Befragungen, Bergung, Beweise sichern: Die US-Küstenwache leitet nach dem Tod der fünf Insassen des Tauchboots "Titan" eine Untersuchung ein und sucht nach der Unglücks-Ursache.
Untersuchung zur "Titan"-Tragödie: Konteradmiral John Mauger und Chefermittler der US-Küstenwache, Jason Neubauer (links im Bild), bei einer Pressekonferenz.
Quelle: AP
Die US-Küstenwache hat eine Untersuchung zur Ursache der Implosion des Mini-U-Boots "Titan" eingeleitet, die bei einem Tauchgang zum gesunkenen Wrack der "Titanic" zum Tod von fünf Menschen geführt hatte.
Die Küstenwache habe aus diesem Anlass ein ranghohes Untersuchungsgremium gebildet, teilte der zuständige Chefermittler, Jason Neubauer, in Boston mit. Sein Hauptziel sei es, durch Empfehlungen ähnliche Vorfälle zu vermeiden, um die Sicherheit in der weltweiten Schifffahrt zu erhöhen, sagte Neubauer.
Untersuchungsgremium sammelt Beweise
Das Untersuchungsgremium habe bereits mit dem Sammeln von Beweisen begonnen. Dazu gehörten Einsätze zur Sicherstellung von Trümmern an der Unglücksstelle, fügte er hinzu.
Man führe aktuell auch Befragungen im Hafen von St. John's durch und befinde sich in der Phase der Beweissicherung, so Neubauer.
Das Gremium könne auch Empfehlungen für mögliche zivil- oder strafrechtliche Sanktionen abgeben, falls dies erforderlich sei.
Trümmerteile in 3.800 Meter Tiefe
Die "Titan" war am 18. Juni mit fünf Insassen zum Wrack der "Titanic" aufgebrochen. Nach einer Stunde und 45 Minuten brach der Kontakt zum Begleitschiff ab. Nach viertägiger Suche fand ein Tauchroboter am Donnerstag in 3.800 Meter Tiefe am Meeresgrund Trümmerteile, bei denen es sich um Überreste der "Titan" handelte.
Wie tief die "Titan" tauchte in grafischer Darstellung.
Laut US-Küstenwache war das Tauchboot unter dem enormen Wasserdruck implodiert, die fünf Insassen kamen ums Leben.
Die kanadischen Behörden hatten bereits am Samstag mitgeteilt, Ermittlungen zu den Umständen des Unglücks aufgenommen zu haben. Das Begleitschiff "Polar Prince", das das Tauchboot zu seinem Einsatzort im Nordatlantik gebracht hatte, war unter kanadischer Flagge gefahren.
Der Traum vom großen Abenteuer endet tödlich für die fünfköpfige Besatzung des Tauchboots "Titan". Das wissen wir bislang über das Drama in der Tiefe des Nordatlantiks.