Bericht: Auch Amazon will TikTok kaufen

Chinesischer Kurzvideodienst:Bericht: Auch Amazon will TikTok kaufen

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Kurz vor Ablauf der Frist für den Zwangsverkauf von TikTok mehrt sich das Interesse an einer Übernahme der chinesischen Video-App. Unter ihnen wohl auch: Handelsriese Amazon.

Das TikTok-Logo an einem Gebäude in Californien.
Der Online-Händler Amazon zeigt offenbar Interesse am Kauf des US-Geschäfts der Video-App Tiktok. Die Frist der US-Regierung zur Abgabe eines Angebots endet am Samstag.03.04.2025 | 0:25 min
Amazon hat laut einem Medienbericht sein Interesse am Kauf von TikTok angemeldet. Der weltgrößte Online-Händler habe das Angebot in einem Brief an Vizepräsident J.D. Vance und Handelsminister Howard Lutnick unterbreitet, schrieb die "New York Times" unter Berufung auf informierte Personen.
Verschiedene an den Verhandlungen beteiligte Akteure nähmen die Amazon-Offerte jedoch nicht ernst, hieß es einschränkend.
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Auch OnlyFans-Gründer unter den Interessenten

Auch der Gründer der für Pornos bekannten Website OnlyFans, Tim Stokely, hat in Gemeinschaft mit einem Kryptowährungsnetzwerk der US-Regierung mitgeteilt, ein Gebot abgeben zu wollen. Stokely hat sein Interesse über sein Start-up Zoop mitteilen lassen. Das Kryptowährungsnetzwerk Hedera wird von der Hbar Foundation vertreten.
Die Internet-Plattform Zoop ist im Gegensatz zu OnlyFans auch für Minderjährige zulässig. TikTok solle neu ausgerichtet werden, sagte Zoop-Mitbegründer RJ Phillips der Nachrichtenagentur Reuters. Nutzer sollten von den von ihnen geschaffenen Werten profitieren.

Gnadenfrist läuft am 5. April ab

TikTok hätte nach einem US-Gesetz eigentlich bis zum 19. Januar von dem in China ansässigen Eigentümer Bytedance verkauft werden - oder in den USA vom Netz gehen müssen. Doch Präsident Donald Trump räumte eine Gnadenfrist von 75 Tagen ein, die am 5. April abläuft. Er stellte aber auch mehrmals eine Fristverlängerung bei Bedarf in Aussicht - obwohl es dafür in dem Gesetz keine Grundlage gibt.
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Von Bytedance und TikTok hieß es bisher, es sei unmöglich, nur den US-Teil der Kurzvideo-App zu verkaufen, weil dies die Plattform zerschlagen würde. Trump sagte, es gebe "verschiedene Wege, TikTok zu kaufen" - und man werde den finden, der für die USA am besten sei. Amazon-Gründer Jeff Bezos hatte in den vergangenen Monaten einen freundlicheren Kurs gegenüber Trump eingeschlagen.

Amazon hätte die nötige Infrastruktur

Amazon hätte mit der Cloud-Tochter AWS auf jeden Fall die nötige Infrastruktur, um eine Plattform in der Dimension von Tiktok zu betreiben. Der Konzern ist auch groß im Geschäft mit Videostreaming. Als weiterer Interessent für TikTok gilt der Software-Konzern Oracle, den Bytedance bereits mit der Absicherung der Daten von US-Nutzern beauftragt hatte.
Nach Bekanntwerden des Berichts legten die Amazon-Aktien um drei Prozent zu. US-Präsident Donald Trump hatte früheren Medienberichten zufolge ein Treffen im Weißen Haus zu TikTok im Laufe des Mittwochs anberaumt.
Quelle: dpa, Reuters

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