Treffen mit Macron: Musk will gegen extreme Inhalte vorgehen
Macron trifft Twitter-Chef:Musk will gegen extreme Inhalte vorgehen
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Nach der Übernahme durch Elon Musk ist die EU besorgt, dass Hassrede bei Twitter zunimmt. Bei einem Treffen mit Frankreichs Präsident Macron äußerte sich Musk nun aber versöhnlich.
Bei seiner USA-Reise hat Emmanuel Macron auch den neuen Twitter-Chef Elon Musk getroffen.
Quelle: Reuters
Bei seinem Besuch in den USA hat der französische Präsident Emmanuel Macron den neuen Twitter-Chef und Tech-Milliardär Elon Musk getroffen. Macron schrieb am Freitag in einem Tweet, er sei am Nachmittag mit Musk zusammengekommen und habe mit ihm eine "klare und ehrliche Diskussion" geführt.
Musk habe sich dazu bekannt, gegen terroristische und gewalttätige extremistische Inhalte vorzugehen und Kinder online besser zu schützen. "Absolut", antwortete Musk in einem Tweet auf Französisch.
Musk: Twitter in Redefreiheit eingeschränkt
Seit Musks Übernahme von Twitter gibt es verbreitete Sorgen, dass unter seiner Führung und nach dem von ihm durchgeführten großen Stellenabbau mehr Hassrede und Beschimpfungen auf der Plattform landen könnten. Musk hatte solche Sorgen selbst mit wiederkehrender Kritik ausgelöst. Twitter habe zu sehr die Redefreiheit auf der Plattform eingeschränkt.
EU droht, Twitter abzuschalten
Derzeit gibt es Spannungen zwischen Musk und der Europäischen Union. Wenn Twitter sich nicht an die europäischen Regeln halte, könnten Strafzahlungen verhängt werden, sagte EU-Industriekommissar Thierry Breton den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Breton kündigte auch ein weiteres Treffen mit Musk vor Weihnachten an. Der EU-Industriekommissar verwies zudem auf die EU-Gesetze über digitale Märkte und digitale Dienste, die im kommenden Jahr in Kraft treten sollen. Diese böten "wirkungsvolle Instrumente, um die Verbreitung von Lügen und Hass einzudämmen". Twitter müsse diese Kriterien erfüllen, wenn es auf dem europäischen Markt weiter tätig sein will.
Twitter will automatisiert gegen Hassrede vorgehen
Twitter arbeitet unterdessen nach eigenen Angaben an einer automatisierten Lösung für das Herausfiltern von Hasskommentaren. Twitter wolle die Automatisierung vorantreiben, anstatt sich auf zeit- und arbeitsintensive menschliche Überprüfungen schädlicher Inhalte zu verlassen, sagte die neue Twitter-Chefin für Vertrauen und Sicherheit, Ella Irwin, am Donnerstag in einem Interview mit Reuters.
In einem weiteren Tweet schrieb Macron, er habe sich bei dem gemeinsamen Treffen auch über künftige grüne Industrieprojekte, wie die Herstellung von Elektrofahrzeugen und Batterien, mit Musk ausgetauscht. Dazu stellte der Präsident ein Foto von Musk und sich selbst an einem Konferenztisch.
Die EU droht Twitter wohl mit einem Verbot in Europa, wenn es Hassrede und Desinformation nicht ausreichend bekämpft. Doch ist Twitter dazu überhaupt bereit - und in der Lage?