Überschwemmungen: Österreich und Slowenien kämpfen weiter

    Schwere Überschwemmungen :Österreich und Slowenien kämpfen mit Folgen

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    In Slowenien und Österreich haben Überschwemmungen große Schäden angerichtet, noch immer kämpfen Menschen gegen das Wasser und mit Erdrutschen. Einen Hoffnungsschimmer gibt es.

    Die mitteleuropäischen Länder Slowenien, Österreich und Kroatien kämpfen weiter mit den Folgen schwerer Unwetter und Überschwemmungen.

    Slowenien: Große Schäden durch Überschwemmungen

    In Slowenien standen nach den starken Regenfällen Ende vergangener Woche am Montagmorgen weiterhin Gebiete in den Tälern der Flüsse Save, Drau und Mur unter Wasser, wie die Nachrichtenagentur STA berichtete.
    In der Nacht zum Montag verzeichneten die Feuerwehren 57 Einsätze, vor allem in der Umgebung der Städte Murska Sobota und Slovenj Gradec im Norden des Landes. Seit Freitag hatten anhaltende schwere Regenfälle Flüsse und Gewässer in Slowenien überlaufen lassen.
    Überschwemmungen und Erdrutsche richteten enorme Schäden an. Dörfer wurden evakuiert, Straßen und Eisenbahngleise standen unter Wasser, an der Mur brach ein Damm.
    Thorsten Meier vom THW Detmold berichtet über die Lage vor Ort:

    Hilfskräfte aus Deutschland unterwegs in slowenische Überschwemmungsgebiete

    Die Behörden sprachen von sechs Toten im Zusammenhang mit den Unwettern und Überschwemmungen, unter ihnen zwei Niederländer, die beim Wandern in den Bergen vom Blitz getroffen wurden.
    Es war die bisher schlimmste Naturkatastrophe in der Geschichte des seit 1991 unabhängigen Landes. Ministerpräsident Robert Golob schätzte den Gesamtschaden auf mehr als 500 Millionen Euro. Seine Regierung erbat Katastrophenhilfe von der EU und von der Nato. Am Montag rechnete die slowenische Umweltagentur Arso mit nur noch wenigen Niederschlägen. Der Wasserstand der Mur begann bereits am Sonntagabend bei Gornja Radgona an der Grenze zu Österreich zu sinken.
    Deutschland unterstützt mit Hilfe des Technischen Hilfswerks (THW) den EU-Partner Slowenien. Das THW Rosenheim ziehe derzeit Einsatzkräfte aus zehn Ortsverbänden zusammen, um diese so schnell wie möglich in die betroffenen Gebiete zu entsenden, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Montag in Berlin. Die Kosten von 700.000 Euro werde das Auswärtige Amt tragen. Mögliche weitere Hilfe werde sich nach Lage und Bedarf richten. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums soll ein Vorausteam schon an diesem Montag in Slowenien ankommen.

    Österreich: Gefahr von Hangrutschen

    Im Süden Österreichs, der Ende letzter Woche gleichfalls von starken Regenfällen betroffen war, bestand am Montag weiterhin große Gefahr von Hangrutschen. In St. Veit an der Glan nördlich von Klagenfurt in Kärnten mussten am Sonntagabend zehn Bewohner ihre Häuser verlassen, weil der Hang dahinter abzurutschen drohte. Nach Angaben des Krisenstabs waren bis Sonntagnachmittag rund 80 größere Rutschungen gemeldet und begutachtet worden.
    Das Nachbarbundesland Steiermark hatte schon bis Sonntagfrüh 280 Rutschungen erfasst. Aber die Pegelstände der Flüsse und Bäche sanken am Montag weiter, wie aus aktuellen Daten des Hydrographischen Dienstes hervorging. Auch in der Mur in Graz ging das Wasser zurück.

    Kroatien: Pegelstände sinken wieder

    In Kroatien, das südlich von Slowenien liegt, verzeichneten die Behörden am Montag Rekordwasserstände an den Flüssen Save, Drau und Mur. Die Überschwemmungen ergossen sich auf Straßen, Felder und Siedlungen, wie das kroatische Fernsehen HRT berichtete.
    In Rugvica an der Save nahe Zagreb, in Botovo an der Drau und Mursko Sredisce und Gorican an der Mur galt der Ausnahmezustand. Durch die Errichtung von Dämmen aus Sandsäcken konnten größere Schäden an Wohngebäuden verhindert werden. Am Montag sanken die Pegelstände der Hochwasser führenden Flüsse.

    Lage in Tschechien entspannt sich

    An den Flüssen in Tschechien hat sich nach ergiebigen Regenfällen die Lage zu Wochenbeginn entspannt. An Elbe, Moldau und Oder lagen die Wasserstände am Montagvormittag im normalen Bereich, wie aus den Daten des staatlichen Instituts für Hydrologie und Meteorologie (CHMU) hervorging. Die Tendenz wurde als stabil oder fallend angegeben.
    Quelle: dpa

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