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Nach Brückeneinsturz:Biden besucht Unglücksort in Baltimore
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US-Präsident Biden hat sich einen Eindruck von den Abriss- und Aufräumarbeiten an der eingestürzten Brücke in Baltimore verschafft. Er versprach einen schnellen Wiederaufbau.
"Ich bin hergekommen, um mit euch zu trauern", sagte Joe Biden bei einem Besuch der eingestürzten Francis Scott Key Bridge.
Quelle: epa
US-Präsident Joe Biden hat bei einem Besuch in Baltimore den Wiederaufbau der dort eingestürzten Francis Scott Key Bridge versprochen. "Wir werden Himmel und Erde in Bewegung setzen, um die Brücke so schnell wie möglich wieder aufzubauen", sagte Biden vor dem Hintergrund der zerstörten Überreste der Brücke am Freitag.
Am Osterwochenende hatten Helfer mit der Beseitigung erster tonnenschwerer Brückenteile begonnen. Seit der Kollision blockiert das Stahlgerippe die Durchfahrt aus dem Hafen von Baltimore, auch das havarierte Schiff ist noch am Unfallort.
An der eingestürzten Brücke in Baltimore an der US-Ostküste haben die Abrissarbeiten begonnen.31.03.2024 | 0:17 min
Biden traf Hinterbliebene der Opfer
Zuvor hatte sich Biden persönlich einen Eindruck von den Abriss- und Aufräumarbeiten verschafft. Der Hubschrauber "Marine One" mit dem Präsidenten an Bord umkreiste die verbogenen Stahlträger der Brücke.
Aus der Luft begutachtete er zudem Schlepper und Kräne mit gewaltiger Traglast und anderes schweres Bergungsgerät, das die riesigen Trümmerteile wegschaffen soll.
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Danach traf Biden sich zu Gesprächen mit Marylands Gouverneur Wes Moore, verschiedenen Vertretern der zuständigen Behörden sowie Ersthelfern und Angehörigen der Todesopfer.
Sekunden vor dem Unglück habe einer der Männer seiner Freundin eine Nachricht geschickt, so Biden. "Die hat gelautet: 'Wir haben gerade Zement gegossen, wir warten nur darauf, dass er trocknet'."
Containerschiff verursachte Einsturz der Brücke
Die mehr als 2,5 Kilometer lange, vierspurige Francis Scott Key Bridge war am 26. März mitten in der Nacht eingestürzt, nachdem das Containerschiff "Dali" einen Brückenpfeiler gerammt hatte. Acht Bauarbeiter lateinamerikanischer Herkunft waren zu dem Zeitpunkt damit beschäftigt, Schlaglöcher auf der Autobahnbrücke zu füllen.
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Zwei Männer konnten gerettet werden, die Leichen dreier weiterer wurden geborgen. Wie die Behörden mitteilten, wurde die dritte Leiche nur wenige Stunden vor Bidens Ankunft geborgen. Die drei anderen Arbeiter, die aller Wahrscheinlichkeit nach tot sind, wurden bisher nicht gefunden. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, untersucht die für Transportsicherheit zuständigen US-Behörde NTSB.
Neuer Kanal soll Zugang zum Hafen ermöglichen
Biden versicherte, dass ein neuer Kanal bis Ende Mai den Zugang zu einem der größten Häfen der USA ermöglichen werde. Es seien bislang zwei Schneisen auf dem Wasser geschaffen worden, sodass weitere Boote für die Aufräumarbeiten zum Trümmerfeld gelangen könnten. Eine dritte Schneise für begrenzten kommerziellen Schiffsverkehr solle bis Ende April entstehen.
Biden hat den US-Kongress aufgefordert, ihn in seinen Bemühungen zu unterstützen, den Wiederaufbau komplett mit Bundesgeldern zufinanzieren. Der Präsident betonte, dass neben der US-Autoindustrie auch viele andere große Firmen auf den Hafen angewiesen seien - darunter der Onlinehändler Amazon.
Quelle: dpa, AFP, AP
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