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Sicherheit und Kosten:Drei Herausforderungen für Weihnachtsmärkte
von David Metzmacher
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Es ist wieder die Zeit der Weihnachtsmärkte. Doch leichter ist das Geschäft nicht geworden: Steigende Kosten und Sicherheitsbedenken verunsichern Städte und Schausteller.
Glühwein trinken ohne Weihnachtsmusik? Weihnachtsmärkte - wie der in Erfurt - sind im Streit mit der Gema wegen höherer Gebühren.
Quelle: dpa
Unbeschwert die vorweihnachtliche Stimmung genießen bei guter Musik, mit Freunden und Familie, Glühwein, Punsch und Leckereien - so wünschen sich Besucher wie auch Betreiber und Schausteller die Weihnachtsmärkte in Deutschland.
Allen voran der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Schausteller und Marktkaufleute, Patrick Arens, im Interview mit dem ZDF-Morgenmagazin:
Man merkt, dass die Leute drauf gewartet haben, dass es wieder los geht.
Doch vielerorts ist die Freude getrübt. Denn die Weihnachtsmärkte stehen vor drei zentralen Herausforderungen:
- Sind die Weihnachtsmärkte sicher?
- Werden noch Weihnachtshits gespielt?
- Wie teuer ist der Weihnachtsmarkt-Besuch?
Terror-Gefahr: Sind die Weihnachtsmärkte sicher?
Dezember 2016, Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz - der wohl schlimmste islamistische Anschlag auf deutschem Boden mit zwölf Toten und vielen Verletzten. Aktuelle Meldungen wecken Erinnerungen: Zwei Jugendliche aus NRW und Brandenburg sollen einen islamistischen Anschlag geplant haben - und als Ziel einen Weihnachtsmarkt in Leverkusen gewählt haben.
Gleichzeitig beobachtet der Verfassungsschutz, dass vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts die Gefahr für mögliche Terroranschläge gegen "den Westen" zuletzt deutlich zugenommen hat. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warnt vor einer hohen Anschlagsgefahr.
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, sieht die Polizei gut gewappnet. Aus vergangenen Anschlägen wie in Nizza oder Berlin wisse man, welche Szenarien denkbar seien.
Die Polizei muss jetzt mit Hilfe des Verfassungsschutzes in Szenarien denken, sich vorbereiten und Sicherheit schaffen.
Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei
Die Weihnachtsmärkte seien unter anderem mit doppelt so viel Polizeipersonal und technischen Sperren, also Pollern oder großen Betonklötzen an den Eingängen, geschützt, erklärt Kopelke.
Man kann sich hier auf die Polizei verlassen.
Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei
Gema-Gebühren für Betreiber: Werden noch Weihnachtshits gespielt?
Möglicherweise nicht überall. Denn schon vor Beginn der Weihnachtsmarktsaison hatten Betreiber von Weihnachtsmärkten in diesem Jahr vermehrt Streit mit der Gema. Der Grund: Die Verwertungsgesellschaft will mehr Geld.
Zum Beispiel in Erfurt. Der Leiter Abteilung Märkte und Stadtfeste sagte dem ZDF, dass die Gema-Kosten sich vor einigen Jahren noch auf rund 8.000 Euro belaufen hätten - die Stadt nun aber 50.000 Euro bezahlen soll.
Grundlage für die Höhe der Gebühren ist die Veranstaltungsfläche. Die Stadt Erfurt hatte für die Bemessung den Bühnenbereich angegeben, die Gema argumentiert, dass zur "beschallten Fläche" aber ein viel größerer Bereich, nämlich der gesamte Weihnachtsmarkt, zähle.
Mithilfe digitaler Tools habe die Gema stichprobenartig Flächen auf Märkten im gesamten Bundesgebiet nachgemessen und:
... dabei festgestellt, dass einzelne - vor allem die sehr großen Weihnachtsmärkte - uns falsche Angaben machen.
Ursula Goebel, Gema-Sprecherin
Betroffen war etwa auch der Weihnachtsmarkt in Magdeburg, der überlegte, komplett auf Gema-freie Musik umzustellen, also Weihnachtshits wie "Last Christmas" nicht zu spielen. Andere Märkte wie etwa in Rostock wollen mit einem "Tag der Stille" ihren Protest bekunden:
Hierbei geht es allen Veranstaltern um einen fairen Gema-Tarif für Weihnachtsmärkte.
Inga Knospe, Geschäftsführerin Chefin Rostocker Großmarkt GmbH
Preise: Wie teuer ist der Weihnachtsmarkt-Besuch?
Durch Inflation, gestiegene Energie-, Beschaffungs- und Personalkosten sind die Preise für Glühwein und Co. zwar etwas teurer geworden, die Preissteigerungen halten sich aber offenbar im Rahmen.
Es gibt leichte Preissteigerungen - bis zu zehn Prozent auf den Märkten.
Patrick Arens, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Schausteller und Marktkaufleute
Vier Euro dürfte ein Glühwein in der 0,2-Liter-Tasse auf den meisten Weihnachtsmärkten kosten, andererorts sind es nur 3,50 Euro.
Viele Städte haben sich offenbar bemüht, die Preise auf den Weihnachtsmärkten moderat zu halten. "Die Stadt ist uns mit den Standgebühren entgegengekommen, die sind um 70 Prozent gesenkt worden", berichtet etwa der Sprecher der Weihnachtsmarktbeschicker in Mainz.
Und der Veranstalter des Stuttgarter Weihnachtsmarkts habe nach Angaben einer Sprecherin an die Verkäufer appelliert, die Preise möglichst wie im vergangenen Jahr anzusetzen.
Quelle: ZDF mit Material von dpa
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