Erneut haben Tausende Argentinier gegen die neue Milei-Regierung protestiert. Grund: Hunderte Gesetze sowie Tausende Stellen im öffentlichen Dienst sollen gestrichen werden. 28.12.2023 | 0:21 min
Die neue argentinische Regierung des ultraliberalen Präsidenten
Javier Milei hat dem Kongress einen Gesetzentwurf vorgelegt, der eine Ausrufung des öffentlichen und wirtschaftlichen Notstands bis Ende 2025 vorsieht.
Der Notstand soll unter anderem in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen, Sicherheit, Verteidigung, Gesundheit und Soziales gelten und um zwei weitere Jahre - also bis zum Ende von Mileis Mandats - verlängert werden können, wie es in dem am Mittwoch (Ortszeit) eingebrachten Dokument hieß. Damit hätte Milei weitreichende Befugnisse, über Fragen zu entscheiden, die aktuell nur vom Parlament geregelt werden können.
Das Reformpaket, das 664 Artikel umfasst, sieht zudem Beschränkungen für
Demonstrationen, eine weitreichende Wahlreform, tiefgreifende Steueränderungen sowie Befugnisse der Exekutive zur Privatisierung öffentlicher Unternehmen vor.
Mileis Partei ohne Mehrheit im Parlament
Die Regierung bekunde damit ihren festen Willen, "unverzüglich und mit geeigneten Mitteln den Kampf gegen die negativen Faktoren aufzunehmen, die die Freiheit der Argentinier bedrohen", teilte das Büro des Präsidenten über die Plattform X mit. Ob Milei seine Forderungen umsetzen kann, ist unklar. Seine Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran) hat im Parlament keine Mehrheit.
Lesen Sie hier den Tweet des argentinischen Präsidentenbüros
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Bereits in der vergangenen Woche hatte Milei ein Dekret unterzeichnet, das die Aufhebung mehrerer Gesetze vorsieht, was zu
Protesten geführt hatte. Auch am Mittwoch waren wieder zahlreiche Menschen gegen die einschneidenden Wirtschaftsreformen auf die Straße gegangen. Sechs Personen wurden örtlichen Medien zufolge festgenommen, ein Polizist wurde verletzt.
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Quelle: dpa, AFP