Fake News im Internet: Mehrheit in Europa verunsichert
Gezielte Desinformation:Fake News: Mehrheit der Europäer verunsichert
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Gefälschte Bilder, Desinformation, Fake News: Die Mehrheit der Europäer fühlt sich dadurch im Internet verunsichert. Viele wünschen sich mehr Maßnahmen.
Weniger als die Hälfte der EU-Bürger überprüft Internet-Infos.
Quelle: dpa
Eine große Mehrheit der Menschen in Europa fordert mehr Anstrengungen gegen Fake News im Internet. 85 Prozent der EU-Bürger sprachen sich in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie für die Bertelsmann-Stiftung dafür aus, dass die Politik energischer gegen die Verbreitung gefälschter Informationen im Netz vorgeht.
54 Prozent der Befragten sind demnach häufig oder sogar sehr häufig unsicher, ob Informationen aus dem Internet wahr sind. 39 Prozent gaben an, Desinformation selbst bereits bewusst wahrgenommen zu haben. Die Bertelsmann-Stiftung konstatiert den Menschen "Problembewusstsein" und forderte, sie damit nicht allein zu lassen.
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Verlässliche Informationen seien die Grundlage der Meinungsbildung und damit des demokratischen Diskurses, erklärte Bertelsmann-Experte und Studienleiter Kai Unzicker in Gütersloh.
Bevölkerung stärker auf Risiken durch Desinformation vorbereiten
Die Stiftung forderte als Gegenmaßnahmen unter anderem eine systematische Beobachtung des Internets durch unabhängige Expertinnen und Experten, um Desinformation besser zu erkennen und zu kennzeichnen. "Für den Einsatz gegen Desinformationen müssen viele Räder ineinandergreifen."
Cathleen Berger, Expertin für Digitalpolitik bei der Bertelsmann Stiftung, betont: "Neben einer Regulierung von oben braucht es einen Kompetenzaufbau von unten". Es müsse gelingen, die Bevölkerung in der Breite stärker auf die Risiken von Desinformationen aufmerksam zu machen.
Fakt oder Fake - Wahrheitssuche im Netz der Lügen:
Große Unterschiede bei Ländern in Europa
Von Land zu Land unterscheidet sich die Problemwahrnehmung der Studie zufolge indes deutlich. Der Anteil derer, die zuletzt häufig oder sogar sehr häufig am Wahrheitsgehalt von im Netz verbreiteten Informationen zweifelten, lag
in den Niederlanden bei 38 Prozent
in Deutschland bei 47 Prozent
in Frankreich bei 55 Prozent
in Spanien bei 57 Prozent
in Italien bei 64 Prozent
Der Analyse zufolge ist in Italien und Spanien parallel die Quote derjenigen besonders hoch, die häufig oder sehr häufig bewusst Fakenews im Netz oder in sozialen Medien wahrgenommen haben. In Spanien liegt sie bei 49 Prozent, in Italien bei 47 Prozent. In Deutschland sowie den Niederlanden ist sie mit 29 Prozent im Vergleich der betrachteten Länder am geringsten.
von Joachim Bartz, Sophia Baumann, Maria Christoph, Carina Huppertz, Dajana Kollig, Nils Metzger, Hannes Munzinger, Frederik Obermaier, Bastian Obermayer, Ulrich Stoll und Hakan Tanriverdi