Die sozialen Netzwerke sind inzwischen weitgehend blockiert, die Staatsmedien stellen den Ukrainekrieg als Befreiungsschlag dar und glorifizieren den Einsatz von Atomwaffen. Die letzten Oppositionellen im Land werden schikaniert oder ins Exil getrieben.
Kinderpropaganda oder Putin im Militär-"Disneyland"
Der 2015 südöstlich der Hauptstadt von Putin persönlich eröffnete Freizeitpark "Patriot Park" lockt vor allem junge Familien - mit Schießständen und Panzershows. Hier sollen schon die Kleinsten fürs Militär begeistert werden.
Und im Moskauer Museum für russische zeitgenössische Geschichte zeigt eine Ausstellung angebliche Gräueltaten der NATO auf – wichtigste Zielgruppe: Schulklassen.
Der Journalist Wladimir Solowjow gilt als "Chef-Propagandist" des Kremls, er gibt bereitwillig ein Interview in seinen Redaktionsräumen. In seiner abendlichen TV-Show verbreitet er Lügen über den Krieg und inszeniert sich als Opfer von ausländischen Geheimdiensten.
Mutig im Kampf um die Wahrheit
Doch nicht alle lassen sich vereinnahmen. So wie der prominente Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa, der mehrfach für Sanktionen gegen russische Politiker warb. Er wird im April 2022 als ausländischer Agent eingestuft und zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Sein Anwalt ist sein einziger Kontakt zur Außenwelt.
Oder die Radiojournalistin Tatjana Felgenhauer: Nachdem der kremlkritische Sender "Echo Moskwy", für den sie arbeitet, vom Netz genommen wird, startet sie einen YouTube-Kanal, um weiter unabhängig berichten zu können. Doch wie so viele andere russische Medienschaffende muss auch sie schließlich das Land verlassen.