Streik in Italien: Urlaub: So ist die Lage an den Flughäfen

    Streik in Italien:Urlaub: So ist die Lage an den Flughäfen

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    Von einem Streik im italienischen Flugverkehr sind rund 250.000 Passagiere betroffen - auch deutsche Reisende. Wie sieht es an Flughäfen hierzulande aus?

    Menschenmenge vor der Sicherheitskontrolle im Flughafen
    Hamburger Flughafen: Menschenmenge vor der Sicherheitskontrolle (Foto vom 13.7.2023).
    Quelle: dpa

    Der Reiseverkehr während der Ferien läuft an großen deutschen Flughäfen bislang ohne größere Schwierigkeiten. Von einem Streik in Italien an diesem Wochenende sind aber auch deutsche Reisende betroffen. Das Bodenpersonal, unter anderem zuständig für Abfertigungs- und Check-In-Dienste, streikt dort von 10 bis 18 Uhr. Rund 1.000 Flugverbindungen sowie mehr als 250.000 Passagiere könnten von dem Ausstand betroffen sein, schätzte der italienische Verbraucherschutzverband Codacons.
    Hunderte Flüge - auch von und nach Deutschland - wurden bereits gestrichen. Ein Streik von Ryanair-Piloten in Belgien hatte indes keine direkten Auswirkungen auf den deutschen Flugverkehr.

    Letzter Schultag in fünf Bundesländern

    Ansonsten läuft der Ferienverkehr in Deutschland weitgehend reibungslos. In Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern war vor dem Wochenende der letzte Schultag. In einigen Bundesländern haben die Ferien bereits zuvor begonnen, in anderen steht der Ferienanfang noch aus.

    Wir hatten am Freitag einen sehr gut geplanten und entspannten Start in die Sommerferien.

    Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB)

    Der FBB-Sprecher weiter: "Alle Passagiere waren gut vorbereitet und unsere Dienstleister am Flughafen gut aufgestellt." Rund 80.000 Fluggäste seien am reisestärksten Tag des Ferienbeginns über den Flughafen in Schönefeld gereist. Über 3,5 Millionen Reisende erwarten die Betreiber über die nächsten sechs Wochen - rund eine halbe Million Menschen mehr als vor einem Jahr.
    Auch am Hamburger Flughafen läuft der Betrieb nach jüngsten Klimaprotesten wieder ohne Probleme. "Der eigentliche Ferienstart am Samstag in Hamburg und Schleswig-Holstein lief bisher reibungslos", sagte eine Sprecherin. In den ersten Tagen waren täglich rund 340 Starts und Landungen mit rund 50.000 Passagieren geplant. "Dieses Niveau wird auch in den kommenden Tagen so bleiben."

    Klimaaktivisten hatten Hamburger Flughafen lahmgelegt

    Am Donnerstagmorgen hatten Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation den Hamburger Flughafen für Stunden lahmgelegt. Am Freitag habe es daher noch einzelne Flugstreichungen oder Verspätungen gegeben, sagte die Flughafen-Sprecherin.
    In Nordrhein-Westfalen laufen die Ferien bereits seit einigen Wochen. Auch an den beiden großen Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn geht es planmäßig zu. Die NRW-Flughäfen meldeten am 22. Juni Hochbetrieb, aber keine langen Warteschlangen. Der Düsseldorfer Flughafen rechnete vor dem Ferienstart für die über sechs Wochen mit mehr als drei Millionen Passagieren. 

    Hohes Fluggastaufkommen in Hannover

    In Köln/Bonn werden über die gesamten Ferien 1,7 Millionen Reisende erwartet. Im Vorjahr war es wegen Personalengpässen bei den Sicherheitsfirmen zu Problemen und stundenlangen Wartezeiten zu den Stoßzeiten gekommen.
    Der Flughafen Hannover hatte zum Ferienstart in Niedersachsen am vergangenen Wochenende mit insgesamt 52.000 Passagieren an drei Tagen ein hohes Fluggastaufkommen. Probleme in der Sicherheitsabfertigung oder Verspätungen gab es nach Angaben eines Sprechers aber nicht.

    Große Nachfrage
    :Flugtickets bleiben teuer

    Der Luftverkehr erholt sich schneller als gedacht von der Corona-Pandemie. Für Reisende gibt es jedoch keine guten Nachrichten: die Plätze in Fliegern sind knapp und bleiben teuer.
    Mann hält sein Flugticket gemeinsam mit seinem Pass und einem Mobilfunkgerät in den Händen

    Easyjet-Chef kann "Chaos an den Flughäfen nicht ausschließen"

    Für die Fluggesellschaften bleibt die Sommerreisezeit indes eine angespannte Zeit. "Es bleibt eine Herausforderung, und man kann ein abermaliges Chaos an den Flughäfen nicht ausschließen", sagte der Chef des britischen Billigfliegers Easyjet, Johan Lundgren, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag).

    Es gibt 10 bis 15 Prozent mehr Europa-Flüge als 2022 und gleichzeitig weiter Kapazitätsbeschränkungen an einigen Flughäfen, unter anderem wegen Personalmangels. Das ist eine brisante Mischung.

    Johan Lundgren, Chef von Easyjet

    Easyjet kämpfe derzeit trotz ausreichend Personal über alle Standorte hinweg mit Verspätungen. "Wir können mit der aktuellen Lage nicht zufrieden sein", sagte Lundgren. Easyjet ist einer der größten Anbieter am BER.
    Quelle: dpa
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