AfD nimmt nächstes Amt in Sachsen-Anhalt ins Visier
Stichwahl in Sachsen-Anhalt:AfD nimmt nächstes Amt ins Visier
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Die nächste Stichwahl steht bevor, bei der die AfD nach Sonneberg noch einen öffentlichen Posten besetzen könnte. Hannes Loth könnte Bürgermeister in dem Ort Raguhn-Jeßnitz werden.
Hannes Loth
Quelle: dpa
Nach ihrem Erfolg im südthüringischen Sonneberg will die AfD nun in Sachsen-Anhalt den ersten Bürgermeister des Landes stellen. Am Sonntag tritt bei einer Stichwahl der Landtagsabgeordnete Hannes Loth in Raguhn-Jeßnitz (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) gegen den parteilosen Bewerber Nils Naumann an.
Im ersten Durchgang hat Loth 40,7 Prozent der Stimmen geholt, Naumann kam auf 36,9 Prozent. Der Abstand lag bei weniger als 200 Stimmen. Rund 7.800 Menschen sind wahlberechtigt. AfD-Landeschef Martin Reichardt sagte:
Zwar sind in Thüringen und Brandenburg bereits AfD-Bürgermeister gewählt worden - dem Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebunds ist aber kein hauptamtlicher bekannt, eine Statistik führt seine Organisation dazu allerdings nicht.
Erstmals AfD-Kandidat zum Landrat gewählt
Im südthüringischen Kreis Sonneberg war am Sonntag erstmals in Deutschland ein AfD-Kandidat zum Landrat gewählt worden. Dies hatte die Debatte über den aktuellen Höhenflug der AfD weiter angefacht: In deutschlandweiten Umfragen fährt sie Rekordwerte ein, im ZDF-Politbarometer verzeichnete sie zuletzt 18 Prozent .
52,8% für Robert Sesselmann von der AfD in der Stichwahl ums Landratsamt. Wie konnte der Partei, die in Thüringen als "erwiesen rechtsextrem" gilt, dieser Sieg gelingen? Spurensuche in Sonneberg.17.06.2023 | 14:04 min
Der Landesverfassungsschutz in Thüringen bewertet den dortigen AfD-Landesverband als "gesichert rechtsextrem", deutschlandweit stuft der Verfassungsschutz die AfD als Verdachtsfall ein.
AfD-Kandidat Loth setzt auf kommunale Themen
Loth setzt im Wahlkampf vor allem auf kommunale Themen. Er will die Wirtschaftsförderung und die Ausstattung der Feuerwehren verbessern. Sein Gegenkandidat Naumann will einen AfD-Erfolg wie in Thüringen verhindern. Die Ausgangslage sei insgesamt positiv, er habe sich bereits gegen andere Kandidaten durchgesetzt.
Dass es keine Wahlempfehlungen der unterlegenen Bewerber der ersten Runde gibt, findet er in Ordnung. Die Menschen könnten sich ein eigenes Bild machen.
Nach dem AfD-Wahlsieg in Sonneberg suchen die anderen Parteien nach Antworten. Während die CDU die Ampel in der Verantwortung sieht, pocht FDP-Chef Lindner auf Problemlösung.