Dauerregen und Flut: So ist die aktuelle Lage in Europa

    Lage ist angespannt :Dauerregen und Flut: Erste Tote

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    Land unter in vielen Teilen Europas: Unwetter mit heftigen Regenfällen führen zu Überschwemmungen. In Polen ertrank ein Mensch, in Österreich kam ein Feuerwehrmann ums Leben.

    Hochwasser in Tschechien: Auto unter Wasser
    Starke Unwetter und Regenfälle sorgen in Teilen Osteuropas für dramatische Verhältnisse. In einigen Ländern gibt es Todesfälle. Auch Österreich erwartet ein Jahrhunderthochwasser.15.09.2024 | 1:22 min
    In Deutschlands Nachbarländern Österreich, Polen und Tschechien spitzt sich die Hochwasserlage weiter zu. In Polen gab es bei den schweren Überschwemmungen ein erstes Todesopfer, in Österreich wurde das gesamte Bundesland Niederösterreich rund um Wien zum Katastrophengebiet erklärt. Dort kam bei Rettungsarbeiten ein Feuerwehrmann ums Leben.
    In Tschechien waren mehr als eine Viertelmillion Haushalte ohne Strom. Vier Menschen wurden in den Hochwassergebieten vermisst. Bei Überschwemmungen in Rumänien kamen bereits am Samstag mindestens vier Menschen ums Leben. In Deutschland gab es zunächst nur kleinere Überschwemmungen.
    Aktuelle Hochwasserwarnungen
    ZDFheute Infografik
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    Erinnerungen an "Jahrtausendflut" 1997 in Polen

    Polens Regierungschef Donald Tusk sprach von einer "dramatischen Herausforderung" für sein Land. Im Bezirk Klodzko ertrank nach seinen Angaben ein Mensch. Im Süden des Landes lief ein Staudamm über.
    An mehreren Orten in Polen sei bereits mehr Regen niedergegangen als bei der sogenannten Jahrtausendflut im Jahr 1997, sagte Tusk. Er appellierte angesichts steigender Pegelstände vieler Flüsse im Südwesten von Polen an die Bürger, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
    Donald Tusk Hochwasser in Polen
    In Polen bleibt die Hochwasserlage angespannt. Regierungschef Tusk spricht von einer "dramatischen Herausforderung". Auch in Österreich wurden Orte zu Katastrophengebieten erklärt.15.09.2024 | 0:26 min

    Ganz Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt

    Wegen der heftigen Regenfälle wurde das gesamte Bundesland Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt. Es komme schon jetzt und werde weiter "zu massiven Überflutungen im ganzen Land kommen", zitierte die österreichische Nachrichtenagentur APA den stellvertretenden Landeshauptmann Stephan Pernkopf.
    Niederösterreich ist die am schlimmsten von den derzeitigen Unwettern betroffene Region des Alpenlandes. In dem Bundesland, das die Hauptstadt Wien umschließt, wohnen rund 1,72 Millionen Menschen. Die Armee war unterstützend im Einsatz, mehrere Menschen mussten aus Häusern gerettet werden.
    Hochwasser in Österreich
    Die Vorbereitungen für das Hochwasser dauern an: Am Montag rechne man mit "einem hundertjährigen Hochwasser", berichtet ZDF-Korrespondent Rechenberg aus Zöbing in Niederösterreich.14.09.2024 | 4:39 min

    Höhepunkt in Österreich vermutlich Montagnacht

    Laut APA waren zahlreiche Ortschaften auf dem Landweg nicht mehr erreichbar. Im Osten Österreichs wurde der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Amstetten und St. Valentin unterbrochen, wie die staatliche Eisenbahngesellschaft ÖBB mitteilte. Die Strecke ist Teil der Bahnverbindung zwischen Wien und Deutschland.
    Auch in der österreichischen Hauptstadt standen erste Häuser unter Wasser. Dort trat der Wienfluss über die Ufer. Es wurden mehrere U-Bahn-Strecken gesperrt.  Der Höhepunkt der Pegelstände dürfte in der Nacht zu Montag erreicht werden.

    Mehr als eine Viertelmillion Haushalt in Tschechien ohne Strom

    Wegen des verheerenden Unwetters waren in Tschechien mehr als 250.000 Haushalte ohne Strom, wie die Agentur CTK unter Berufung auf die Energieversorger berichtete. Am dramatischsten war die Lage demnach in der östlichen Region Mährisch-Schlesien an der Grenze zu Polen. Allein dort mussten mehr als 100.000 Haushalte ohne Elektrizität auskommen.
    Hochwasser in Tschechien, Mikulovice: Der Fluss Bìlá ist zu einem reißenden Strom angeschwollen
    Hochwasser in Tschechien, Mikulovice: Der Fluss Bìlá ist zu einem reißenden Strom angeschwollen
    Quelle: dpa

    Wegen der aufgeweichten Böden waren zahlreiche Bäume auf oberirdische Freileitungen und Hochspannungsleitungen gestürzt. Die Niederschläge sollten Vorhersagen zufolge bis einschließlich Montag andauern. Im Bahnverkehr kam es zu erheblichen Störungen, weil Bäume auf Gleise stürzten und Gewässer Strecken überschwemmten. Die polnische Eisenbahn PKP stellte die Zugverbindungen mit dem Nachbarland Tschechien ein.
    An mehreren Pegel-Messstationen an Nebenflüssen der Oder wurde ein Jahrhunderthochwasser gemeldet. In den Überschwemmungsgebieten waren Wasserflaschen in vielen Geschäften ausverkauft.

    Wir müssen damit rechnen, dass das Schlimmste noch nicht hinter uns liegt.

    Petr Fiala, tschechischer Regierungschef

    Lage in Deutschland noch weitgehend entspannt

    Angesichts von starken Regenfällen und Überschwemmungen in den Nachbarländern Österreich, Tschechien und Polen bereiten sich Teile Süd- und Ostdeutschlands ebenfalls auf Hochwasser vor. Die Lage in Sachsen und Bayern blieb aber zunächst noch weitgehend entspannt, nur in einigen Orten galten erste Alarmstufen.
    An der Elbe in Sachsen erreichte am Sonntag der erste Pegel Alarmstufe 2. In Schöna wurde der entsprechende Richtwert von fünf Metern überschritten, wie aus Daten des Landeshochwasserzentrums hervorgeht. Der Mittelwert liegt dort bei 1,58 Metern. Im Laufe des Tages soll der Wasserstand weiter steigen.
    Hier warnt der DWD vor Regen
    ZDFheute Infografik
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    Brückentrümmer an der Elbe entfernt

    Die Dresdner Altstadt soll durch mobile Schutzwände vor dem steigenden Hochwasser geschützt werden. Entsprechend aktueller Pegelstandprognosen sind die Aufbauarbeiten für Montagmorgen geplant, wie die sächsische Landeshauptstadt mitteilte. So soll verhindert werden, dass Wasser über das Terrassenufer in die Altstadt fließt.
    Unter Hochdruck waren angesichts des drohenden Hochwassers in Dresden die Trümmer der teilweise eingestürzten Carolabrücke über die Elbe beiseite geräumt worden.
    Carolabrücke Abrissarbeiten
    An der Carolabrücke in Dresden wurde der Einsatz der Feuerwehr beendet. Ein Teil der Brücke liegt noch in der Elbe, birgt aber keine Gefahr, wenn es zum Hochwasser kommt. 15.09.2024 | 0:19 min
    Am Samstagabend wurden die ersten großen Abrissarbeiten am Teil der Brücke am Ufer zur Neustadt beendet. Die Stadt wollte so verhindern, dass sich Wasser an den Trümmerteilen staut und so zusätzlich für Überschwemmungen sorgt.
    Quelle: dpa, AFP

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