Neue Filme und Serien: Die Streaming-Highlights im Oktober

Machen wir uns nichts vor: Bevor wir uns genüsslich und voller Vorfreude in die Weihnachtszeit stürzen dürfen, kommt noch ein wenig Grauen. Genau, Ende Oktober ist schon wieder Halloween. Heißt: Bevor wir das warme Ho-Ho-Ho hören, kommen erst noch ein Paar Schreckensschreie. Horror und Schocker haben Konjunktur im Oktober - natürlich nicht nur, aber die thematische Ballung ist schon spürbar. Wer drauf steht, darf sich freuen. Wie auf diese Serie hier:

Lisa hat es gerade nicht leicht: Die 17-Jährige leidet an unerklärlichen Panikattacken mit anschließender Bewusstlosigkeit. Und weil Jugendliche grausam sein können, ist sie an ihrer Schule als "Opfer" abgestempelt. Zeit für einen Ortswechsel, findet Lisas Mutter Franka.

Die ist LKA-Mitarbeiterin und lässt ihre Chance auf einen Traumjob in der Mordermittlung sausen für das Seelenheil ihrer Tochter (und die Leitung einer Polizeidienststelle in der Provinz). Also ziehen die beiden ins beschauliche Großstetten - einen Ort im Schwarzwald, in dem man gerne Fastnachtsmasken trägt.

Was Lisa nicht weiß: Ihre neue Schule war genau ein Jahr zuvor Ziel eines Amoklaufs eines Schülers dort. Liegt es vielleicht am schlechten Karma, dass Lisas Anfälle an diesem Ort nun häufiger kommen?

Währenddessen tauchen wir ein in einen zweiten Handlungsstrang: Simon, Sohn eines freichristlichen Predigers, soll ein richtiger Mann werden. Seine Eltern schicken ihn in eine Konversionstherapie, die seinen Teufel namens Homosexualität austreiben soll.

Früher oder später kommen die beiden Handlungsstränge natürlich zusammen. Und das entwickelt sich über die gesamten sechs Folgen so mysteriös, gruselnd und auch spannend, bis am Ende endlich der erlösende Paukenschlag donnert. Mystery meets Kriminalfall plus ein paar Schreckmomente. So lässt sich Halloween aushalten!

Und hier nun unser gesamter Überblick mit ausgewählten Angeboten der Streamingportale im Oktober:

Es ist, wenn wir mal ehrlich sind, nicht viel Schönes zu sehen in dem Berlin, wie es uns diese Serie präsentiert. Klar, bombastische Kulissen, dieses Max-Raabe-Schlager-Feeling und noch so manche Details. Zugegeben, die sind schön. Aber der ganze Rest drum herum?

Diese Stadt ist offensichtlich verkommen. Das Verbrechen floriert, die Kluft zwischen Arm und Reich scheint noch größer geworden zu sein, und im Echo des großen Finanz-Crashs von 1929 hallen nun - am Silvesterabend 1930/31 - die Kampfparolen der marodierenden SA.

Und mittendrin Gereon Rath, der uns als Ermittler so sehr ans Herz gewachsen ist. Rath ein Nazi? Charlotte Ritter, die uns noch mehr am Herzen liegt, kann es auch nicht fassen, als sie ihn während eines Einsatzes in SA-Uniform erblickt. Das bleibt natürlich nicht das einzige Rätsel in dieser neuen Staffel.

Was ist mit ihrer kleinen Schwester? Was mit den Unterweltbossen? Und welche Eskapaden hält der ebenso reiche wie verrückte Industrielle Alfred Nyssen diesmal bereit? Ein paar Minuten nur, und schon hat einen dieser unglaubliche Sog voll erwischt. Also rein in diesen unbeschreiblichen Abgrund, in den wir uns nur allzu gerne ziehen lassen.

Und schon kommt die nächste Serie mit einem Zeitsprung - diesmal in die 1970er Jahre. Ein Spin-off aus der John-Wick-Reihe. Präziser: ein Prequel. Es geht um die Geschichte von Winston Scott und wie er in den Besitz des Continental gelangt, einem New Yorker Hotel für Profikiller, in dem Wick Jahrzehnte später logieren wird.

Brutales Ballern, entfesselte Kriminelle und natürlich Muscle-Cars. Drei 90-minütige Teile. Alle in bezaubernder Optik zwischen Gotham City und viel zu grell handkoloriertem Schwarzweiß-Foto. Wer Action mag, wird das Ding lieben.

Vorab: Dies ist definitiv die letzte Staffel der britischen Erfolgsserie. Schade auf der einen Seite - genau richtig auf der anderen. So langsam nimmt man den Darstellern einfach nicht mehr die Rolle der 17-Jährigen ab. Sie sind halt erwachsen geworden… Und genau darum geht es hier ja. Mit allem, was dazugehört.

Und vor allem geht es um das Wichtigste dabei: um Sex. Die Hormone halt. Bis auf den Neustart an einer anderen Schule bleibt für unsere bekannten (also zumindest die meisten) Akteure alles beim Alten: Es gibt viele neue Dinge zu entdecken. Und für uns eine Menge Lachkram, ein paar Tränchen und ganz viel Fremdscham. Darf man auch jenseits der 17 schauen.

Filme wie dieser machen Synchronsprecher arbeitslos. Es gibt halt keine Dialoge. Dafür aber Aliens, die der jungen Brynn das Leben schwer machen. Dabei hatte sie es zuletzt ohnehin schon nicht einfach: Als Kind hat sie einen Fehler gemacht - einen tödlichen - und dafür lässt sie ihre Umwelt nun büßen. Also lebt sie alleine in ihrem Haus. Bis die Aliens kommen. Ein Spiel auf Leben und Tod beginnt. Und ein Kampf um Identitäten.

Auf den ersten Blick wirkt Tilda, die geschasste Staatsanwältin, irgendwie schon ganz nett. Mit jeder Minute dieser sechsteiligen schwedischen Serie offenbart sich jedoch mehr und mehr von ihrer Persönlichkeit - und die ist ganz offensichtlich ziemlich ich-zentriert und empathielos.

Was macht so eine als Mitarbeiterin in einer Unterkunft für Flüchtlinge? Und was macht Ibraahin, der somalische Bewohner mit der Nummer 24, dort? Fest steht: Er hat es drauf. Nur durch Anschauen eines Generalschlüssels eine geschnitzte Kopie aus Holz anfertigen… das hat was!

Beide haben ganz unterschiedliche Interessen, dass der Fall eines vermissten (und ermordeten?) Mädchens aufgeklärt wird. Zusammenarbeit kann man das zwar erstmal nicht gerade nennen - aber vielleicht wird ja was draus.

Da haben sie sich doch so viel Mühe gegeben, die Damen vom Verein "House of Womxn" - und jetzt ist das Panel - also die Zusammensetzung ihrer geplanten Podiumsdiskussion - den Macherinnen der internationalen Frauenkonferenz nicht divers genug. Autsch!

Es fehlen noch Teilnehmerinnen mit dunkler Hautfarbe, am besten auch eine Asiatin, die queere Community sollte vertreten sein, und jemand mit einer Behinderung wäre auch ganz gut. Herrje, wie soll man das in aller Kürze bewerkstelligen? Und wo?

Natürlich im Landhaus des Vereins! Und schon geht’s los mit dem ganz normalen Wahnsinn... Wer jemals in seinem Leben mit PR-Agenturen, (Video-)Konferenzen im kreativen Bereich oder sonst wie mit richtig, richtig engagierten Projekten zu tun gehabt hat, darf sich auf 70 Minuten mit einem breiten Grinsen freuen. Alle anderen natürlich auch.

Wenn insgesamt 250 Polizeibeamte gegen einen Polizisten ermitteln, dann muss es sich schon um etwas Größeres handeln. So wie im Fall des Berliner Polizisten Rolf L., genannt Lubi. Selber Teamführer einer Brennpunkt-Streife im Görlitzer Park - und selber kokainabhängig. Wie fast immer bei Drogen, folgt der Absturz. Lubi übernimmt Kurierfahrten für einen Autoschieberring, und das LKA kommt ihm und seinen Abwegen schließlich auf die Schliche. Vier Teile a 30 Minuten aus dem echten Leben.

Wenn eine Kurzgeschichte Pate für eine Serie steht, dürfen wir eigentlich sehr sicher sein, dass die Formulierung "nach Motiven von" wahrscheinlich am treffendsten sein dürfte. Dutzendfach in Filmen aufgearbeitet, sehen wir nun also eine Horrorserie nach Edgar Allen Poes Kurzgeschichte "Der Untergang des Hauses Usher" - 183 Jahre nach deren Erstveröffentlichung.

Poe ist eben immer noch hip! Diese Version nun spielt in unserer Zeit und erzählt die Geschichte Roderick und Madeleine Usher, die Chefs eines pharmazeutischen Imperiums sind. Doch in der Vergangenheit der Geschwister gibt es dunkle Geheimnisse…

Was geschieht hinter verschlossenen Türen von schlagenden Verbindungen? Adem, junger Student mit albanisch-kosovarischen Wurzeln, bekommt es am eigenen Leib zu spüren. Eher zufällig schlittert er hinein in diese Welt aus Traditionen und Beziehungsgeflechten - ganz einfach unter dem Namen Adam und ohne seine Herkunft zu erwähnen.

Bekanntermaßen gehen Heimlichkeiten oft nicht gut, und so muss sich Adem im Laufe der vierteiligen Miniserie so manchem Konflikt stellen - gegenüber seiner Freundin ebenso wie innerhalb der Verbindung. Was wird ihm am Ende bleiben?