Hochwasser in Deutschland - die aktuelle Lage im Liveblog

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    Überschwemmungen im Süden:Hochwasser in Deutschland - die aktuelle Lage

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    Starkregen, Hochwasser, Dammbrüche: Besonders den Süden hat die Unwetterlage getroffen. Inzwischen sinken die Wasserstände. Aktuelle Entwicklungen im Liveticker.

    In eigener Sache

    Über die weiteren Entwicklungen informieren wir Sie in der ZDFheute-App und auf ZDFheute.de in eigenen Beiträgen. Alle aktuellen Nachrichten und Hintergründe zur Lage in den Hochwassergebieten finden Sie jederzeit auch auf unserer Themenseite "Hochwasser in Deutschland". 

    Wir beenden diesen Liveblog an dieser Stelle und bedanken uns für Ihr Interesse.


    Eon: Bis zu 27.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom wegen Hochwassers

    Fast alle Haushalte in den süddeutschen Hochwassergebieten sind nach Angaben des Netzbetreibers Eon wieder mit Strom versorgt. Nach Schätzungen seien "bis zu 27.000 Haushalte zeitweise von der Stromversorgung getrennt" gewesen, teilt der Konzern in Essen mit. Inzwischen seien nur noch einzelne Gebiete, in denen das Wasser noch nicht abgelaufen ist, sowie Industriekunden betroffen. 


    Debatte um Flutversicherung: Buschmann will "Angebotspflicht"

    Bundesjustizminister Marco Buschmann schlägt in der Debatte um Hochwasserschäden eine Pflicht für Versicherer vor, allen Hauseigentümern eine Elementarschadenversicherung anzubieten. Es sei wichtig, allen Immobilienbesitzern die Möglichkeit zu geben, sich gegen solche Naturgefahren zu versichern, sagt ein Sprecher des Ministeriums. "Das wollen wir mit einer Angebotspflicht sicherstellen."

    Bei Neubauten müssen die Versicherer dem Eigentümer beim Abschluss einer Wohngebäudeversicherung auch ein Angebot zum Schutz vor Elementarschäden wie Hochwasser, Erdbeben oder Schneedruck vorlegen. Bei bestehenden Häusern sollen die Eigentümer zumindest über die Möglichkeit eines solchen Schutzes informiert werden. Das solle anstelle einer Versicherungspflicht für Hausbesitzer gelten, über die bereits diskutiert wird.


    Oberbürgermeisterin: Regensburg "hat großes Glück gehabt"

    Die Anwohner der vom Hochwasser besonders bedrohten Werftstraße in Regensburgs Innenstadt dürfen seit Freitagnachmittag in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. "Wir haben großes Glück gehabt", sagt die Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD). "Ich danke allen Kräften, die sich in den letzten Tagen und Nächten so tatkräftig dafür eingesetzt haben, Regensburg und vor allem die Häuser an der Werftstraße vor dem Hochwasser zu schützen."

    Nun müsse untersucht werden, wie stark das Hochwasser den Untergrund der Werftstraße beschädigt habe - und wie stabil die Straße und die Kaimauer noch sind. Das werde "eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen", teilt die Stadtverwaltung mit. Daher bleibe die Straße für Autos und Radfahrer weiter gesperrt, für Fußgänger werde ein spezieller Bereich freigegeben. 


    Versicherer schätzen Hochwasserschäden in Höhe von zwei Milliarden Euro

    Die Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg kosten die deutschen Versicherer Milliarden. "Wir erwarten versicherte Schäden in einer Größenordnung von etwa zwei Milliarden Euro", sagt der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. "Weil insbesondere an der Donau das Hochwasser noch nicht abgelaufen ist, haftet dieser Schätzung noch eine gewisse Unsicherheit an", fügt er hinzu. Asmussen erklärte, nach Ende der Hochwasserlage werde der Verband erneut den Stand der Schäden bei seinen Mitgliedsunternehmen abfragen. 

    Der Gesamtschaden aus dem Hochwasser im Süden dürfte aber weit höher liegen: Öffentliche Infrastruktur wie Straßen und Brücken ist in aller Regel nicht versichert. Zudem ist nur ein Teil der Häuser gegen Überschwemmungen versichert: In Bayern liegt die Quote bei rund 47 Prozent, in Baden-Württemberg bei 94 Prozent.


    "Keine Entwarnung" von Bayerns Umweltminister

    Trotz einer leichten Entspannung der Hochwasserlage entlang der Donau sieht Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber noch keinen Grund zum Aufatmen. "Es kann leider noch keine Entwarnung gegeben werden", sagt der Freie-Wähler-Politiker in München. "Am Wochenende drohen regional wieder große Niederschläge. Die Behörden und Warndienste bleiben in Alarmbereitschaft und beobachten die Situation genau." 

    Die lange Dauer der Hochwasserlage in Bayern sei "für alle Beteiligten ein großer Kraftakt", sagt Glauber. Der Arbeitsstab Hochwasser seines Ministeriums werde auch mit Blick auf das Wochenende landesweit Schritte zum Schutz vor neuem Hochwasser koordinieren. Demnach sollen unter anderem Talsperren und Wasserspeicher abgesenkt werden, um dort Raum für den Rückhalt von neuem Wasser zu schaffen.


    Neuer Regen im Süden Deutschlands erwartet

    Neuer Regen im Süden Deutschlands erwartet

    Extreme Wetterlagen prägten die letzten Wochen in Deutschland, zuletzt wurde der Süden von Hochwasser heimgesucht. Für das Wochenende wird gebietsweise erneut Starkregen erwartet.

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    Schnellanalyse: Klimawandel verschlimmerte Hochwasser in Süddeutschland

    Einer Schnellanalyse zufolge hatte der Klimawandel Anteil am Ausmaß des Hochwassers in Süddeutschland. Der Starkregen, der die Überschwemmungen verursachte, sei dadurch bis zu zehn Prozent stärker ausgefallen als ohne menschengemachte Erwärmung, teilt das Forschungskonsortium Climameter mit. El Niño und andere natürliche Klimaphänomene spielten demnach keine Rolle bei der Verschlimmerung. Selbst scheinbar geringe Mengen an verstärkten Niederschlägen können unverhältnismäßig große Auswirkungen haben, wie das Forschungskonsortium erklärt.

    "Die Ergebnisse von Climameter zeigen, dass der durch CO2-Emissionen verursachte Klimawandel auch hoch entwickelte Länder wie Deutschland trifft und soziale, wirtschaftliche und ökologische Schäden verursachen kann", sagt der CNRS-Mitautor Davide Faranda. 

    Climameter ist ein von der Europäischen Union und der französischen Forschungsorganisation CNRS finanziertes Forschungsprojekt. 


    Bayern: HND erwartet weitere Entspannung an der Donau

    Der Hochwassernachrichtendienst (HND) in Bayern erwartet in den kommenden Tagen eine weitere Entspannung der Lage an der Donau. Mehrere Pegelstände sollten noch am Freitag unter die höchste Meldestufe vier sinken, wie der HND in seinem Lagebericht mitteilt. In Niederbayern würden die Wasserstände aber voraussichtlich langsamer zurückgehen. Das Landratsamt in Straubing teilt mit, man rechne damit, dass der Pegelstand dort am Samstagmorgen wieder unter Meldestufe vier falle. 


    Oberbürgermeister mit Humor gegen sogenannten Katastrophentourismus: Wäre "jammerschade", wenn Menschen "in städtischer Kanalisation verschwinden"

    In den bayerischen Hochwassergebieten ärgern sich die Helfer weiterhin über sogenannten Katastrophentourismus. "Leider erhalten wir immer noch Berichte über das Auftreten von Schaulustigen", berichtet das Landratsamt Straubing-Bogen.  In den vergangenen Tagen hatten sich immer wieder Verantwortliche der Städte und Landkreise darüber beschwert, dass Interessierte in die Flutregionen nur zum Zuschauen fahren.  

    Der Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) versucht mit schwarzem Humor, die Menschen von einem Spaziergang mit Gummistiefeln durch überschwemmte Straßen abzuhalten: "Sie wissen nicht, welcher Kanaldeckel schon vielleicht weggeschwemmt wurde, und es wäre jammerschade, wenn Sie auf Nimmerwiedersehen in der städtischen Kanalisation verschwinden würden."


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    Wetterdienst warnt vor neuem Regen im Süden

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    Lemke: Hochwasser kein Jahrhundertereignis, sondern "die neue Realität"

    Aus Sicht von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sollte das Grundgesetz geändert werden, um in den nächsten Jahren ausreichend Geld für Anpassungen an Klimaveränderungen zur Verfügung stellen zu können. "Wir brauchen in den nächsten Jahren Milliarden für Hochwasserschutz, Klimaanpassung und Klimaschutz", sagt Lemke dem "Spiegel“. 

    Nach Lemkes Einschätzung sind die jüngsten Hochwasser und Starkregen in Süddeutschland "kein Jahrhundertereignis, sondern die neue Realität". "Leider müssen wir uns darauf einstellen, dass sie uns in immer kürzeren Abständen einholt", sagt sie.


    Hessische Einsatzkräfte kehren nach Hochwasserlage in Bayern zurück

    Nach der Hochwasserlage in Bayern sind die Einsatzkräfte des Hessischen Katastrophenschutzes zurückgekehrt. "Ich danke den hessischen Einsatzkräften für ihren erfolgreichen, aufopferungsvollen und größtenteils ehrenamtlichen Einsatz. Auf unsere Einsatzkräfte und die länderübergreifende Solidarität ist Verlass", sagt Innenminister Roman Poseck (CDU) laut einer Mitteilung vom Morgen. Die Helfer seien bereits gestern wieder im Land eingetroffen. 

    Das Bundesland Bayern hatte demnach am Sonntag Hilfe aus anderen Ländern angefordert. Am Montag wurden dann unter anderem Wasserrettungszüge aus mehreren hessischen Landkreisen nach Nördlingen in Bayern entsandt. Die hessische Einheit umfasste 111 Einsatzkräfte mit 36 Fahrzeugen.


    Wasserstände an unterer Donau sinken - weiter höchste Meldestufe

    Die Wasserstände an der unteren Donau in Bayern sinken. So lag der Pegelstand an der Eisernen Brücke in Regensburg nach Daten des Hochwassernachrichtendienstes (HND) von 8:00 Uhr noch bei 5,57 Metern. Das ist weiter über der höchsten Meldestufe 4, die bei 5,50 Metern liegt. Laut Prognose müsste der Wasserstand aber im Laufe des Tages die Schwelle unterschreiten. In den vergangenen Tagen hatte der HND Wasserstände von bis zu 6,17 Metern gemessen.

    In Straubing wies der Pegel am Morgen einen Stand von 6,80 Metern auf, Tendenz ebenfalls sinkend, aber noch weit über der Meldestufe 4. Im hochwassererprobten Passau stand das Wasser der Donau 8,60 Meter hoch, Tendenz leicht sinkend, aber ebenfalls noch über der höchsten Meldestufe, die hier bei 8,50 Metern liegt. An der oberen Donau bis einschließlich Kelheim sinken die Wasserstände weiter. Wenngleich die Donau in Kelheim weiter deutlich über der Meldestufe 4 liegt. 


    Vereinzelt Starkregen in Bayern erwartet

    Nach den Unwettern der vergangenen Woche kann es im Süden Bayerns am Abend vereinzelt erneut zu Gewittern und Starkregen kommen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet in kurzer Zeit bis zu 20 Liter Regen pro Quadratmeter. Daneben könne es auch Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 90 Kilometern pro Stunde geben. Auch Morgen könne es im Süden und in der Mitte des Freistaates vereinzelt zu starken Regenfällen kommen, teilt der Wetterdienst mit. 

    Nach Aussagen eines DWD-Meteorologen werden bei den erneuten Regenfällen nicht die Mengen der vergangenen Woche erreicht. Dennoch könne es wegen der bereits angeschwollenen Gewässer und der durchfeuchteten Böden erneut zu erheblichen Gefahren kommen, auch für Leib und Leben.


    Hochwasser vernichtet die Ernte vieler Höfe

    Etlichen Landwirten hat das Hochwasser die Ernte ruiniert. "Die Wassermassen haben oft große Teile der Ernte für dieses Jahr vernichtet", sagt Markus Drexler, Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes (BBV). Besonders schlimm sei die Situation in Schwaben und Teilen von Ober- und Niederbayern.

    "Die Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen wie Getreide, Rüben, Kartoffeln und Mais, aber auch an Sonderkulturen wie Feldgemüse, Erdbeeren oder Himbeeren erreichen ein Ausmaß, das in Zahlen derzeit gar noch nicht bezifferbar ist." Es gebe Betriebe, bei denen schon seit Tagen die gesamte Nutzfläche unter Wasser stehe. 
     


    Ampel-Streit über Pflichtversicherung für Hochwasserschäden

    Trotz der Hochwasserschäden in Süddeutschland bleibt die Forderung nach einer Pflichtversicherung für Elementarschäden in der Ampel-Koalition umstritten. Während sich SPD und Grüne im Bundestag für eine Pflichtversicherung nach französischem Vorbild stark machen, erteilt die FDP dem Vorhaben eine Absage. Dieses Produkt werde zu einem Allheilmittel stilisiert, könne dem aber gar nicht gerecht werden: "Es wird nicht einen einzigen Schaden verhindern", so die FDP-Abgeordnete Anja Schulz und warnte darüber hinaus vor einer finanziellen Belastung von Hauseigentümern und Mietern.

    Lukas Benner von den Grünen erklärt hingegen, staatliche Ad-Hoc-Hilfen seien auf Dauer ein Problem für die öffentlichen Kassen. "Deswegen brauchen wir eine Elementarschadens-Pflichtversicherung, die risikobasiert ist, die gesetzlich sozial abgesichert ist und die Mieterinnen und Mieter vor Überlastung schützt." Auch der SPD-Rechtspolitiker Johannes Fechner wirbt für "ein solidarisches Versicherungssystem, bei dem die Risiken auf viele Schultern verteilt sind".


    Pegelstände in Bayern weiterhin hoch

    Die Lage in den Hochwassergebieten entspannt sich. Doch viele Regionen hat es schwer getroffen, mindestens sechs Menschen sind gestorben. Der Donaupegel um Passau ist weiterhin hoch.

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    Oberbayern: Unbekannter Stoff bei Hochwasser-Aufräumarbeiten ausgetreten

    Bei Hochwasser-Aufräumarbeiten im nördlichen Oberbayern sind mehrere Menschen nach Kontakt mit einem zunächst unbekannten Stoff ärztlich behandelt worden. Der Stoff sei in Baar-Ebenhausen auf dem Gelände eines Privatanwesens ausgetreten, teilt die Polizei mit. Mehrere Menschen hätten über gereizte Atemwege geklagt. Der Bereich sei weiträumig abgesperrt worden, zahlreiche Einsatzkräfte seien vor Ort. Gefahrgut-Experten der Berufsfeuerwehr München sollten dabei helfen, den Stoff zu identifizieren.


    Großes Aufräumen nach dem Hochwasser beginnt

    Die Hochwasserlage in Süddeutschland entspannt sich. Doch vor allem der Pegelstand der Donau ist weiterhin hoch. Darüber hinaus ist für das Wochenende neuer Regen angekündigt.

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    Quelle: dpa, AFP, epd, AP, KNA, Reuters