Ertrunkene im Mittelmeer:Pakistan: Offenbar Schlepper festgenommen
|
Unter den Geflüchteten des vor Griechenland gesunkenen Schiffes befanden sich auch Dutzende Pakistaner. In deren Heimatland wurden jetzt wohl mutmaßliche Schlepper festgesetzt.
Möglicherweise kamen Hunderte Migranten bei dem schweren Bootsunglück vor Griechenland ums Leben.
Quelle: pa/dpa-Bildfunk
Wenige Tage nach dem Flüchtlingsunglück vor der griechischen Küste mit möglicherweise Hunderten Todesopfern haben die pakistanischen Behörden offenbar mehrere mutmaßliche Schlepper festgenommen.
Zwölf Verdächtige wurden laut verschiedenen Berichten bei einer Razzia gegen Menschenschmuggler im pakistanischen Teil Kaschmirs gefasst, wie die pakistanischen Behörden an diesem Sonntag mitteilten. Von dort stammte ein Großteil der bei dem Unglück ertrunkenen Pakistaner. Eine weitere Festnahme gab es demnach in Gujrat.
Pakistans Sharif will Schlepper "hart bestrafen"
Regierungschef Shebaz Sharif kündigte ein hartes Vorgehen gegen Schlepper an. Diese sollten "hart bestraft" werden. Auf dem am Mittwoch gesunkenen Schiff waren vermutlich auch Dutzende pakistanische Flüchtlinge.
Bereits Donnerstagabend waren unter den wenigen Überlebenden des Schiffsunglücks neun Ägypter festgenommen worden: Sie stehen unter dem Verdacht, Schleuser zu sein und die Unglücksfahrt organisiert zu haben. Die Ägypter sollen am Montag dem Staatsanwalt vorgeführt werden.
Bis zu 750 Menschen an Bord des gesunkenen Kutters
Die Küstenwache in Piräus vermutet auch die Drahtzieher der Schleuseroperation in Ägpyten. Die Bande soll in den vergangenen Monaten 18 solche Überfahrten aus Nordafrika nach Italien organisiert haben.
Das überladene Fischerboot war am frühen Mittwochmorgen vor der Halbinsel Peloponnes an einer der tiefsten Stellen des Mittelmeers gesunken. Bislang wurden 78 Leichen geborgen, hunderte weitere Menschen gelten als vermisst.
Laut der Internationalen Organisation für Migration und dem UN-Flüchtlingshilfswerk befanden sich schätzungsweise 400 bis 750 Menschen an Bord des gesunkenen Fischkutters. Nur 104 Menschen konnten gerettet werden.
Quelle: AFP, dpa, AP
Thema