Die Finanzierung von Starts der europäischen Rakete Ariane 6 steht.
Quelle: Reuters
Weiteren Starts der europäischen Rakete Ariane 6 steht finanziell nichts mehr im Weg. Die zuständigen Minister Italiens, Deutschlands und Frankreichs hätten ihre langwierigen Auseinandersetzungen über die Raketenstarts beigelegt, erklärte Italiens Industrieminister Adolfo Urso nach einem Treffen bei der Europäischen Raumfahrtagentur ESA in Sevilla. Sie hätten damit die Grundlage für einen künftigen unabhängigen Zugang für
Europa zum
Weltraum geschaffen.
Die Frage war umso drängender, als Europa mit dem
Krieg in der Ukraine den Zugang zum russischen "Sojus"-Programm verloren hat. Die Ariane 6 sollte eigentlich schon 2020 zum ersten Mal in den Weltraum starten, das hat sich aber aus technischen Gründen um vier Jahre verzögert. Nun ist der erste Testflug für das nächste Jahr geplant.
ESA-Direktor: "Licht am Ende des Tunnels"
Das Vorgängermodell Ariane 5 ist seit Juli außer Dienst gestellt. Die Ariane 6 ist ein Gemeinschaftsprojekt von Airbus mit dem französischen Triebwerkshersteller Safran. Bei dem politischen Streit ging es unter anderem um die Finanzierung und den Zeitplan für die Ariane-6-Flüge über die ersten 15 Starts hinaus. ESA-Direktor Josef Aschbacher hatte in der vergangenen Woche von "Licht am Ende des Tunnels" gesprochen.
Ein Start der kleineren Vega-C-Rakete, die von der italienischen Avio hergestellt wird, war im Dezember 2022 fehlgeschlagen. Die nun getroffene Vereinbarung öffne die Tür dafür, dass die Vega-C auch von Avio selbst betrieben werden könne, also unabhängig von Arianespace, die alle europäischen Raketenstarts bisher koordiniert, hieß es in der Mitteilung. Darauf hatten die Italiener gedrängt.
Ob Raumfahrt zu Mars oder Mond, Geheimnisse der Astronomie oder das Erkunden ferner Galaxien: Das All beschäftigt Wissenschaft, Wirtschaft und Militär - News, Videos, Hintergründe.
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