Waldbrände in Kanada: Regen könnte Lage örtlich entspannen

    Feuer in Kanada:Regen könnte Waldbrände örtlich entspannen

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    Die Waldbrände in Kanada wüten weiter. Die Feuerwehrleute kommen voran - doch schlechte Luftqualität wird in manchen Gegenden zur neuen Herausforderung.

    Feuerwehrleute in der kanadischen Provinz British Columbia haben weitere Fortschritte gegen die verheerenden Waldbrände erzielt. Feuerwehrchef Jason Broland verwies darauf, dass Regen vorhergesagt sei. Die größte Herausforderung sei jetzt die schlechte Luftqualität bei West Kelowna, sagte er weiter. Die Lage hatte sich dort wegen des Einsatzes vieler Rettungskräfte in den vergangenen 24 Stunden aber etwas entspannt.
    Der Premierminister von British Columbia, David Eby, erklärte, mindestens 50 Gebäude seien zerstört worden, dies sei aber eine erste Beurteilung - die Zahlen könnten noch steigen.

    Man kann davon ausgehen, dass es sich bei den meisten, wenn nicht allen dieser Gebäude, um Wohnhäuser handelt, was bedeutet, dass diese Häuser verloren sind.

    David Eby, Premierminister von British Columbia

    ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen in Washington
    "Es sind etwa 14 Millionen Hektar bisher abgebrannt bei über 5.700 Feuern, die derzeit brennen", es wüten "immer noch 1.000 verschiedene Waldbrände, davon sind ein Drittel außer Kontrolle", so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.21.08.2023 | 3:42 min

    Yellowknife: Fast alle Einwohner geflüchtet

    Unterdessen kämpften Feuerwehrleute mehr als 2.000 Kilometer entfernt gegen ein Feuer, das die Hauptstadt der Northwest Territories, Yellowknife, bedrohte. Am Sonntag befanden sich die Flammen noch rund 15 Kilometer von der Stadt entfernt. Fast alle der 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner sind geflüchtet.
    Kanada kämpft bereits seit Monaten gegen Waldbrände in mehreren Teilen des Landes. In diesem Jahr handelt es sich um die schlimmste bekannte Waldbrand-Saison in der Geschichte des Landes. Zehntausende Menschen haben in mehreren betroffenen Gebieten in British Columbia und den Northwest Territories bereits ihre Häuser verlassen müssen. Kanadas Premierminister Justin Trudeau kündigte an, dass nun das Militär bei Evakuierungen sowie anderen logistischen Aufgaben helfen werde.

    Trudeau wirft Facebook Blockade von Nachrichten vor

    Gegen den US-Konzern Meta erhob Trudeau schwere Vorwürfe wegen der Weigerung, Nachrichten über die Waldbrände im sozialen Netzwerk Facebook zu veröffentlichen. "Facebook stellt Unternehmensgewinne über die Sicherheit der Menschen", sagte Trudeau am Montag während einer Pressekonferenz. Das Verhalten des Konzerns sei unfassbar, aktuelle Informationen über die ausgedehnten Waldbrände seien lebenswichtig.

    Es ist an der Zeit, dass wir mehr von Unternehmen wie Facebook erwarten, die Milliarden von Dollar mit den Kanadiern verdienen.

    Justin Trudeau, Kanadas Premierminister

    Meta blockiert seit Anfang August Nachrichten auf den Plattformen Facebook und Instagram für alle Nutzer in Kanada. Das US-Unternehmen reagierte damit auf ein neues kanadisches Gesetz, nach dem Soziale Plattformen Nutzungsverträge mit kanadischen Medien aushandeln müssen, wenn sie deren Nachrichten veröffentlichen.
    Auf die Kritik von Trudeau reagierte Meta zunächst nicht. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte lediglich, dass die Kanadier Zugang zu Informationen von offiziellen Regierungsstellen, Notdiensten und Nichtregierungsorganisationen auf Facebook hätten.

    Zehntausende in Kanada evakuiert
    :Waldbrände: Militär soll unterstützen

    In British Columbia kommt wegen der Waldbrände jetzt auch das Militär zum Einsatz, kündigte Kanadas Premier an. Die Feuer wüten weiter, doch es gibt auch Erfolge.
    Menschen in Kanada werden evakuiert
    mit Video
    Quelle: dpa, AP

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