Interview
Schwerstes Erdbeben seit Jahren:Taiwan: Tote und Hunderte Verletzte bei Beben
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Zerstörung, Tote, Hunderte Verletzte: Taiwan ist vom schwersten Erdbeben seit 25 Jahren erschüttert worden. Dutzende Menschen sind noch in Tunneln oder Steinbrüchen eingeschlossen.
Ein schweres Erdbeben in Taiwan hat mindestens neun Menschenleben gefordert, mehr als 1.000 wurden verletzt. Zwei deutsche Touristen waren zeitweise in einem Tunnel eingesperrt.03.04.2024 | 1:33 min
Die ostasiatische Inselrepublik Taiwan ist am Mittwochmorgen von einem Erdbeben erschüttert worden. Mindestens neun Menschen kamen ums Leben - alle Todesopfer wurden in der Region Hualien an der Ostküste des Landes gemeldet. Nach jüngsten Angaben der Behörden erlitten mindestens 960 Menschen Verletzungen. Nach taiwanischen Angaben hatte das Beben eine Stärke von 7,2, die US-Erdbebenwarte registrierte 7,4.
In Taiwan erschütterte ein gewaltiges Erdbeben das Land, mindestens neun Menschen starben. Zwei deutsche Touristen wurden mittlerweile aus Trümmern befreit.03.04.2024 | 1:33 min
Dutzende Menschen nach Beben noch eingeschlossen
Mehr als 120 Menschen galten noch als eingeschlossen, etwa in Autos in Tunneln. Darunter waren auch mindestens 70 Arbeiter, die in zwei Steinbrüchen festsaßen. Auch zwei Deutsche waren in einem Tunnel im Taroko-Nationalpark nördlich von Hualien eingeschlossen, konnten jedoch inzwischen befreit werden.
Quelle: ZDF
Bei den schwersten Erdstößen in Taiwan seit einem Vierteljahrhundert wurden Gebäude, Fernstraßen, Brücken und Tunnel beschädigt. Die Behörden stellten den Zugverkehr auf der gesamten, 23 Millionen Einwohner zählenden Insel zeitweise ein, ebenso wie den U-Bahn-Betrieb in der Hauptstadt Taipeh.
Besonders betroffen: Ostküsten-Stadt Hualien
Die starken Erdstöße vor der Ostküste Taiwans haben die Stadt Hualien am schwersten getroffen. Dort starben mehrere Menschen, viele weitere wurden verletzt.
Quelle: AFP
Erdstöße in ganz Taiwan zu spüren
Die Erdstöße trafen Taiwan mitten im morgendlichen Berufsverkehr gegen 8 Uhr (Ortszeit). Das Zentrum des Bebens vor der Ostküste lag etwa 18 Kilometer von der Stadt Hualien entfernt in etwa 35 Kilometern Tiefe.
- So baut man Gebäude erdbebensicher
Da es sich landnah und in geringer Tiefe ereignet habe, sei es "in ganz Taiwan und auf den Inseln vor der Küste zu spüren" gewesen, erklärte der Leiter des Seismologischen Zentrums der Taiwanischen Wetterbehörde, Wu Chien-fu. In der Folge gab es mehr als hundert Nachbeben. Es gab zeitweise Tsunami-Warnungen in Taiwan sowie in Südjapan und auf den Philippinen.
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In Online-Netzwerken wurden viele Videos und Fotos aus dem Katastrophengebiet veröffentlicht. "Es hat heftig gewackelt, die Bilder an der Wand, mein Fernseher und meine Hausbar fielen herab", sagte ein Mann aus Hualien dem Sender Set TV.
Schwere Schäden in der Stadt Hualien
Auf Fotos war zu sehen, wie mehrstöckige Häuser in Hualien einsackten und in Schieflage gerieten. Die von Bergen umgebene 100.000-Einwohner-Stadt wurde durch Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten, örtliche Sender zeigten, wie die Hauptzufahrtsstraße mit schwerem Gerät freigeräumt wurde. Durch das Erdbeben wurde auch die Eisenbahnstrecke beschädigt, die südlich von Taipeh die Ostküste entlang führt.
Auch die Produktion an mehreren Standorten des weltgrößten Computerchip-Herstellers Taiwan Semiconductor Manufacturing Company wurde kurzzeitig unterbrochen.
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China bietet Katastrophenhilfe an
China bot Taiwan Hilfe an. Die Behörden in China seien über die Lage sehr besorgt, sagte die Sprecherin des chinesischen Büros für Taiwan-Angelegenheiten, Zhu Fenglian, am Mittwoch in Peking. Das Festland beobachte die Situation und sei bereit, Katastrophenhilfe anzubieten.
Ob Taiwan die Hilfe Chinas annehmen wird, blieb zunächst offen. Zwischen den beiden Staaten gibt es immer wieder Spannungen, weil Peking die Insel zum Gebiet Chinas zählt, obwohl in Taiwan seit Jahrzehnten eine unabhängige und demokratisch gewählte Regierung an der Macht ist.
Taiwan 1999: Mehr als 2.400 Tote bei Erdbeben
Zuletzt wurde Taiwan im September 1999 von einem Beben der Stärke 7,3 getroffen. Damals kamen mehr als 2.400 Menschen ums Leben.
Taiwan liegt in einer erdbebengefährdeten Zone auf der Grenze der eurasischen Platte und der philippinischen Meeresplatte.
Quelle: dpa, AFP, AP, Reuters
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