Bericht wurde festgestellt, dass im Vorjahr in Mali bei einem Einsatz malischer Soldaten und mutmaßlich russischer Söldner Hunderte Zivilisten getötet worden waren.
Putin hat im afrikanischen Mali viele Freunde – und mit dem Abzug der UN-Truppen kann sein Einfluss noch stärker werden. Mali – ein Failed State?27.09.2023 | 6:07 min
Abzug der Bundeswehr lief über Monate
Der UN-Sicherheitsrat brachte dann ein
Ende der Minusma auf den Weg. Deutschland hatte bereits zuvor das Ende seiner Beteiligung an der Mission beschlossen. Der deutsche Abzug lief über Monate und war erschwert worden, nachdem es auch im an Mali angrenzenden
Niger einen Militärputsch gab und die vorher guten Beziehungen komplizierter wurden.
Auf der nigrischen Seite der Grenze zu Mali steckt derzeit ein Transportkonvoi mit deutschen Militärgütern aus Gao in der Zollabfertigung fest. Im Feldlager in Gao ist Militärausrüstung zurückgeblieben, die erst noch mit einem zweiten Transport von einem Zivilunternehmen zurück in die Heimat gebracht werden soll.
Quelle: dpa, ZDF